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Édouard Louis: Monique bricht aus © S. Fischer
S. Fischer

Roman - Édouard Louis: "Monique bricht aus"

Der französische Autor Édouard Louis wurde zum Star der autofiktionalen Literatur, indem er über sich selbst, seine Herkunft aus Elendsverhälktnissen in der Provinz, seine Homosexualität, seine von Gewalt geprägte Familie geschrieben hat. Er schrieb Bücher über seinen gewalttätigen Vater, über seinen Bruder und über die Mutter und ihre Flucht aus diesen Verhältnissen. Doch das war offenbar noch nicht genug. Das neue Buch von Édouard Louis handelt erneut von seiner Mutter und von ihrer Flucht aus einem Gewaltverhältnis.

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Michael Köhlmeier: Die Verdorbenen © Hanser Verlag
Hanser Verlag

Roman - Michael Köhlmeier: "Die Verdorbenen"

Der österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier hat, so kann man es in seinem Lebenslauf nachlesen, in den frühen 70er Jahren Politikwissenschaft und Germanistik in Marburg studiert. Das ist insofern von einer gewissen Bedeutung, als dass auch der Ich-Erzähler seines neuen Romans "Die Verdorbenen" gleich zu Beginn davon berichtet, genau diese Studienfächer Anfang der 70er Jahre in Marburg zu studieren, eigentlich um Schriftsteller zu werden, und sich ein Großteil von Köhlmeiers Roman in der hessischen Studentenstadt zuträgt.

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Ursula Krechel: Sehr geehrte Frau Ministerin © Klett-Cotta
Klett-Cotta

Roman - Ursula Krechel: "Sehr geehrte Frau Ministerin"

Es geht um abgründige Beziehungen zwischen Müttern und Söhnen, um die große Politik und nebenbei auch noch um eine Kulturgeschichte der Frauen bis in die Antike: Der neue Roman von Ursula Krechel ist ebenso zart wie blutig. Wir kennen Krechel als Lyrikerin, als feministische Theaterautorin und spätestens seit 2012 auch als ausgezeichnete Erzählerin, als sie für ihren Roman "Landgericht" den Deutschen Buchpreis bekam. Es war die Geschichte eines ins Nachkriegsdeutschland zurückgekehrten jüdischen Richters und der zweite Teil einer Art Trilogie über Ausgegrenzte. Jetzt also zurück zu den Frauen, um die es schon in ihren ersten Theaterstücken in den 70er Jahren ging.

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Leon de Winter: Stadt der Hunde © Diogenes
Diogenes

Roman - Leon de Winter: "Stadt der Hunde"

In den 1990er Jahren veröffentlichte Leon de Winter in schneller Folge Roman um Roman. Doch seit einigen Jahren ist die literarische Produktion des niederländischen Autors fast zum Erliegen gekommen. Es ist still geworden um den den Schriftsteller, der einst mit "Hoffmanns Hunger", "Sokolows Universum", "Serenade" und "Zionoco" die Bestsellerliste stürmte. Sein letzter Roman "Geronimo" erschien 2016 und handelte von der Jagd und der Liquidierung von Osama bin Laden durch eine US-amerikanische Spezialeinheit. Heute erscheint bei uns ein neuer Roman des inzwischen 70-jährigen Autors: "Stadt der Hunde".

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Peter Sloterdijk: Der Kontinent ohne Eigenschaften © Suhrkamp
Suhrkamp

Lesezeichen im Buch Europa - Peter Sloterdijk: "Der Kontinent ohne Eigenschaften"

Telefonisch ist Europa nicht erreichbar. Das Bonmot, er wisse gar nicht, welche Nummer er wählen solle, um Europa an die Leitung zu bekommen, wird dem einstigen US-Außenminister Henry Kissinger zugeschrieben – auch wenn der selbst sich nicht daran erinnern konnte, so etwas gesagt zu haben. Am Tag der Amtseinführung von Donald Trump wäre die Nichterreichbarkeit Europas, mit der Peter Sloterdijk seine Erkundung des "Kontinents ohne Eigenschaften" beginnt, womöglich sogar eine gute Nachricht. Und doch wird Europa – so Sloterdijks Imperativ – nicht darum herumkommen, seine eigene Position und Erreichbarkeit zu stärken.

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Daniel Kehlmann: Beerholms Vorstellung © Zsolnay
Zsolnay

Neuauflage zum 50. Geburtstag des Schriftstellers - Daniel Kehlmann: "Beerholms Vorstellung"

Seit er mit "Die Vermessung der Welt" einen fulminanten Bestseller landete, mit "Ruhm", "Tyll" und "Lichtspiel" erfolgreich nachlegte und sich immer wieder in kulturpolitische Debatten einmischte, gehört Daniel Kehlmann zu den wichtigsten literarischen Stimmen der zeitgenössischen Literatur. Für seine Romane, Essays und Theaterstücke hat der 1975 in München geborene, in Wien aufgewachsene und inzwischen in Berlin und New York lebende Autor unzählige Preise eingeheimst. Jetzt feiert der Autor seinen 50. Geburtstag. Grund genug für den Zsolnay Verlag, ins Archiv zu steigen und "Beerholms Vorstellung", Kehlmanns Romandebüt von 1997, neu aufzulegen.

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Wolf Haas: Wackelkontakt © Hanser Verlag
Hanser Verlag

Roman - Wolf Haas: "Wackelkontakt"

Ein Wackelkontakt im wirklichen Leben ist immer ärgerlich, vielleicht sogar gefährlich. Ein literarischer Wackelkontakt ist dagegen ein großer Spaß, jedenfalls der Wackelkontakt, der dem neuen Roman von Wolf Haas den Titel gegeben hat. Weil die Steckdose in seiner Küche kaputt ist, hat Franz Escher den Elektriker bestellt. Die Wartezeit vertreibt er sich, indem er ein Buch liest, das von dem Mafia-Kronzeugen Elio Russo handelt.

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Julia Schoch: Wild nach einem wilden Traum © dtv
dtv

Roman - Julia Schoch: "Wild nach einem wilden Traum"

"Wild nach einem wilden Traum" – das ist der Titel des neuen Buches von Julia Schoch, geboren 1974 in Bad Saarow. Die Autorin lebt und schreibt seit vielen Jahren in Potsdam, sie ist bekannt für Bücher wie "Mit der Geschwindigkeit des Sommers" oder "Selbstporträt mit Bonaparte". Zuletzt hat sie an einer Trilogie mit dem Untertitel "Biographie einer Frau" gearbeitet, in der sie verschiedene Positionen im Leben einer Frau erkundet. Das neue Buch ist der dritte Teil davon, der Abschluss.

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