Wunderschöner © Warner Bros. Germany
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Komödie - "Wunderschöner"

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Wann, wo, wie, warum gelten Frauen als attraktiv? Das fragte schon die Komödie "Wunderschön" von Karoline Herfurth aus dem Jahr 2022. Fast zwei Millionen Besucherinnen und Besucher sahen den Film. Karoline Herfurth gewann mit "Wunderschön" den Ernst-Lubitsch-Preis als Regisseurin und Schauspielerin. Jetzt kommt der Nachfolger ins Kino: "Wunderschöner" heißt der neue Episodenfilm – wieder mit Starbesetzung. Neben Karoline Herfurth spielen Nora Tschirner, Anneke Kim Sarnau und Anja Kling.

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Die Probleme sind größer geworden, vielleicht fühlen sich deshalb die Lösungen "wunderschöner" an. Natürlich ist der Titel ironisch gemeint. Im Zentrum des Films stehen drei Paare in der Midlife Crisis. Sonja und Milan sind inzwischen verheiratet und haben zwei Kinder. Die Romantik wird vom Alltag aufgefressen. Die beiden leben getrennt, machen aber gemeinsam eine Paartherapie. Während Karoline Herfurth als Sonja vom Leder zieht, schaut Friedrich Mücke als Milan eher verzweifelt.

Die Heldinnen dieses Films sind schön, erfolgreich, klug - wenn da nicht immer noch ein "aber" wäre. Vicky und Franz haben sich auch auseinandergelebt, Franz schickt Fotos von seinen Bergtouren, aber ohne Kommentar. Nadine und Philipp können glänzend repräsentieren, aber es stellt sich heraus, dass Philipp eine Escort-Lady gebucht hat. Und dann ist da noch Julie. Die Aufnahmeleiterin hat einen scheinbar charmanten Chef, aber der baggert sie übergriffig an.

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Rasanter Rhythmus

Karoline Herfurth und ihre Co-Autorin Monika Fäßler haben Filmheldinnen erschaffen, denen man Sehnsucht und Selbstzweifel anhört. Es ist der Sound dieser schnellen, schlagfertigen, selbstironischen Dialoge, unterfüttert mit der Musik von Annette Focks, der zur Handschrift des Films wird. Die erfrischende Doppelbödigkeit der Rollen sind ein Fest für die Schauspielerinnen. Etwa, wenn Anja Kling als dominante Fernseh-Moderatorin andeutet, dass sie die ganze #MeToo-Debatte überflüssig findet.

Zur Handschrift des Films gehört auch das Tempo, in dem die einzelnen Episoden einander ablösen. Da nimmt das Drehbuch allerdings manchmal einen Bogen zu viel. Von einigen Personen bleibt nur das Klischee übrig - die fluchende Journalistin oder der einfältige Schuldirektor.

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Kunstvoll verflochten

Das Drehbuch webt die Geschichten der Paare und Singles kunstvoll ineinander. Die Heldinnen sind miteinander verwandt, befreundet oder wohnen zusammen. Vicky lebt gerade vorübergehend bei Sonja, was allerdings zu anderen Diskussionen führt. Nora Tschirner spielt die Kunstlehrerin Vicky elegant beiläufig und sehr souverän.

Brillant besetzt, differenziert geschrieben, flott inszeniert ist "Wunderschöner" trotz der Extraschleifen ein funkelndes Filmvergnügen.

Simone Reber, radio3

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