Therese Muxeneder: Arnold Schönberg & Karl Kraus; © edition text+kritik
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Sachbuch - Therese Muxeneder: "Arnold Schönberg & Karl Kraus"

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In diesem Jahr begehen wir die 150. Geburtstage zweier Persönlichkeiten, die denkbar verschieden waren, einander jedoch kannten: des Komponisten Arnold Schönberg und des Schriftstellers Karl Kraus. Die Arnold-Schönberg-Forscherin Therese Muxeneder hat jetzt ein neues Buch herausgebracht, das die Verbindung zwischen den beiden näher beleuchtet.

Arnold Schönberg und Karl Kraus standen in regelmäßigem Austausch und Kontakt. Von einer Freundschaft kann man jedoch nicht sprechen – sie waren zwar geistesverwandt, jedoch als Persönlichkeiten und von ihrem Hintergrund zu verschieden. So sah sich Kraus als komplett unmusikalisch. In seinem Kampf gegen Dummheit und Doppelmoral im Wien des frühen 20. Jahrhunderts fühlte er sich Schönberg verbunden – dessen Musik blieb ihm jedoch fremd.

Reiche Dokumentensammlung

Das Buch ist eine bemerkenswert reiche Dokumentensammlung. So ist der Briefwechsel zwischen Schönberg und Kraus zum ersten Mal vollständig wiedergegeben und auch kommentiert. Viele Namen, die heute kaum noch bekannt sind, werden in den Anmerkungen eingeordnet. Ausschnitte aus Zeitungen und Zeitschriften, Stimmen von Zeitzeugen und vieles mehr sorgen für eine anschauliche Darstellung der beiden Persönlichkeiten und ihrer Zeit.

Ausführliche Zitate aus der "Fackel", der Zeitschrift, die Kraus fast vier Jahrzehnte herausgegeben hat, und analytische Aufsätze der Autorin u. a. zur Zeitgeschichte ergänzen die Dokumente.

Eigenwilliger Umgang

Dabei ist gerade der Briefwechsel zwischen Schönberg und Kraus faszinierend zu lesen – wie beide ausgesprochen höflich miteinander umgehen, mitunter auch ein wenig umständlich. Beide konnten ziemliche Pedanten sein, die sich an Kleinigkeiten festgebissen haben.

Gründlich und unterhaltsam

Therese Muxeneder hat das alles sehr gründlich und umfassend zusammengestellt und präzise formuliert, dabei jedoch allgemeinverständlich geschrieben – man kommt auch ohne musikalisches Fachwissen gut durch das Buch.

Die unterhaltsame Seite bleibt dabei nicht außen vor – die Verrisse von Schönbergs Musik, die Vorkommnisse beim sogenannten "Watschenkonzert" oder so mancher Aphorismus.

Mit diesem Buch kann man sehr gut eintauchen in diese ganz eigene Welt zweier wichtiger Persönlichkeiten und ihre Zeit, und das auf originelle und kompetente Weise.

Andreas Göbel, rbbKultur

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