Sonaten, Clavierwerke und Lieder - Jean Brégnac: "Liebe Amalia ..."
Eine Kritik von Bernhard Schrammek
Anna Amalia von Preußen, die jüngste Schwester von König Friedrich II., war eine sehr kunst- und musikaffine Frau. Sie spielte mehrere Instrumente, komponierte selbst, förderte nach Kräften befreundete Musiker und legte eine bedeutende Musikaliensammlung an. Anlässlich ihres 300. Geburtstags hat der Flötist Jean Brégnac gemeinsam mit einigen weiteren französischen Musiker ein musikalisches Porträt dieser Prinzessin und ihres künstlerischen Umfelds eingespielt.
Das kammermusikalische Programm ist stark von Carl Philipp Emanuel Bach bestimmt und gut aufeinander abgestimmt. Höhepunkte sind dabei die Porträtstudien aus Bachs Sammlung mit "Fantasien und charakteristischen Stücken", die auf verschiedenen Instrumenten mit Leidenschaft und Präzision dargeboten werden.
Chantal Santon Jeffery singt einige der "Geistlichen Lieder und Oden", leider jedoch passt ihre Sopranstimme mit viel Vibrato und wenig Textverständlichkeit nicht so recht zum schlichten Stil der Lieder.
Bernhard Schrammek, radio3