Was die unterschiedlichen Helden der Filme von Sean Baker verbindet, ist dass sie allesamt an den Rändern der Gesellschaft leben, wo Kinogeschichten eher selten spielen: Illegale chinesische Immigranten in Take out, ein New Yorker Stricher in Prince of Broadway, Transgender-Prostituierte in Tangerine L.A., White Trash-Kids und ihre alleinerziehenden, prekären Mütter in einem billigen Motel am Rande von Disneyland in The Florida Project. Doch der Blick, den der Autor und Regisseur auf diese unterprivilegierten Menschen richtet ist so liebevoll und zärtlich, dass man ihn fast für einen Sozialarbeiter halten könnte. Das gilt auch für seinen neuesten Film Anora, der auf dem Filmfestival in Cannes mit der goldenen Palme ausgezeichnet wurde.