Am 11. April, dem Abend, als alle Theaterkritiker dem Volkssänger Georg Käsebier im Wintergarten lauschten, schien sich die Karriere des Journalisten Frächter gut zu entwickeln. Er hatte es geschafft, als Entdecker Käsebiers zu gelten, obwohl es ein Kollege war, den alle Augur nannten. Nur für Fräulein Kohler, der Meyer-Paris mal wieder abgesagt hatte, und Miermann von der Berliner Rundschau, verlief der Abend enttäuschend.

Käthe Herzfeld, die Miermann zu dem Abend eingeladen hatte, verschwand im Taxi mit diesem Käsebierentdecker Frächter. Der tauchte vier Tage später auf der Gesellschaft bei Margot Weissmann auf. Niemand hatte ihn eingeladen. Aber die Zeitungsmacher wie Kochius hörten Frächter zu, als er vorschlug, wie man Zeitungen mit Fotografien attraktiver machen könne. Denn wer wolle Geist? Tempo, Schlagzeile, Sensation, das wollten die Leute.