Oper - Jules Massenet: "Grisélidis"
Eine Kritik von Matthias Käther
Nicht ganz unbekannt, diese Massenet-Oper - das gab's auch schon mal auf CD. Allerdings nicht so gut! Neben sehr bekannten Namen der französischen Opernszene wie Tassis Christoyannis, Julien Dran oder Adèle Charvet sind auch Unbekannte am Start - allen voran Vannina Santoni in der Titelpartie – eine große Überraschung! Erstaunlich gut kommt sie zurecht mit dieser schwierigen Rolle, stilistisch angesiedelt irgendwo zwischen Tosca, Werther-Charlotte und Melisande.
Das Spätwerk von 1901 basiert lose auf der alten "Griselda "-Sage des Mittelalters, die auch schon Alessandro Scarlatti meisterhaft vertont hat. Aufgemotzt wird das Ganze durch einen der prächtigsten Teufelsgestalten der Operngeschichte (herrlich ironisch zelebriert von Tassis Christoyannis).
Vielleicht nicht ganz oberste Massenet-Liga, aber über weite Strecken spannend und inspiriert. Nicht nur was für Massenet-Fans!
Matthias Käther, radio3