Oper - Alessandro Scarlatti: "Il giardino di rose"
Eine Kritik von Matthias Käther
Scarlatti-Fans, die sich zum 300. Todestag eine opulente Opern-Ersteinspielung gewünscht haben, werden vielleicht etwas enttäuscht und skeptisch auf das hier erstmals eingespielte Oratorium aus dem Jahr 1707 blicken – doch die Enttäuschung dürfte beim Anhören schnell verfliegen. Denn das Werk entstand zur Zeit des strengen Opernverbots in Rom und ist eigentlich eine verkappte Oper – blendend instrumentiert mit brillanten Nummern.
Der "Rosengarten" galt lange als ein Höhepunkt im Schaffen Scarlattis. Umso überraschender, dass es erst jetzt eingespielt wird. Aber besser spät als nie! Eine extrem liebevolle, sehr würdige Umsetzung durch ein Scarlatti-verliebtes Ensemble, umgeben von tollen Sängerinnen und Sängern.
Matthias Käther, radio3