Robert Schumann: Violinkonzert d-moll © Channel Classics
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Album der Woche | 21.10. - 27.10.2024 mit Verlosung - Niek Baar: Violinkonzerte von Schumann u. Bruch

Vor vielen Jahren war Niek Baar nach einem langen Tag mit Unterricht und viel Üben an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin mal wieder im Kulturkaufhaus Dussmann. Dort hat er eine CD mit Schumanns Violinkonzert in d-Moll entdeckt und war absolut hingerissen. Er hat sich neben der CD auch gleich die Noten des Konzerts gekauft und begonnen, das Konzert zu studieren. Für sein drittes Album hat er dieses Violinkonzert jetzt eingespielt und kombiniert es mit Max Bruchs Violinkonzert Nr. 1, das er seit langem begeistert aufführt.

Niek Baar hat den Komponisten Robert Schumann vergleichsweise spät für sich entdeckt. Er hat sich viel mit der typischen Virtuosenliteratur für Geige beschäftigt und mit Barockmusik. Heute aber ist Schumann für ihn der Komponist, der ihn am meisten fasziniert.

Schumann als Wegweiser

Mit Robert Schumanns Kompositionen hat Niek Baar auch seinen eigenen Stil entdeckt:

"Als ich Schumanns Musik besser kennengelernt habe, habe ich eine gewisse Freiheit in meinem eigenen Spiel entdeckt."

Schumanns Violinsonaten hat er schon eingespielt. Mit dem Violinkonzert kommt nun ein weiteres Werk für Geige von Schumann dazu.

Ein Solist ohne Scheinwerfer

Als Geiger hat man in Schumanns Violinkonzert ordentlich zu tun: Ein schwieriger Griff folgt dem anderen und das mitunter auch nicht gerade in moderatem Tempo. Niek Baar hat sich für sein neues Album mit dieser Komposition sicher kein leichtes Werk ausgesucht. Vielleicht auch eines, das nicht so dankbar für den Solisten ist, wie andere Konzerte für Violine …

"Es ist sehr virtuos, aber das Problem ist, dass man das nicht immer so mitkriegt im Publikum. Man spielt auch immer in der gleichen, tiefen Lage und es klingt fast, als wenn man eine Bratschenstimme spielt, die Teil des Orchesters ist. Man muss viel tun, um überhaupt gehört zu werden."

Für Niek Baar hat Schumanns Violinkonzert bei all seinen Herausforderungen einen großen Reiz: Die Energie, die es ihm abverlangt, die das Konzert aber auch belebt und ihm einen ordentlichen Drive gibt, ist für ihn einfach besonders.

Dirigent und Mentor

Die Deutsche Radio Philharmonie unter der Leitung von Christoph Poppen bereitet Niek Baar eine mitunter ziemlich imposante Bühne. Christoph Poppen war es auch, der Niek Baar in Sachen Interpretation einige wichtige Impulse gegeben hat. Er war sein Lehrer an der Münchener Hochschule für Musik und ist für ihn auch heute noch ein wichtiger Ratgeber.

Zwei Violinkonzerte für einen Solisten

Das Schumann-Konzert kombiniert Niek Baar auf seinem neuen Album mit Max Bruchs erstem Violinkonzert. Wie auch Schumann, hat Max Bruch das Konzert für den Geigenvirtuosen Joseph Joachim geschrieben, nur einige Jahre später. Dieser Gedanke hat Niek Baar beschäftigt:

"Ich habe versucht, die zwei Stücke, weil die zeitlich so nah beieinander geschrieben wurden, auch ein bisschen im gleichen Stil vorzubereiten, oder aus diesem Blickwinkel darüber nachzudenken."

Ein Dauerbrenner

Das Schumann-Konzert kombiniert Niek Baar auf seinem neuen Album mit Max Bruchs erstem Violinkonzert. Ein echter Klassiker in Sachen Violinkonzert. Schon zu Bruchs Lebzeiten wurde das Konzert, zum großen Leid des Komponisten, beinahe inflationär aufgeführt.

Auch Niek Baar hat das Konzert schon etliche Male im Konzert gespielt – langweilig oder gar abgehangen ist das Konzert für ihn deshalb aber nicht:

"Es bleibt so gute Musik, einfach jedes Mal wieder. Ich glaube, dass das mein Leben lang für mich interessant sein wird."

Henrike Leißner, radio3

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