Die Debatte mit Natascha Freundel, Daniel Günther und Steffen Mau -
"Für die besten Ideen werben!" (Daniel Günther)
"Konflikte: vorhanden, Polarisierung: kaum, politisierte und radikalisierte Ränder: ja." So heißt es in der Studie "Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft", die 2023 zum Bestseller wurde. Heute, nach den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg ist der Begriff "Polarisierung" in aller Munde.
Was spaltet die Gesellschaft, was hält sie wieder zusammen? Daniel Günther, "der dritte Mann" der CDU (Der Spiegel) und Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, denkt mit dem Berliner Soziologen Steffen Mau über die Triggerpunkte "Migration" und "Ukrainekrieg" nach, über die Unterschiede zwischen Ost- und West-Deutschland und darüber, welchen Einfluss eine Partei wie die CDU heute auf junge Menschen in Ost wie West haben kann.
Eine Kooperation der Landesvertretung Schleswig-Holstein mit radio3 vom rbb
Daniel Günther, geboren 1973 in Kiel, ist seit 2017 Ministerpräsident von Schleswig-Holstein. Er wuchs in Eckernförde auf und studierte Politologie, VWL und Psychologie in Kiel. Von 1998 bis 2005 gehörte er als Ratsherr dem Aufsichtsrat der Stadtwerke Eckernförde an. Von 2000 bis 2005 war er Geschäftsführer der CDU Kreisverbände Rendsburg-Eckernförde und Neumünster, anschließend bis 2012 Landesgeschäftsführer der CDU. 2009 zog Günther direkt in den Landtag ein und wurde im Oktober 2014 Fraktionsvorsitzender. Nach dem Rücktritt von Ingbert Liebing wurde er 2016 Landesvorsitzender und Spitzenkandidat seiner Partei. Als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein führte Günther zunächst eine Koalition mit Grünen und FDP, seit der Wahl im Mai 2022, bei der die Union 43,4 Prozent der Wählerstimmen erreichte, koaliert er mit den Grünen.
Steffen Mau, geboren 1968 in Rostock, ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er hat an der FU Berlin studiert und am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz promoviert. Er war Professor für Soziologie in Bremen und wurde 2021 mit dem Leibniz-Preis der DFG ausgezeichnet. Zu seinen Büchern gehören u.a. "Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft" (2019) sowie "Sortiermaschinen" über die Filterfunktion von Grenzen im Zeitalter der Globalisierung (2021, C. H. Beck). Er war Mitglied im Sachverständigenrat für Migration und Jurymitglied zur Standortentscheidung des Zentrums für Deutsche Einheit und Europäische Integration. Viel diskutiert wird das Buch "Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft" (2023, mit Thomas Lux und Linus Westheuser). Sein jüngstes Buch heißt "Ungleich vereint. Warum der Osten anders bleibt" (2024, beide Suhrkamp).