Aleida Assmann und Heinz Bude beim Internationalen Literaturfestival Berlin -
"Wir brauchen eine Reeducation." (Aleida Assmann)
Am Mikrofon: Natascha Freundel
Aleida und Jan Assmann denken kollektiv und setzen Populismus, Hass und Hetze einen sechsten, sozialen Sinn entgegen. Indem sie aufzeigen, dass Menschen empathisch, respektvoll und gemeinschaftlich fühlen und handeln, appellieren sie an eine Möglichkeit der Gleichzeitigkeit: Das Streben nach universalen Werten und die Anerkennung unterschiedlicher Kulturen und Identitäten.
"Gemeinsinn" ist das letzte (und auch einzige) gemeinsame Werk des Ehe- und Forscherpaars. Der Ägyptologe Jan Assmann ist im Februar 2024 verstorben. Die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann hat das Buch erstmals beim Internationalen Literaturfestival Berlin vorgestellt - im Gespräch mit dem Soziologen Heinz Bude. Er hat ein Buch über "Solidarität. Die Zukunft einer großen Idee" (Hanser, 2019) geschrieben.
Was bedeuten "Gemeinsinn" und "Solidarität" heute? Sind sie der Kitt zur Rettung der Demokratie?
"Der Zweite Gedanke" am 12. September 2024 beim Internationalen Literaturfestival Berlin!
Heinz Bude, geboren 1954 in Wuppertal, ist Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel und Gründungsdirektor des documenta-Instituts. Von 1992 bis 2014 arbeitete er am Hamburger Institut für Sozialforschung und leitete den Arbeitsbereich "Die Gesellschaft der Bundesrepublik". Er hat u.a. über die „Generation Berlin“ geschrieben (2001), über "Die Gesellschaft der Angst" (2014), über "Die Macht von Stimmungen" ("Das Gefühl der Welt", 2016) und über "Solidarität. Die Zukunft einer großen Idee" (Hanser 2019). Mit Bettina Munk und Karin Wieland schrieb er den Roman "Aufprall" über West-Berlin in den 80er Jahren (Hanser 2020).
Aleida Assmann, geboren 1947, ist Professorin em. für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Für ihre Forschungen und Bücher zu Geschichte und Gedächtnis, Erinnerungskultur und -politik wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (mit Jan Assmann). Zu ihren Büchern gehören "Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur" (2013), "Formen des Vergessens" (2016), "Menschenrechte und Menschenpflichten" (2018), "Die Wiedererfindung der Nation" (2020). Ihr jüngstes Buch, mit Jan Assmann, erscheint am 19. September 2024 bei C.H. Beck: "Gemeinsinn. Der sechste, soziale Sinn".