Dietmar Woidke – Wahlabend im Brandenburger Landtag © picture alliance / Chris Emil Janßen
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Die Debatte mit Ann Kristin Schenten, Mario Czaja und Don Pablo Mulemba - Brandenburg: Suche nach Zuversicht

"Uns bleibt nur, nach vorne zu schauen." (Don Pablo Mulemba)

Brandenburg hat gewählt. Die SPD ist mit dem Wahlsieg knapp davongekommen. Die AfD hält nun eine Sperrminorität im Brandenburger Landtag und kann wichtige Entscheidungen blockieren. Die CDU fragt sich, wie sie mit dem historisch schlechten Ergebnis für die eigene Partei umgehen soll.

Dieser Wahltag 2024 war eine Zäsur. Er untermauert, dass die AfD für viele in Ostdeutschland eine wählbare Partei ist. Was folgt daraus? Wie kann man bei Themen wie der Migrationsfrage zusammenkommen, ohne der AfD hinterherzurennen? Darüber diskutieren Ex-CDU-Generalsekretär Mario Czaja und der Journalist Don Pablo Mulemba.

Populismus verfängt, in dem hauptsächlich negative Emotionen geschürt werden. Vor allem Existenzängste und Wut. Das sind Emotionen, die leicht zu triggern sind. Als jemand, der noch nicht den Glauben an die Demokratie verloren hat, glaube ich, dass es ein Gegenangebot braucht. Ähnlich wie in den USA. Was jetzt das Team um Kamala Harris für eine Euphorie hervorbringen konnte, hat auch viele Menschen in Europa elektrisiert. Ich glaube, diese Art von Spirit oder Aufbruchsgeist fehlt komplett. Damit man so eine Vision haben kann, braucht es einen Fahrplan. Unsere politische Debattenkultur, die sich oftmals in Grabenkämpfen verliert, richtet hingegen total großen Schaden an der Demokratie an.

Don Pablo Mulemba

Wenn es um Fehler meiner Partei geht, dann geht es aus meiner Sicht vor allem darum, dass wir ostdeutschen Politiker in der SPD wie in der CDU auch die Souveränität haben sollten, unsere besonderen Positionen aus dem Osten vorzutragen und deutlich zu machen. Der Osten ist häufig Seismograf und Frühwarnsystem. Viele Veränderungen, die wir dort sehen, kommen auf ganz Deutschland zu. Und deswegen sollten wir genauer hinschauen. Das ist mein Plädoyer: Eine Lösung schaffen für ein neues Miteinander zwischen Ost und West und nicht den Osten nur als Problemgebiet zu beschreiben.

Mario Czaja
Don Pablo Mulemba (© Moïse Youmba) und Mario Czaja (© Tobias Koch)
Don Pablo Mulemba und Mario CzajaBild: Moïse Youmba | Tobias Koch

Gäste

Mario Czaja, geboren 1975 und in Berlin-Mahlsdorf aufgewachsen. War 2011 Senator für Gesundheit und Soziales in Berlin. Sein Mandat als Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses hatte er von 1999 bis 2021 inne. Bei der Bundestagswahl 2021 kandidierte er für seinen Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf erstmals für den Deutschen Bundestag. Er erzielte das Direktmandat für den Deutschen Bundestag in seinem Wahlkreis. Vom 31. Januar 2022 bis 12. Juli 2023 war er Generalsekretär der CDU Deutschlands. Mario Czaja hat am 11. Februar 2024 bei der Wiederholungswahl in Berlin das Mandat erneut gewonnen.

Don Pablo Mulemba, geboren 1995 in Eberswalde, ist ein deutscher Journalist, Moderator und Podcaster. Er hat sowohl deutsche als auch angolanische Wurzeln. Er begann seine journalistische Karriere bei ZEIT Online und funk (ARD/ZDF) und moderiert heute mehrere Formate, darunter den Podcast "SPRINGERSTIEFEL – Fascho oder Punk?; Die 90er sind zurück." sowie die öffentlich-rechtlichen Formate ATLAS und follow me.reports. Seine Arbeiten konzentriert sich zumeist gesellschaftspolitische Fragen, die oft im Zusammenhang mit Politik, Rassismus und Integration stehen. Für seinen Podcast "SPRINGERSTIEFEL – Fascho oder Punk?" waren er und sein Team für den Deutschen Podcastpreis 2024, sowie dem CIVIS Medienpreis 2024 nominiert.

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