Vilem Blodek: V Studni © Supraphon
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CD-Kritik - Vilem Blodek: V Studni (Im Brunnen)

Bewertung:

Eine Kritik von Matthias Käther

Wer an tschechische Oper denkt, der denkt vor allem an Smetana, Dvorak und Janacek. Ein tschechischen Komponist, von denen vermutlich die wenigsten gehört haben, ist Vilem Blodek. Dessen Oper "Im Brunnen" ist jetzt beim Label Supraphon erschienen, nicht ganz neu - hier wurde eine alte Schallplatten-Gesamtaufnahme aus den 50ern remastert. Matthias Käther hats gehört – wer war Vilem Blodek?

Ein erfreulicher Trend: Historische Aufnahmen sind wieder "in". Den Markt erreichen in den letzten Jahren auffallend viele remasterte Klassiker von Callas über Smetana bis Karajan – dank neuer Techniken klingen sie brillanter denn je. Ein besonderer Leckerbissen ist Vilem Blodeks komischer Einakter "Im Brunnen". Blodeks einzige vollendete Oper war ein amüsantes, leichtfüßiges Gegenstück zu Smetanas "Verkaufter Braut". Beide Opern liegen nur ein Jahr auseinander und haben denselben Librettisten. Blodek orientiert sich dabei noch mehr an Lortzing und Nicolai als sein berühmter Kollege. Ganz verschwunden ist das Werk aus dem tschechischen Repertoire nie – hier liegt es nun vor mit tollen Sängern der 50er wie Ivo Zidek.

Kleine Sensation: "Im Brunnen" war eine der ersten Stereo-Aufnahmen der Tschechen überhaupt – und kam für den Markt zu früh. Es gab 1959 noch keine Stereo-Anlagen. So erschien die Kauf-Version in Mono.

Supraphon präsentiert jetzt zum ersten Mal diesen tschechischen Opernklassiker im originalen Stereo!

Matthias Käther, radio3

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