Portrait - Georges Bizet - Bru Zane Portraits
Eine Kritik von Matthias Käther
Eigentlich erstaunlich: Der Nachlass des jung verstorbenen Bizet wurde schon früh auf mögliche Schätze hin durchsucht – und man wurde immer immer wieder fündig. Dass es da auch heute, 150 Jahren nach seinem Tod, noch Überraschendes zu entdecken gibt, grenzt an ein Wunder. Und doch präsentiert das Label z.B. eine völlig unbekannte Kantate "Le Retour de Virginie", deren Uraufführung erst 2024 stattfand. Auch bereits Bekanntes wurde neu eingespielt – zum Teil in vorzüglichen Versionen. "Djamileh" und "Clovis et Clotilde" überstrahlen in glanzvoller Besetzung frühere Interpretationen. Garniert wurden die vier größeren dramatischen Werke etwas erratisch mit haufenweise Liedern, Chören und Klavierpiecen.
Vielleicht nicht immer ganz logisch angeordnet, im Ganzen aber lustvoll und stilsicher gesungen und gespielt. Bizet-Fans werden nicht dran vorbeikommen.
Matthias Käther, radio3