Wo viel gekrischen wird, da jubelt man in der Oper gern zurück. Das ist nun mal nicht anders. Auch bei "La fiamma", der letzten Oper des "Pini di Roma"-Komponisten Ottorino Respighi. Nervenzerrüttende Gefühlslagen ziehen sich quer durch alle sozialen Schichten, vom oströmischen Exachen im Ravenna des 7. Jahrhunderts bis hinunter zu allen seinen vokal zickenden und austickenden Mägden und Domestiken. Sie machen das allesamt exzellent. Es schreien hier eigentlich alle geordnet aneinander vorbei oder aufeinander ein. So als sollten sie sämtlich verbrannt werden – so wie es anfangs der als Hexe überführten Doris Soffel ergeht – und am Ende auch der Heldin der Oper.