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Die traumatischen Folgen der Flucht übers Meer
Nahezu täglich versuchen Menschen in überfüllten Booten von den Küsten Nordafrikas aus nach Spanien zu gelangen. Nur 14 Kilometer liegen zwischen Marokko und Gibraltar – doch seit die EU Marokkos Küstenwache dafür bezahlt, die Flüchtlingsboote zurückzudrängen, sind immer mehr auf der längeren und gefährlicheren Atlantikroute zu den Kanarischen Inseln unterwegs. Wer die Fahrt überlebt, hat oft andere sterben sehen und selbst Todesangst ausgestanden.
Der Kameruner Thomas und der Marokkaner Driss haben viele ihrer Freunde bei der Flucht übers Meer verloren. Die traumatischen Erlebnisse wirken bei den Geretteten fort, doch um ihre mentale Gesundheit kümmert sich nach der Ankunft in Europa meist niemand. Eine Ausnahme ist Martin Kollek. Um den Bootsflüchtlingen zu helfen, heuert der Psychotherapeut jedes Jahr ehrenamtlich auf einem Monitoringschiff an.
Von Andreas Boueke