Die Debatte mit Natascha Freundel, Kerstin Kohlenberg und Timo Lochocki -
"Deutschland ist aktuell wahrscheinlich die mächtigste Liberaldemokratie der Welt." (Timo Lochocki)
Viele Prognosen zur 60. Präsidentschaftswahl der USA sagten ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Kandidaten voraus. Am 6. November 2024 mittags, dem Tag nach der Wahlnacht, zeichnen wir diese Podcast-Folge auf – und der klare Wahlsieg für Donald Trump steht fest: ein von seiner Partei, den Republikanern, fast kultisch gefeierter Ex-Präsident, ein notorischer Lügner, Hochstapler und verurteilter Sexualstraftäter. Kamala Harris, die Kandidatin der Demokraten, Juristin mit jamaikanisch-indischem Hintergrund, wollte das Weiße Haus als erste Frau in der Geschichte der USA erobern.
Derzeit könne keine Institution die US-Demokratie wirkmächtig schützen, glaubt der Politologe Timo Lochocki. Er fordert die deutsche Politik zur Besinnung auf die Stärken der Mitte und der sozialen Marktwirtschaft auf. Kann Deutschland das neue Amerika werden? ZEIT-Journalistin Kerstin Kohlenberg ist skeptisch und der Bruch der Regierungskoalition nach dieser Aufzeichnung scheint ihre Zweifel zu bestätigen.
Kerstin Kohlenberg, geb. 1970 in Koblenz, ist eine mehrfach preisgekrönte Journalistin. Sie studierte Soziologie, VWL und Politologie in Marburg, Berlin und New York. Sie war Volontärin, dann Redakteurin beim Tagesspiegel und arbeitete ab 2004 für das Ressort "Dossier" bei der ZEIT. 2011 wurde sie stellvertretende Ressortleiterin des ZEIT-Ressorts "Investigativ". Von 2014 bis 2021 war sie USA-Korrespondentin und eine der wenigen Frauen in diesem Job. Ihr Podcast "Die Patrioten" wurde ein Jahr nach der Kapitolerstürmung veröffentlicht. Heute arbeitet sie wieder als Redakteurin im "Dossier" 2024 erschien ihr Buch: "Das amerikanische Versprechen. Vom Streben nach Glück in einem zerstrittenen Land" (Tropen).
Timo Lochocki, geb. 1985 in Aschaffenburg, studierte Interdisziplinäre Sozialwissenschaften in Deutschland, den USA und Norwegen und wurde mit seiner Promotion im Jahr 2014 über die Gründe für den Auf- und Abstieg rechtspopulistischer Parteien in Europa im politischen Berlin bekannt. Im Anschluss arbeitete er bis 2018 in der Politikberatung beim German Marshall Fund (GMF) in Berlin, Washington und Paris. 2019 wechselte er in die Bundesregierung, wo er während der Coronapandemie das Referat Strategische Planung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) leitete. Seit 2022 berät er internationale Stiftungen und deutsche Entscheider im Umgang mit anti-demokratischen Kräften und ist Dozent am Bard College Berlin. Im Februar 2025 erscheint sein neues Buch: "Deutsche Interessen: Wie wir zur stärksten Demokratie der Welt werden – und damit den liberalen Westen retten" (Herder).