Jules Massenet: Werther © Bru Zane
Bru Zane
Bild: Bru Zane

Oper - Jules Massenet: "Werther"

Bewertung:

Eine Kritik von Matthias Käther

Zugegeben – diese merkwürdige Fassung mit Werther als Baritonpartie ist von Massenet autorisiert worden. Allerdings besitzen wir keine vollständige Partitur - und eigentlich war's auch als Notlösung gedacht, wenn der Tenor mal krank wird.

Aus einem feurigen Heißsporn wird plötzlich ein reifer Hamlet-Charakter. Auch das Kappen der Höhen macht aus dringlicher Leidenschaft einen mitunter etwas drögen Konversationston. Die Illusion eines eher reifen und sehr reflektierten Liebespaars im zweiten Frühling wird durch besonnene Sänger wie Tassis Christoyannis und Véronique Gens noch verstärkt.

Fatalerweise dirigiert auch György Vashegyi eher analytisch als drängend. Gut gesungen, gut musiziert, keine Frage. Aber gegen Gedda, Kraus und Pretré recht matt.

Matthias Käther, radio3

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