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Verwechslungskomödie - "Monsieur Blake zu Diensten"

Bewertung:

Die Leinwandlegende John Malkovich gibt in der Verwechslungskommödie "Monsieur Blake zu Diensten" den erfolgreichen Unternehmer Andrew Blake, der nach dem Tod seiner Frau zu einem herrschaftlichen Landsitz in Frankreich zurückkehrt – der Ort, an dem er seine verstorbene Gattin kennengelernt hat. Doch aus seiner nostalgischen Trauerarbeit wird nichts. Die Hausherrin des Anwesens verwechselt ihn mit dem neuen Butler ...

Mister Blake packt seinen Koffer: flauschiges Flanellhemd, edle Gabardinehose, dezentes Sakko – alles, was der Landedelmann benötigt. In London ist der Brite gerade zum Unternehmer des Jahres gekürt worden. Jetzt macht er sich auf die Reise in seine Vergangenheit – nach Frankreich zur Domaine de Beauvillier, wo er vor vielen Jahren seine Frau kennenlernte.

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Aus Mister Blake wird Monsieur Blake, der Butler

Von außen wirkt das Schlösschen schmuck wie eh und je, am Innern aber nagt der Zahn der Zeit. Das Weingut soll in eine Pension umgewandelt werden. Gesucht wird ein Major Domus. Die Hausdame hält Blake für den Bewerber auf ihre Anzeige. Aus Mister Blake wird Monsieur Blake, der Butler. Seine erste Aufgabe: Zeitungen bügeln. "Complètement Cramé!" – "Vollständig verbrannt" – heißt der Film von Gilles Legardinier im Original.

Alles nur Fassade

Fanny Ardant als die trauerumflorte Schlossherrin und John Malkovich als schwermütiger Witwer bilden das Kraftzentrum des Films und finden gemeinsam im Lauf der Geschichte zu einer charmanten Leichtigkeit. Fanny Ardant nimmt ihre physische Präsenz geschickt zurück durch die bebende Andeutung von Zerbrechlichkeit. John Malkovich wirkt mit seinem kahlen Schädel und den fast wimpernlosen Augen wie ein Kobold. Der Schauspieler hat lange in Frankreich gelebt, im Original spricht er seinen Part in einem eigentümlich weichen Singsang, der nicht ins Deutsche übersetzt werden kann. Immer wieder lässt er seine Figur mit einem ironischen Zittern über die Wirklichkeit hinaus schweben. Denn alles ist Fassade in dem kleinen Schlösschen – da passt der Butler gut ins Bild.

Jeder und jede spielt hier eine Rolle, sogar der Kater. Die vornehme Schlossherrin ist eigentlich bankrott. Das kesse Dienstmädchen verzweifelt, weil sie ungewollt schwanger wurde. Der grobe Gärtner kümmert sich liebevoll um kleine Igel. Die strenge Hausdame verbirgt ihre Unsicherheit. Nicht einmal die Pastete im Kühlschrank ist, was sie scheint.

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Harmonisches Ende

Der Autor Gilles Legardinier steht hier erstmals als Regisseur hinter der Kamera. Er liebt seine Figuren und seine Geschichte, verpasst im Film aber manchmal das richtige Gefühl für Tempo und Pointe. Man verzeiht ihm, weil diese leichthändige Mischung aus melancholischem Lebensrückblick und unsicherer Zukunft so harmonisch endet. Ein willkommener Ausblick für diese Weihnachten.

Simone Reber, rbbKultur