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- Rainer Maria Rilke: "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" (17/24)

Gelesen von Klaus Nägelen

Ein ausführliches Kapitel widmet Malte Laurids Brigge den Erfahrungen mit seinen Nachbarn. Unweigerlich werden sie Bestandteil des eigenen Lebens. "Ich habe unberechenbare Nachbarn gehabt und sehr regelmäßige", schreibt er. Einer habe Geige gespielt, ein anderer Gedichte rezitiert. Zur Literatur sei letzterer gekommen, weil er eines Tages die Bedeutung von "Zeit" begriffen habe. Malte selbst schreibt viel. Und er registriert sensibel die Geräusche aus dem Zimmer eines benachbarten Medizinstudenten. Er kennt und erwartet diese Geräusche immer wieder – wie man das Rollen eines Büchsendeckels auf dem Boden kennt. Auch wenn der Nachbar, wie gerade eben, übers Wochenende verreist ist…