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Gelesen von Klaus Nägelen
In diesem Jahr feiern wir den 150. Geburtstag des Schriftstellers Rainer Maria Rilke. Populär wurde er vor allem als Lyriker mit seinen impressionistischen Gedichtbänden. In seinem einzigen Roman "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" zeichnet Rilke ein vielschichtiges Bild der beginnenden Moderne.
Malte Laurids Brigge ist 28 Jahre alt. Er stammt aus einer dänischen Adelsfamilie. Seine Eltern sind bereits gestorben, und er lebt in Paris, wo er eine Art Tagebuch führt. Präzise notiert er seine Beobachtungen des Alltagslebens in der Großstadt, die sich um 1900 im Umbruch befindet. Die Industrialisierung lockt Menschenmassen an, Armut und Elend sind überall präsent, und so macht sich der junge Mann, der selbst offensichtlich in einer Sinnkrise steckt, Gedanken über den Tod.