Die Debatte mit Ann Kristin Schenten, Klaus Bachmann und Bartosz Wieliński -
"Polen ist in der Genesungsphase." (Bartosz Wieliński)
Wie können demokratische Strukturen wieder etabliert werden, nachdem sie demontiert wurden? Das kann unser Nachbarland Polen zeigen. Acht Jahre hat hier die rechtsnationale PiS-Partei den Staat entmachtet, die Gerichte infiltriert und die Medien kontrolliert. Seit Dezember 2023 regiert der liberalkonservative Donald Tusk. Ein Mann, den man in der Europäischen Union gut kennt und dem man vertraut. Welche Schritte geht Polen zur Re-Demokratisierung? Darüber diskutieren der Politikwissenschaftler Klaus Bachmann und Bartosz Wieliński, stellvertretender Chefredakteur der Gazeta Wyborcza, Polens größter liberaler Tageszeitung.
Bartosz T. Wieliński, geboren 1978 in Katowice, ist seit 2019 stellvertretender Chefredakteur der polnischen Tageszeitung "Gazeta Wyborcza". Zwischen 2005 und 2009 hat er als Deutschlandkorrespondent in Berlin gearbeitet. Außerdem war er als Autor für die "New York Times", die "Süddeutsche Zeitung", "Die Welt", "El Pais" und "La Repubblica" tätig.
Klaus Bachmann, geboren 1963 in Bruchsal, ist Professor für Sozialwissenschaften an der SWPS Universität in Warschau. Er lehrt und forscht über Kolonialismus und Internationale Strafjustiz, u.a. in Polen, Frankreich, Südafrika, China und den USA. Vor 2004 Korrespondent für polnische und deutschsprachige Medien in Brüssel und davor Korrespondent für deutsche, österreichische und schweizer Medien in Mittelosteuropa.