"Jura not alone" -
Buchpremiere im Pfefferberg-Theater Berlin, 22.4.2024 – mit Ronen Steinke, Nora Markard, Özge İnan und Maximilian Steinbeis
Am Mikrofon: Natascha Freundel
"Jura not alone". Im ausverkauften Pfefferberg-Theater Berlin stellten die Juraprofessorin Nora Markard und der Jurist und Journalist Ronen Steinke ihr neues Buch vor. Not alone, sondern mit den Juristen und "partners in crime" Özge İnan und Max Steinbeis.
Im Buch geht es um 12 Rechtsgebiete, die gerade besonders im Fokus gesellschaftlicher und juristischer Debatten stehen: Vom Klimaschutzrecht übers Familienrecht und Asylrecht bis zu den Menschenrechten. Die Buchpremiere war dem 3. Kapitel gewidmet: Wie stabil ist unsere Demokratie gegen eine Übernahme von Rechtsaußen?
2024 ist das Jahr der Europa- und der Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Die Gefahr, dass rechtspopulistische Autokraten demokratische Strukturen mit den Mitteln des Rechts demontieren, ist real. Fidesz in Ungarn und Pis in Polen haben gezeigt, wie etwa die höchste juristische Instanz einer Demokratie, das Verfassungsgericht, politisch gefügig gemacht werden kann.
Muss die AfD verboten werden, bevor sie dieses Skript auch hierzulande umzusetzen versucht? Wie wirksam ist das "Thüringen-Projekt" vom Verfassungsblog? Beschützen oder beschädigen wir die Demokratie, wenn wir unsere Rechtsordnung stärker gegen Rechtsextreme wappnen?
Ronen Steinke,
geb. 1983, ist promovierter Jurist, Journalist und Bestsellerautor. Er studierte Rechtswissenschaft an der Bucerius Law School in Hamburg und in Tokio und arbeitete danach in Anwaltskanzleien, einem Jugendgefängnis und am Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien. Seit 2017 arbeitet er als rechtspolitischer Korrespondent für die Süddeutsche Zeitung mit Sitz in Berlin vor allem über Rechtspolitik und Extremismus. Bekannt wurde er durch seine Biografie Fritz Bauers, des einstigen hessischen Generalstaatsanwalts, die 2015 verfilmt wurde.
Nora Markard,
geb. 1978, ist Professorin an der Universität Münster und hat dort einen Lehrstuhl für Internationales Öffentliches Recht und Internationalen Menschenrechtsschutz. Sie arbeitet auf den Gebieten Völkerrecht, Verfassungsrecht und Legal Gender Studies arbeitet. Sie studierte Rechtswissenschaft an der FU Berlin, schloss einen Master of Arts am King's Kollege London ab und promovierte an der HU Berlin. Nora Markard ist Mitgründerin und Mitglied im Vorstand der Organisation „Gesellschaft für Freiheitsrechte“, die bereits mehrere Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht gewonnen hat.
Özge İnan,
geb. 1997, ist Juristin, Journalistin und Schriftstellerin. Sie hat Rechtswissenschaften in Berlin studiert, schreibt Reportagen und Kolumnen u.a. für die „Süddeutsche Zeitung“ und „Der Freitag“. 2023 wurde sie vom Medium Magazin zu den Top 30 bis 30 Nachwuchstalenten im Journalismus gezählt. Im selben Jahr erschien ihr Debütroman "Natürlich kann man hier nicht leben" (Piper Verlag).
Maximilian Steinbeis,
geb. 1970, ist Jurist und Journalist in Berlin. Er ist Gründer und Chefredakteur des Verfassungsblogs, einer rechtswissenschaftlichen Diskursplattform für aktuelle Themen des Verfassungsrechts und der Verfassungspolitik, und Initiator des Thüringen-Projekts, einer Initiative zur Erforschung von Szenarien einer autoritär-populistischen Machtübernahme und ihrer verfassungsrechtlichen Voraussetzungen und Auswirkungen im Freistaat Thüringen. Er ist Autor mehrerer Bücher, zuletzt „Die Zauberlehrlinge. Die Flüchtlingskrise und der Mythos vom Rechtsbruch“ (Klett Cotta 2019, mit Stephan Detjen). Im August 2024 erscheint sein Buch „Die verwundbare Demokratie. Strategien gegen die populistische Übernahme“ (Hanser).