Aus dem Kiewer Tagebuch "Anfang des Krieges", 2022; © Yevgenia Belorusets
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Aus dem Kiewer Tagebuch "Anfang des Krieges" | Bild: Yevgenia Belorusets Download (mp3, 148 MB)

Studio 14 | Die rbb Dachlounge | Talk und Live-Sendung mit Publikum - Überleben. Krieg, Alltag und Hoffnung in der Ukraine

Mit Yevgenia Belorusets, Claudia Major, Martin Schulze Wessel und Denis Trubetskoy (zugeschaltet aus Kyjiw)

Am Mikrofon: Natascha Freundel

Russlands Krieg gegen die Ukraine begann 2014 und wird seit zwei Jahren mit unerbittlichem Terror gegen die ganze Bevölkerung, Infrastruktur und Kultur des Landes fortgeführt.

Wir sprechen darüber, wie der Krieg die Ukraine verändert, wie die Menschen ihren Alltag fortsetzen, wie sie der Kriegsopfer gedenken und wie es ist, im Land oder im Ausland zu überleben.

Wir werfen auch einen Blick nach Russland: können oder wollen sich die Menschen dem Krieg nicht verweigern? Und wie steht es um die internationale Unterstützung der Ukraine, welche Pläne hat die deutsche Sicherheitspolitik?

Wir übertragen live im Radio und zeichnen für den Podcast "Der zweite Gedanke" auf.

Bildergalerie

Als Gäste auf dem Podium:

Yevgenia Belorusets; © Oleg Valter
Bild: Oleg Valter

Yevgenia Belorusets, 1980 in Kyjiw geboren, ist Fotografin, Künstlerin und Schriftstellerin. Seit dem vollumfänglichen Angriff Russlands auf die Ukraine pendelt sie zwischen Kyjiw und Berlin. Ihre Beobachtungen in der Ukraine hat sie u.a. in ihrem Buch "Anfang des Krieges" (2022) und in Audio-Nachrichten für rbbKultur festgehalten. Jetzt ist ihr neues Buch bei Matthes & Seitz erschienen: "Über das moderne Leben der Tiere". In einem ihrer jüngsten Texte schreibt Belorusets: "Während der letzten, von unaufhörlichen Raketen- und Drohnen-Attacken geprägten Monate hat sich Kyjiw, und womöglich die ganze Ukraine, in eine Insel verwandelt, die vom Rest der Welt wie abgeschnitten ist."

Claudia Major © picture alliance/ Geisler-Fotopress/ Thomas Bartilla
Bild: picture alliance/ Geisler-Fotopress/ Thomas Bartilla

Claudia Major, 1976 in Ost-Berlin geboren, ist promovierte Politikwissenschaftlerin und Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik. Sie ist auch Mitglied im "Beirat zivile Krisenprävention" des Auswärtigen Amtes. Sie studierte Politik- und Sozialwissenschaft in Berlin und Paris und arbeitete für die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik und bei Network International Public Affairs. Sie war Fellow des European Foreign and Security Policy Studies Programmes und hat seit 2006 einen Lehrauftrag am Institut d'Etudes Politiques/Sciences Po Paris. Sie forschte am European Union Institute for Security Studies in Paris und im Center for Security Studies an der ETH Zürich.

Martin Schulze Wessel © Foto Historisches Kolleg – Stefan Obermeier
Bild: Foto Historisches Kolleg – Stefan Obermeier

Martin Schulze Wessel, 1962 in Münster geboren, ist einer der renommiertesten Osteuropahistoriker Deutschlands. Er hat den Lehrstuhl für Geschichte Ost– und Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München inne. Als Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, als Direktor des Collegium Carolinum und als Vorsitzender des Historischen Kollegs hat er die internationale Zusammenarbeit in den Geisteswissenschaften maßgeblich gestärkt. , Nach der Krim-Besetzung durch Russland 2014 initiierte er die Gründung einer Deutsch-Ukrainischen Historikerkommission. Er hat u.a. über "Russlands Blick auf Preußen" und den "Prager Frühling" geschrieben. Zuletzt erschien von ihm "Der Fluch des Imperiums. Die Ukraine, Polen und der Irrweg in der russischen Geschichte" (C.H. Beck 2023)

Denis Trubetskoy © privat
Bild: privat

Denis Tru­bets­koy, 1993 in Sewas­to­pol auf der Krim geboren, berich­tet als freier Jour­na­list aus Kyjiw für zahl­rei­che deutsch­spra­chige Medien über die ukrai­ni­sche Politik und Gesell­schaft, aber auch über Belarus und Russ­land. Er arbeitet u.a. regelmäßig für die Funke Mediengruppe, den MDR, ntv.de und Zeit Online. Wir schalten Denis Trubetskoy per Video aus Kyjiw zu.

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Der zweite Gedanke; © radio3
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Lage der Menschen - Russlands Krieg in der Ukraine

Am 24. Februar 2022 hat Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen - in der Erwartung eines raschen Sieges. Zehntausende Menschen sind inzwischen tot. Ein Ende der Kämpfe ist nicht in Sicht, ebenso wenig wie eine politische Lösung. Die Ukrainer kämpfen um ihre Unabhängigkeit, Russlands Präsident Putin sieht diese als "historischen Irrtum". Berichte, Meinungen, Hintergründe zum Thema.

Der zweite Gedanke; © radio3
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Podcast abonnieren - Der Zweite Gedanke

Hier wird nicht nur debattiert, hier wird auch zusammen nachgedacht. Über alles, was unser Miteinander betrifft. Bildung, Digitalisierung, Demokratie, Einsamkeit, Freiheit, Klima, Kultur, Städtebau, Visionen - die Themen liegen in der Luft, nicht erst, aber besonders deutlich seit der Corona-Pandemie. Jede Folge widmet sich einer Frage unserer Zeit. radio3-Redakteurin Natascha Freundel spricht jeweils mit zwei Gästen, die wissen, wovon sie reden. Philosophisch, aber nie abgehoben. Persönlich, aber nicht privat. Kritisch und konstruktiv. Hier soll es nicht knallen, sondern knistern. Immer auf der Suche nach dem zweiten, neuen Gedanken.

Der zweite Gedanke; © radio3
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Podcast abonnieren - Nachricht von Yevgenia

Seit dem 24. Februar 2022 führt Russland in der Ukraine einen brutalen Krieg. Bombenalarm in der Hauptstadt Kyjiw, Menschen schlafen in Schutzkellern oder U-Bahnstationen, haben Angst. Wie ist die Lage?

Die Schriftstellerin und Künstlerin Yevgenia Belorusets lebt in Kyjiw und schickte anfangs jeden Tag eine Nachricht an rbbKultur, in der sie davon erzählte, wie sie den Krieg erlebt. Nach einem Jahr sendet sie neue Nachrichten.