Studio 14 | Die rbb Dachlounge | Talk und Live-Sendung mit Publikum -
Mit Yevgenia Belorusets, Claudia Major, Martin Schulze Wessel und Denis Trubetskoy (zugeschaltet aus Kyjiw)
Am Mikrofon: Natascha Freundel
Russlands Krieg gegen die Ukraine begann 2014 und wird seit zwei Jahren mit unerbittlichem Terror gegen die ganze Bevölkerung, Infrastruktur und Kultur des Landes fortgeführt.
Wir sprechen darüber, wie der Krieg die Ukraine verändert, wie die Menschen ihren Alltag fortsetzen, wie sie der Kriegsopfer gedenken und wie es ist, im Land oder im Ausland zu überleben.
Wir werfen auch einen Blick nach Russland: können oder wollen sich die Menschen dem Krieg nicht verweigern? Und wie steht es um die internationale Unterstützung der Ukraine, welche Pläne hat die deutsche Sicherheitspolitik?
Wir übertragen live im Radio und zeichnen für den Podcast "Der zweite Gedanke" auf.
Yevgenia Belorusets, 1980 in Kyjiw geboren, ist Fotografin, Künstlerin und Schriftstellerin. Seit dem vollumfänglichen Angriff Russlands auf die Ukraine pendelt sie zwischen Kyjiw und Berlin. Ihre Beobachtungen in der Ukraine hat sie u.a. in ihrem Buch "Anfang des Krieges" (2022) und in Audio-Nachrichten für rbbKultur festgehalten. Jetzt ist ihr neues Buch bei Matthes & Seitz erschienen: "Über das moderne Leben der Tiere". In einem ihrer jüngsten Texte schreibt Belorusets: "Während der letzten, von unaufhörlichen Raketen- und Drohnen-Attacken geprägten Monate hat sich Kyjiw, und womöglich die ganze Ukraine, in eine Insel verwandelt, die vom Rest der Welt wie abgeschnitten ist."
Claudia Major, 1976 in Ost-Berlin geboren, ist promovierte Politikwissenschaftlerin und Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik. Sie ist auch Mitglied im "Beirat zivile Krisenprävention" des Auswärtigen Amtes. Sie studierte Politik- und Sozialwissenschaft in Berlin und Paris und arbeitete für die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik und bei Network International Public Affairs. Sie war Fellow des European Foreign and Security Policy Studies Programmes und hat seit 2006 einen Lehrauftrag am Institut d'Etudes Politiques/Sciences Po Paris. Sie forschte am European Union Institute for Security Studies in Paris und im Center for Security Studies an der ETH Zürich.
Martin Schulze Wessel, 1962 in Münster geboren, ist einer der renommiertesten Osteuropahistoriker Deutschlands. Er hat den Lehrstuhl für Geschichte Ost– und Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München inne. Als Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, als Direktor des Collegium Carolinum und als Vorsitzender des Historischen Kollegs hat er die internationale Zusammenarbeit in den Geisteswissenschaften maßgeblich gestärkt. , Nach der Krim-Besetzung durch Russland 2014 initiierte er die Gründung einer Deutsch-Ukrainischen Historikerkommission. Er hat u.a. über "Russlands Blick auf Preußen" und den "Prager Frühling" geschrieben. Zuletzt erschien von ihm "Der Fluch des Imperiums. Die Ukraine, Polen und der Irrweg in der russischen Geschichte" (C.H. Beck 2023)
Denis Trubetskoy, 1993 in Sewastopol auf der Krim geboren, berichtet als freier Journalist aus Kyjiw für zahlreiche deutschsprachige Medien über die ukrainische Politik und Gesellschaft, aber auch über Belarus und Russland. Er arbeitet u.a. regelmäßig für die Funke Mediengruppe, den MDR, ntv.de und Zeit Online. Wir schalten Denis Trubetskoy per Video aus Kyjiw zu.