Die Berliner Kultureinrichtungen sollen sparen, wie alle Bereiche des Öffentlichen Lebens. So schnell und so drastisch, dass der Kern der künstlerischen Praxis bedroht ist: Neues zu produzieren und zu präsentieren. Die Lage ist in einigen Kulturmetropolen dramatisch, doch kaum eine andere Stadt lebt so sehr durch und mit der Kultur wie Berlin.

Unsere Kulturlandschaft ist existentiell bedroht, wenn das Geld gerade noch für den Erhalt der Spielstätten, aber nicht mehr für neue Kunstproduktionen reicht. Muss Kunst zum Kommerz werden? Ist die vielbeschworene dialogische Kulturpolitik am Ende – ersetzt durch die autoritäre Geste: erst kürzen, dann reden?

Eine Veranstaltung von radio3 vom rbb zu Gast im Deutschen Theater Berlin.

Aufzeichnung vom 15.01.2024.

Carsten Brosda, geboren 1974 in Gelsenkirchen, ist seit 2017 Senator für Kultur und Medien in Hamburg. Seit 2020 ist er Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Er hat über "Diskursiven Journalismus" an der Universität Dortmund promoviert und war u.a. Abteilungsleiter Kommunikation beim SPD-Parteivorstand. Er ist Co-Vorsitzender der Medien- und Netzpolitischen Kommission des SPD-Parteivorstandes sowie Vorsitzender des Kulturforums der Sozialdemokratie. 2023 erschien sein Buch: "Mehr Zuversicht wagen. Wie wir von einer sozialen und demokratischen Zukunft erzählen können" (Hoffmann und Campe).

Monika Grütters, geboren 1962 in Münster, war von 2013 bis 2021 Staatsministerin für Kultur und Medien im Kanzleramt. 2016 bis 2022 war sie Mitglied des Präsidiums der CDU und 2016 bis 2019 Landesvorsitzende der CDU Berlin. Sie ist ist seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestags, für den sie nicht nochmals kandidiert. Sie hat in Münster und Bonn Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Politologie studiert, an der Oper Bonn, im Verlag Bouvier und in Museen gearbeitet, war Vorstand der Stiftung "Brandenburger Tor" und ist Honorarprofessorin an der FU Berlin. Sie ist außerdem Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken.

Daniel Wesener, geboren 1975 in Hamburg, ist Sprecher für Kulturfinanzierung der Grünen Fraktion Berlin im Berliner Abgeordnetenhaus. Von 2021 bis 2023 war er Senator für Finanzen des Landes Berlin. Von 2011 bis 2017 war er Landesvorsitzender von Bündnis90/Die Grünen Berlin und von 2016 bis 2022 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses sowie Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen-Fraktion Berlin sowie Sprecher für Kultur, Haushalt und Finanzen. Er hat Geschichte und Kunstgeschichte studiert und war Wahlkreismitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Christian Ströbele (2003-2011).