Die Debatte mit Ann Kristin Schenten, Moshtari Hilal und Iris Radisch -
"Schönheit hat die Unschuld verloren." (Moshtari Hilal)
Das Diktat der Schönheit überhöht die einen und wertet die anderen ab. Unterworfen sind wir ihm alle. Die gängigen Schönheitsnormen, wie etwa schlank sein oder jung sein, hinterfragen wir vielleicht. Frei machen können wir uns von ihnen jedoch kaum. Die Autorin Moshtari Hilal plädiert in ihrem Buch “Hässlichkeit” (Hanser) für einen ehrlicheren Umgang mit der Schönheit. Sie wünscht sich eine schonungslose Befragung, wen wir eigentlich meinen, wenn wir von hässlich sprechen und was diese Zuschreibungen anrichten. Die ZEIT-Autorin Iris Radisch schreibt über das eigene Älterwerden. Frauen würden mit zunehmend Alter unsichtbar gemacht. Ihr fehlen weibliche Vorbilder für einen souveränen Umgang mit dem Alter. Beide versuchen, neue Denkweisen über Schönheit und Hässlichkeit zu finden.
Moshtari Hilal, geboren 1993 in Kabul, ist Künstlerin, Kuratorin und Autorin, sie lebt in Hamburg. Sie studierte Islamwissenschaft in Hamburg, Berlin und London mit Schwerpunkt auf Gender und Dekoloniale Studien und ist Mitgründerin des Kollektivs Afghan Visual Arts and History sowie des Rechercheprojekts Curating Through Conflict with Care. Ihr Buch "Hässlichkeit" erschien 2023 bei Hanser.
Iris Radisch, geboren 1959 in West-Berlin, ist Autorin und Redakteurin im Feuilleton der Wochenzeitung DIE ZEIT. Sie gehörte zum Team der ZDF-Sendung "Das literarische Quartett" und war Mitglied der Jury des "Ingeborg-Bachmann-Preises", deren Vorsitz sie fünf Jahre innehatte. Ihre Titelgeschichte "Älterwerden: Und plötzlich bin ich alt" erschien in der Ausgabe 51/2023 der Wochenzeitung DIE ZEIT.