Das Berlin Hörspiel © rbb
Bild: Leyla Rabih

- Mein fremdes Land

Syrien. Jahrzehnte blutiger Herrschaft und Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Zwei Perspektiven zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf ein Land zwischen Bürgerkrieg und Diktatur. Von Leyla Rabih & Mohammad Al Attar.

So lange ist die Revolution noch nicht her, dass wir vergessen haben könnten, warum die Menschen auf die Straße gegangen sind.

Fares

Man vergisst häufig, dass diejenigen, die bleiben, meist diejenigen sind, die es sich nicht leisten können, wegzugehen.

Leyla Rabih

Aleppos Geheimdienst ist das reinste Schlachthaus.

Fares

Syrien vor der Revolution. Eine junge Französin mit syrischen Wurzeln reist in das Land ihres Vaters. Verlockend erscheint die Fremde: Menschen auf den Straßen bei Tag und Nacht, der Duft von Aprikosen, die auf der Terrasse trocknen, die Cousinen, die sie kaum kennt und denen sie doch ähnlich sieht. Aber dann ist da auch die Omnipräsenz der Macht.

Syrien, eine Diktatur, spaltet die Familien. Fast jede von ihnen hat politische Opfer zu beklagen, doch es gilt, sich zu arrangieren, wenn man durchkommen will. Syrien nach der Revolution: Fares, ein junger Syrer im Exil, reist zurück in seine Heimat, um seinen Freund Youssef zu finden. Man weiß nichts von seinem Verbleib. Wurde er vom IS gekidnappt oder von Straßenräubern?

Es herrscht Krieg. Fares' Reisestationen zeichnen die Linie der Zerstörung nach: Maarat, al-Rakka, Aleppo. Dort begegnet er Menschen, die ihm ein Syrien zeigen, das er nicht kennt und dass sich jeder einfachen Zuschreibung entzieht.

Von Leyla Rabih und Mohammed al Attar

Mit: Leyla Rabih, Mehmet Ateşçi als Fares, Tilo Nest als Rabie, Urs Fabian Winiger als Ziad,
Sesede Terziyan als Sanaa, Atheer Adel als Amer, Kenda Hmeidan arabische E-Mails

Regie: Anouschka Trocker
Ton: Peter Avar und Venke Decker

Produktion: rbb 2018

Mein fremdes Land: Autorin Leyla Rabih; © Vincent Arbelet
Bild: Vincent Arbelet