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Matthias Bertsch im Gespräch mit dem Deutsch-Jesiden Gohdar Alkaidy
"Der Deutsche Bundestag erkennt die Verbrechen gegen die Gemeinschaft der Jesiden als Völkermord an." Gohdar Alkaidy hat diesen Beschluss im Januar 2023 mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Der Deutsch-Jeside hatte die Resolution im Petitionsausschuss des Bundestages eingebracht.
1986 in Mossul geboren ist der Dolmetscher und Islamwissenschaftler mit seinen Eltern 1995 wegen des wachsenden Islamismus im Irak nach Deutschland emigriert. Mit Entsetzen verfolgte Alkaidy, wie Anhänger der Terrormiliz IS im August 2014 tausende Jesiden brutal ermordeten oder versklavten.
Wenige Monate später gründete er in Berlin die "Stelle für Jesidische Angelegenheiten". Sie setzt sich für die Belange der ethnoreligiösen Gruppe in Deutschland und eine juristische Aufarbeitung des Völkermords ein. Dass ein Jahr nach dem Beschluss des Bundestages wieder Jesiden in den Irak abgeschoben werden, kann er nicht verstehen.