Im Berlin der späten Weimarer Republik wird der Volkssänger Georg Käsebier in einem Zeitungsbericht zum Megastar hochstilisiert – was einen Hype auslöst: Innerhalb kürzester Zeit wird aus dem Kleinkünstler der gefeierte Held der Theater am Kurfürstendamm, um den sich die High Society, windige Investoren und die Ufa reißen.
Kaum ein Autor ruft mit seinen Büchern so verschiedenenartige Formen des Lachens hervor wie Wolf Haas: Kaputtlachen aufgrund der grandiosen Komik. Ogott-Lachen aufgrund des schwarzen Humors. Staunendes Auflachen aufgrund der hirnverdrehenden Handlungsverläufe. Stilles, trauriges Lachen an den melancholischen Stellen. Dazwischen durchgehendes Lächeln, weil seine Bücher so einzigartig sind – jetzt nachhören!
Was gibt es Neues in der Welt der Gegenwartsmusik? Aktuelle Entwicklungen in der Szene der neuen Musik werden beleuchtet und bewertet, Neuerscheinungen auf dem CD-Markt kritisch unter die Lupe genommen. Und immer liegt der Fokus auf Events in der zeitgenössischen Musik, die man auf keinen Fall verpassen sollte. // Am Mikrophon: Andreas Göbel.
rbbKultur
- Kombo - 25.03.2025
rbb
- Milliardenpaket als Startschuss für eine Goldene Ära?
Ist die Zustimmung des Bundesrats zum historischen Milliardenpaket von Union und SPD der Startschuss für eine Goldene Ära? Hat Präsident Erdogan mit der Absetzung seines Widersachers Imamoglu den Bogen dieses Mal überspannt? Lassen sich Trumps Leute bei der Gesprächsrunde zwischen den USA und Russland über eine Waffenruhe in der Ukraine über den Tisch ziehen? Darüber debattieren die Claudia Kade, Sabine Adler, Hajo Schumacher und Sarah Frühauf live auf radio3.
radio3
- "Block Party - Peter Fox feiert mit Berlin" - Dokumentation
Im Sommer 2024 veranstaltet Seeed-Gründer Peter Fox mehrere Konzerte für die Bewohner*innen von Berliner Brennpunkten. Die Konzerte sind umsonst. Die Dokumentation "Block Party - Peter Fox feiert mit Berlin", die ab heute in der ARD-Mediathek zu sehen ist, zeigt, wie Peter Fox junge Talente aus den "Blocks" für sein Vorprogramm castet, das Tauziehen um die behördlichen Genehmigungen und viele Live-Mitschnitte. Anja Caspary hat den Film schon gesehen und stellt ihn vor.
radio3
- Dokumentation: "Die Queens von Kreuzberg"
In ihrer Dokumentation "Die Kings von Kreuzberg" haben die rbb-Autorinnen Susanne Heim und Carmen Gräf vier ehemalige Mitglieder der Straßengang "36 Boys" porträtiert. Nun legen sie nach mit "Die Queens von Kreuzberg", vier deutsch-türkischen Frauen um die 50, die trotz aller Widrigkeiten ihren Weg gegangen sind. Der Film ist ab heute in der ARD Mediathek zu sehen. Über die "Queens" und ihr Verhältnis zum Kiez und zur Heimat sprechen wir heute mit Susanne Heim.
radio3
- Wie blicken Sie auf Ihren Vater, Gert Rosenthal und Birgit Hofmann?
"Das war Spitze!" - dazu ein Luftsprung des 1,67 Meter großen Mannes im Anzug. Wer in den 70er und 80er Jahren das Fernsehen der BRD konsumierte, kannte und verehrte diese Show-Legende: Hans Rosenthal. Doch dass Hans Rosenthal sich zwei Jahre lang in einem Schrebergarten vor den Nazis versteckt hielt, dass sein jüngerer Bruder aus dem jüdischen Waisenhaus von den Nazis deportiert und ermordet wurde - das wussten nicht einmal seine Kinder. Und mit seinen Kindern, Birgit Hofmann und Gert Rosenthal, sprechen wir heute auf radio3. Denn nächste Woche, am 2. April, wäre Hans Rosenthals 100. Geburtstag.
radio3
- Georg Diez zu seinem neuen Buch "Kipppunkte"
In den 90er Jahren wurde die Welt geschaffen, in der wir immer noch leben - und die gerade krachend kollabiert. Das schreibt der Journalist Georg Diez in seinem neuen Buch "Kipppunkte". Ein Thema ist dabei natürlich auch das kollabierende Klima. Mit kämpferischem Optimismus will Diez die Geschichte dieser Dekade nutzen, nicht zur Abrechnung, sondern zur Aufklärung. Dazu sprechen wir mit Georg Diez heute in unserem radio3-Klimagespräch.
Marcus Höhn
- (Schauer-)-romantische Melodramen im Nikolaisaal Postdam
Der Berliner Schauspieler Sabin Tambrea hat sich mit dem Hamburger Pianisten Alexander Krichel zusammengetan, um am Freitagabend in Potsdam "(Schauer-)Romantische Melodramen" aufzuführen. Gruselgeschichten und Mythen werden mit ihrem emotionalen Gehalt musikalisch gespiegelt und illustriert. "Konzertmelodram" heißt diese Gattung aus 19. Jahrhundert, bei der Rezitation und Klaviermusik zusammenkommen. Tambrea und Krichel haben sich unter anderm Werke von Robert Schumann und Richard Strauss ausgesucht. Auf radio3 erzählen sie, wie sie zusammengekommen sind und warum sie das Publikum erschauern lassen wollen.
Bernd Schönberger
- Meisterwerke aus Berlin und Brandenburg: Kurt Buchwald - "Berliner Traum 1987- 89"
In unserer Reihe "Meisterwerke aus Berlin und Brandenburg" geht es heute um eine Fotoserie mit dem Titel "Berliner Traum 1987 – 1989". Eine Arbeit des Fotokünstlers Kurt Buchwald, zu sehen im Dieselkraftwerk, also im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst in Cottbus. Die Serie gehört zur Sammlung des Museums und sie ist dort gerade Teil der Ausstellung "An den Rändern taumelt das Glück – Die späte DDR" in der Fotografie mit über 300 Fotografien. Hier hat Michaela Gericke Wiebke Loeper getroffen, Fotografin und Professorin an der FH Potsdam, Dekanin des Fachbereichs Design. Geboren 1972 in Ostberlin, ist sie vertraut mit der Serie von Kurt Buchwald.
Marlies Kross
- Johannes Scheidweiler - der Schauspieler in "Hamlet" am Staatstheater Cottbus
"Hamlet", ein irres Rock-Vaudeville nach der Musik von den Tiger Lillies, feiert am Samstag im Cottbuser Staatstheater Premiere. Nach der Musik der britischen Straßen-Band The Tiger Lillies wird William Shakespeares "Hamlet" in die Zeit der deutschen Wendejahre versetzt. Zu Gast bei radio3 ist der Hauptdarsteller Johannes Scheidweiler.
Suhrkamp
- Serhij Zhadan: "Keiner wird um etwas bitten"
Schreiben nach Butscha? Diese Frage wurde unter ukrainischen Autoren nach der russischen Großinvasion und nach den Massakern in Butscha und anderswo intensiv diskutiert. Auch der ukrainische Lyriker, Romanautor und Sänger Serhij Zhadan sagte im Herbst 2022 in seiner Dankesrede für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, der russische Krieg habe ihm die Sprache verschlagen. Und doch schreibt er weiter. Jetzt sind neue Erzählungen von ihm im Suhrkamp Verlag erschienen: "Keiner wird um etwas bitten". Natascha Freundel stellt das Buch vor.
radio3/dpa/Sophia Kembowski
- Bringt der neue Bundestag politische Stabilität?
Während die Koalitionsgespräche zwischen CDU/CSU und SPD noch laufen und sich die Hauptstadtpresse darüber streitet, ob die Nicht-so-Große-Koalition nun "schwarz-rote Arbeitskoalition" oder lieber "KleiKo" heißen soll, tritt heute der neue Bundestag zur ersten Sitzung zusammen. Eröffnet wird die Debatte vom neuen Alterspräsidenten Gregor Gysi. Danach wird der Bundestagspräsident bzw. die Bundestagspräsidenten gewählt. Damit könnte nach den Neuwahlen und der knappen Mehrheit für das Schuldenpaket wieder sowas wie politische Routine zurückkehren. Bringt der neue Bundestag politische Stabilität? Das ist heute unsere Frage des Tages. Es antwortet der Historiker und Politikwissenchaftler Götz Aly.
Matthias Creutziger
- Staatsoper Berlin: Christian Thielemann und die Staatskapelle Berlin
Der Komponist Anton Bruckner ist für die Zusammenarbeit der Staatskapelle Berlin und ihres Generalmusikdirektors Christian Thielemann eine wichtige Adresse. Mit der Siebten Sinfonie hat es begonnen, mit der Fünften wurde es fortgesetzt. Und jetzt hat Thielemann die Sechste auf das Programm gesetzt. Kombiniert wird dieses Werk mit dem Orchesterstück "Sebastian im Traum" von Hans Werner Henze, einem Komponisten, dem sich Thielemann ebenfalls durchaus verbunden fühlt. radio3-Musikkritiker Andreas Göbel hat das Konzert gestern Abend in der Staatsoper Berlin erlebt.
picture alliance/dpa/Horst Galuschka
- Der neue Bundestag: Sind Frauen "Zu anders für die Macht"?
Wenn heute Vormittag die neu gewählten Abgeordneten zum ersten Mal im Bundestag zusammenkommen, werden wieder weniger Frauen vertreten sein. Um gut 2 Prozentpunkte ist der Anteil gesunken, von 34,8 auf 32,4 Prozent. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Parteien: Der AfD-Fraktion gehören am wenigsten Frauen an (gerade einmal 11,8 Prozent!), der Grünen-Fraktion am meisten (61,2 Prozent). Woran liegt das und wie lässt es sich ändern? Dazu hat Stefanie Lohaus von der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF Berlin) geforscht und wird jetzt bei uns im Gespräch auf radio3 Ansätze vorstellen.
picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka
- Der neue Bundestag: Unionsfraktion weit entfernt von der Parität
Wenn der neu gewählte Bundestag heute zum ersten Mal zusammenkommt, sind schon zum zweiten Mal in Folge weniger Frauen vertreten. Besonders gering ist der Frauenanteil in der CDU-Fraktion - dort sind es gerade einmal 22,6 Prozent. Bei den Grünen sind es mit 61,2 Prozent anteilsmäßig fast dreimal so viele. Die Gruppe der Frauen in der Unionsfraktion hat daher vergangene Woche Friedrich Merz aufgefordert, bei der anstehenden Besetzung von Positionen auf Parität zu achten. Eine dieser Frauen ist Mareike Lotte Wulf, die Abgeordnete zieht zum zweiten Mal in den Bundestag ein- ihr Wahlkreis liegt im südlichen Niedersachsen. Zu ihren Fachgebieten zählt Arbeitsmarkt und Soziales und sie bewirbt sich für den Auswärtigen Ausschuss. Warum haben es Frauen in der Union schwerer als in anderen Fraktionen? Darüber sprechen wir mit ihr auf radio3.
picture alliance/ANP/Marcel van Hoorn
- Ein Klimt-Bild ist wieder aufgetaucht
Es ist ein wahrer Kunst-Krimi: Derzeit steht ein Bild des österreichischen Malers Gustav Klimt bei einer Kunstmesse in Maastricht zum Verkauf. "Der afrikanische Prinz" kostet 15 Millionen Euro. Doch spannender als der Preis ist die Geschichte, die dahintersteckt. Oliver Soos berichtet aus Wien.
picture alliance/AP Photo
- 200. Geburtstag: Fredericka Mandelbaum
Am 25. März 1825 - heute vor 200 Jahren - wurde in Kassel Fredericka Mandelbaum geboren. Sie wurde Chefin einer der größten kriminellen Gangs in New York. Jochen Grabler berichtet.
Kiepenheuer & Witsch
- Christoph Kramer: "Das Leben fing im Sommer an"
Im heißen Fußball-Weltmeister-Sommer 2006 scheint alles möglich. Fast 20 Jahre später ist ein Roman über diesen besonderen Sommer erschienen - geschrieben aus Sicht eines Teenagers, der die Fußballkarriere damals noch vor sich hatte: Christoph Kramer, Jahrgang 1991, ist neben Profi-Fußballer und Fußball-Weltmeister 2014 auch TV-Experte, Podcaster - und jetzt auch Autor. Sein Debüt-Roman "Das Leben fing im Sommer an" erzählt von Tagen im Freibad, einem nächtlichen Roadtrip, Teenager-Fußballträumen und der ersten Liebe. Gerrit Bartels hat es für uns gelesen.
picture alliance / ZB | Sascha Steinach
- "Undine"-Wettbewerb für neue Märchen im Brandenburger Theater
Verzauberte Frösche, gestiefelte Kater, böse Hexen: Märchen sind zeitlos schön, aber doch meist uralte Geschichten. Was gäbe es heute zu erzählen? Um das herauszufinden, hat die Stadt Brandenburg an der Havel vor 20 Jahren den "Undine"-Wettbewerb für neue Märchen ins Leben gerufen. Gestern wurden die Preise wieder verliehen. rbb-Kulturreporterin Corinne Orlowski war dabei.
Tim Altenhof
- Olaf Kühl, Übersetzer, Autor und Russlandexperte
Olaf Kühl gilt als einer der wichtigsten Übersetzer*innen aus dem Polnischen und Russischen. Dank ihm können wir Autor*innen wie Dorota Masłowska, Adam Zagajewski, Michail Chodorkowski aber auch Szczepan Twardoch lesen. Für die Übersetzung von Twardochs Romans "Kälte" ist Olaf Kühl nun für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Er ist aber auch selbst Autor und war lange als Osteuropareferent des Berliner Regierenden Bürgermeisters tätig. Über seine Tätigkeit als Übersetzer aber auch über seinen Blick auf das heutige Russland, das seit Jahren Krieg gegen die Urkaine führt, spricht Olaf Kühl im Gastgespräch auf radio3.
- "Masterplan. Das Potsdamer Treffen und seine Folgen" von Volker Heise
Es gibt ein Wort, das es im Januar 2024 in die Mainstream-Medien geschafft hat: "Remigration". Dass Deutschland über dieses Wort diskutiert, ist einer groß angelegten Investigativrecherche des gemeinnützigen Medienhauses Correctiv zu verdanken. Diese macht die brisanten Inhalte eines Geheimtreffens rechter Vordenker, Politiker und Unternehmer im Landhaus Adlon in Potsdam publik. Viele Medien greifen den sogenannten "Masterplan zur Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund" auf, es kommt zu deutschlandweiten Massendemos gegen Rechts, zu Klagen und Gerichtsprozessen. Heute sendet das Erste die Dokumentation "Masterplan. Das Potsdamer Treffen und seine Folgen". Darüber sprechen wir mit dem Regisseur Volker Heise.
Marcus Lieberenz/Aequinox Festival
- 15. AEQUINOX Musiktage in Neuruppin
Aequinox - das ist der Fachbegriff für die Tag- und Nachtgleiche. Dieses Jahr war die am 20. März. AEQUINOX heißt passend dazu auch ein Musikfestival rund um diesen Termin in Neuruppin. Die Lautten Compagney Berlin initiiert das Festival und war auch in diesem Jahr wieder maßgeblich daran beteiligt. Harald Asel hat sich das Programm angehört.
picture alliance / SZ Photo | Rolf Zöllner
- 75. Jahrestag: Gründung der Deutschen Akademie der Künste in Ostberlin
Während die deutsche Wiedervereinigung auf politischer Ebene bereits ein Jahr nach dem Mauerfall vollzogen wurde, dauerte es in der Kultur deutlich länger. Der Wiedervereinigung der beiden Akademien der Künste in Ost– und Westberlin ging zum Beispiel ein jahrelanger "Akademiestreit" voraus. Erst 1993 kam es zur Zusammenführung - und dies auch nicht ganz freiwillig. So dramatisch wie die Fusion verlief auch die Neugründung nach dem Krieg in einem regelrechten Wettlauf. Vor genau 75 Jahren wurde in Ostberlin die Deutsche Akademie der Künste gegründet. Tomas Fitzel hat sich für radio3 durchs Archiv gegraben.
Karo Krämer
- mit Bernhard Schrammek
Neue CDs: Telemann mit dem Capricornus Consort Basel +++ "Seelentrost" mit der Sopranistin Isabel Schickedanz +++ Magnificat-Serie: Marcin Mielczewski +++ Musik zum Fest Mariä Verkündigung von Grandi, Schütz, Bach und Telemann
Deutsche Grammophon
- Album der Woche: "Paganini" von María Dueñas
"Sie ist auf dem Weg, die beste Geigerin der Welt zu werden!" - das konnte man kürzlich über die spanische Geigerin Marìa Dueñas lesen. Nicht abwegig, führt man sich vor Augen, was sie mit ihren 22 Jahren schon alles erreicht hat: erste Preise bei internationalen Wettbewerben bekommen, Konzerte mit renommierten Orchestern und namhaften Dirigenten in Europa, den USA und Japan und ihr wurden schon Stücke auf den Leib geschrieben. Auf ihrem aktuellen Album spielt Marìa Dueñas die 24 Capricen von Niccolò Paganini - und einiges mehr. Imke Griebsch hat Marìa Dueñas getroffen und stellt unser "Album der Woche" vor.
Colourbox/ Montage: radio3/Christine Schöniger
- Clara Schumann – Variationen auf ein Thema von Robert Schumann
Was man sagen darf oder auch lieber nicht sagt, das unterliegt im Laufe der Jahrzehnte immer wieder Anpassungen, Veränderungen, Mode, der Lebendigkeit der Sprache. Oder Ideologien. US-Präsident Donald Trump zum Beispiel möchte jetzt verfügen, dass unter anderen die Worte "Inklusion" und "Rassimus" aus Papieren der US-Regierung verschwinden. Auch soll skurrilerweise das Wort "Frau" getilgt werden. Nicht nur deshalb gibt es heute im Klassiksplit Musik von Clara Schumann.
Irène Zandel
- Nils Mönkemeyer - der Bratscher wird Professor an der HfM Hanns Eisler
Voilà – die Viola! Er gilt als deutsches Bratschenwunder: Nils Mönkemeyer. Sein Repertoire reicht von Bach bis zur Gegenwart. Er ist als Botschafter seines Instruments in der Welt unterwegs, brilliert als Solitaire, und versucht mit seiner Musik Brücken zu bauen. Mit Beginn des Sommersemesters wird Nils Mönkemeyer Professor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und damit Tutor junger Bratscher*innen, die nicht nur in Konzertsälen auftreten, sondern auch in sozialen Einrichtungen. Sie musizieren für Geflüchtete, für Kranke und Senior*innen. Was Nils Mönkemeyer mit seiner Bratsche erlebt, darüber spricht er auf radio3.
Bernhardt Link - Farbtonwerk
- Gabriele Tergit: "Käsebier erobert den Kurfürstendamm" - Kolumne von Jens Bisky
Noch bis Ende des Monats läuft in unserer Lesung auf radio3 Gabriele Tergits Roman "Käsebier erobert den Kurfürstendamm". Jens Bisky, Autor des Buchs "Die Entscheidung. Deutschland 1929 bis 1934", hat sich für uns mit verschiedene Aspekten von Tergits Roman beschäftigt. In seiner abschließenden Kolumne geht es um die Politik der späten Weimarer Republik und deren Darstellung im Buch.
radio3/C-A Langer
- Ist Erdoğans Macht ernsthaft in Gefahr?
In der Türkei ist die Stimmung so aufgeladen wie lange nicht: Während für Präsident Erdoğans größten Kontrahenten, Ekrem İmamoğlu, am Sonntag Untersuchungshaft angeordnet und er seines Amtes als Istanbuler Bürgermeister enthoben wurde, hat die Oppositionspartei CHP Ekrem İmamoğlu – trotz Haft – zum Präsidentschaftskandidaten gewählt. Ein inhaftierter Präsidentschaftskandidat mit extrem hohen Beliebtheitswerten, Wahlen eigentlich erst in drei Jahren (aber vielleicht auch vorgezogen), eine türkische Verfassung, die bislang keine dritte Amtszeit für Staatschef Erdoğan vorsieht. Derweil finden seit der Festnahme İmamoğlus am Mittwoch in der Türkei die größten Demonstrationen seit den Gezi-Protesten vor zwölf Jahren statt. Wir fragen unseren Kommentator, den Journalisten und Publizisten Mohamed Amjahid: Ist Erdoğans Macht ernsthaft in Gefahr?
Ute Langkafel MAIFOTO
- Gorki Theater: "Frankenstein" nach Mary Shelley
In einer Novembernacht gelingt Frankenstein, woran er seit Jahren gearbeitet hat: Er erweckt ein künstliches Wesen zum Leben. Doch kaum öffnet die namenlose Kreatur ihre Augen, erfasst ihren Schöpfer blankes Entsetzen. Der Regisseur Oliver Frljić hat Mary Shelleys düsteren Romanklassiker für die Bühne adaptiert. Unsere Theaterkritikerin Barbara Behrendt war bei der Premiere im Maxim Gorki Theater mit dabei.
picture alliance / dts-Agentur
- Trump verscheucht Lady Liberty
Der französische Politiker Raphael Glucksmann hat mit seiner Forderung, die Freiheitsstatue zurückzugeben, für Aufregung in den USA gesorgt. "Absolutely not!", empörte sich die Sprecherin des Weißen Hauses: ohne die USA würden Franzosen heute Deutsch sprechen. Unser New York-Korrespondent Martin Ganslmeier meint: Könnte Lady Liberty selbst sprechen, sie hätte längst gesagt: "Holt mich hier raus!"
picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde
- Wie KI-Unternehmen das Urheberrecht aushebeln
Was ist das Urheberrecht in Zeiten von KI noch wert? Meta hat sein KI-Modell Llama 3 wohl mit Raubkopien von Millionen von Büchern trainiert, darunter sind auch viele Sachbücher und Romane deutschsprachiger Autor:innen. In den USA machen die KI-Unternehmen gerade Druck und fordern eine Deregulierung. Sie wollen auch auf urheberrechtlich geschützte Inhalte zugreifen können, um ihre Algorithmen zu trainieren. Was bedeutet das für Autor:innen? Darüber sprechen wir auf radio3 mit Sebastian Stober, Professor für Informatik an der Universität Magdeburg.
picture alliance/dpa/Abaca/Ugur Can
- Türkei - Der Tag nach Haftbefehl für İmamoğlu
Istanbuls Oberbürgermeister Ekrem İmamoğlu ist in Haft. Das hat ein Richter am Sonntag vier Tage nach İmamoğlus Festnahme entschieden. Wenige Stunden später ist er vom Innenministerium der Türkei auch seines Amtes als Bürgermeister Istanbuls enthoben worden. İmamoğlus Partei CHP hat zu neuen Kundgebungen aufgerufen - und: sie hat İmamoğlu gestern zum Präsidentschaftskandidaten und damit offenen Herausforderer von Staatschef Erdoğan gewählt. Uwe Lueb berichtet aus Istanbul.
Sebastien Nogier/EPA / picture alliance/dpa
- 10. Jahrestag: Germanwings-Flugzeugabsturz in den französischen Alpen
Am 24. März 2015: Heute vor zehn Jahren stürzte eine Germanwings-A320 über den französischen Alpen ab. Dabei starben alle 144 Passagiere und die sechs Besatzungsmitglieder. Michael Kück berichtet.
Gregor Baron
- Nora Bossong: Ach Europa
Gelesen von Nora Bossong.
picture alliance/dpa/Jörg Carstensen
- Patrick Hahn dirigiert das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin
Die Pianistin Gabriela Montero liebt es, zu improvisieren und damit Brücken zwischen Jazz, Klassik und anderer Musik zu schlagen. Dafür ist das "Latin Concerto" von 2016 wie geschaffen. Davor spielt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin George Gershwins Ouvertüre zum Musical "Girl Crazy", 1930 am Broadway uraufgeführt mit Jazzgrößen wie Benny Goodman, Glenn Miller und Jimmy Dorsey. Das älteste Werk des Abends ist Claude Debussys "La mer" - der Franzose komponierte es zwar nicht am Ozean, führt diesen aber dennoch mit einem differenzierten Klangbild beeindruckend vor Ohren.
privat
- Mohammad Shaban, Schwimmlehrer
Wenn Mohammad Shaban sagt, er möchte anderen die Angst vorm Wasser nehmen, dann erinnert er sich an Momente, in denen er die Panik von Menschen vorm Ertrinken gespürt hat. Er hat mit ihnen im Schlauchboot gesessen auf seiner Flucht von Syrien nach Europa. Er war der Einzige, der schwimmen konnte. Diese Angst will er seither bekämpfen, indem er Menschen das Schwimmen beibringt. Die Möglichkeit für einen Trainerschein hat ihm das Projekt „Sportbunt“ gegeben, mit dem der Landessportbund Vielfalt in die Vereine bringen will. Darüber und über seinen langen Weg von Aleppo nach Berlin spricht Mohammad Shaban mit Katrin Heise. Eine Wiederholung vom 7. Juli 2024.
Carsten Kampf
- White Passing
"Migrationshintergrund? Sieht man ja gar nicht!" Zwischen Savigny-Platz und Badstraße, Bushido, Hipster-Cafés und Hochkultur bewegt sich eine junge Frau in einer Nacht durch ein Berlin voller Widersprüche, zurück in ihre Kindheit, während über allem die Frage nach Zugehörigkeit und Identität schwebt.
Hörspiel von Sarah Kilter
Mit Sesede Terziyan, Hêvîn Tekin, Lili Zahavi, Tamer Tahan, Damir Avdic und Andreas Nickl
Regie: Nick-Julian Lehmann
Produktion: rbb 2022
Cordula Groth
- Der „utopische Alpinist“. Gustav Mahler aus der Sicht Claudio Abbados (12/26)
Sind Mahlers Symphonien Berggemälde?! „Sie brauchen sich hier gar nicht so umzusehen, das habe ich alles schon wegkomponiert!“, soll Gustav Mahler seinem Gast Bruno Walter in Steinach am Attersee zugeraunt haben. Abbado nahm diesen Faden auf – und verlieh Mahlers Werken zugleich ein utopisch-politisches Gepräge.
Anne Winter
- Al Assad ist weg, es lebe Allah? Syrer in Deutschland
Am 8. Dezember 2024 feierten Tausende Syrer und Syrerinnen in Berlin den Sturz von Baschar Al Assad. Ein Vierteljahr später schauen vor allem Angehörige der religiösen Minderheiten mit Sorge in die Zukunft. Der neue Machthaber Ahmed Al Scharaa hat versprochen, alle Religionsgemeinschaften zu respektieren, dennoch gab es Massaker an Alawiten. Folgt auf die Freude über das Ende des Diktators jetzt die Angst vor einem islamistischen Regime?
radio3
- Klassik für Kinder - 23.03.2025
radio3
- Piers Faccini
Der britisch-italienische Folk-Sänger und Songwriter mit der ruhigen, warmen und leicht rauen Stimme hat in Frankreich als Künstler und Maler sein Geld verdient, bevor auch noch die Musik dazukam. Nach Touren mit den kalifornischen Singer-Songwritern Ben Harper oder Jack Johnson hat er mehrere eigene Alben veröffentlicht. Auf seinen Aktuellsten spielt er mit verschiedenen musikalischen Traditionen aus unterschiedlichen Jahrhunderten: von der europäischen und anglo-amerikanischen über die des Maghreb und Westafrikas. In traditionellen Liedern aus Süditalien erinnert er an seine Wurzeln oder nutzt auch mal Streichquartett.
Jetzt hat er das Duo-Album "Our Calling" mit dem Kora-Virtuosen Ballaké Sissoko herausgebracht. Darauf stimmt er einen Lobgesang an: auf Migration in all ihren Ausprägungen - egal, ob es vom Wind getragene Samen in der Natur sind, oder die Nachtigall, die zum Wechsel der Jahreszeiten zwischen Westafrika und Europa hin und her zieht.
Am Mikrofon: Ortrun Schütz
Oliver Look
- Henry Purcell: "King Arthur or The British Worthy"
Eine Semi-Oper nennt Henry Purcell sein mythisches Mittelalterspektakel über König Arthurs Kampf gegen die Sachsen. Wir können getrost von einem Barock-Musical sprechen, einer Mixtur aus Schauspiel, Gesang und Tanz. Jedenfalls wird damit die "Britishness" schon im 17. Jahrhundert gefeiert. Und mit dem "Cold Song" verfügt das Werk über einen Hit bis heute, den sich auch die Popkultur erobert hat. Die Schwetzinger Festspiele haben 2024 Purcells Mischling in einer erfrischenden Bearbeitung von Stephanie Twiehaus präsentiert. Mit viel Witz und Spielfreude ist es eine fröhliche Feier gegen den Brexit geworden.
Gregor Baron
- Holzapfels Klassik - 22.03.2025
dpa/Frank Rumpenhorst
- Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner? - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
+++ Befreiung von der Sucht – die internationale Selbsthilfegruppe „Narcotics Anonymous“ +++ Gab es Selbsthilfegruppen in der DDR? +++ Der Verein „einePause“: Eltern von Kindern mit chronischen Krankheiten helfen sich gegenseitig +++ Interview mit dem Selbsthilfegruppen-Berater und Coach Erich Eisenstecken +++ Die Auswirkungen der Berliner Sparpolitik auf die Arbeit von Selbsthilfegruppen +++
picture alliance/dpa
- Karajan-Edition der Berliner Philharmoniker - Konzerte 1953-69
Herbert von Karajan war von 1956 bis zu seinem Tod 1989 Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Wie kaum ein anderer Maestro war er auch Motor der immer perfekteren Aufnahmetechnik. Mit den Philharmonikern hat er ein breites Repertoire aufgenommen, oft mehrmals und immer weiter perfektioniert. Nun haben die Berliner Philharmoniker auf ihrem eigenen Label eine Edition von 23 Konzertaufnahmen herausgebracht aus den Jahren 1953 bis 1969. Musikalische Momentaufnahmen, live, aufgenommen vom RIAS und SFB. Auf radio3 erzählen Solocellist Olaf Maninger, der auch Medienvorstand des Orchesters ist, und Oboist Andreas Wittmann über die „Karajan-Edition“.
Berlin Classics
- Abum der Woche: "Rush" - Juri Vallentin und das ensemble reflektor
"Rush" heißt das aktuelle Album des Oboisten Juri Vallentin, der unter anderem als erster Oboist überhaupt den renommierten Tschaikowsky-Wettbewerb gewonnen hat. Vallentin spannt auf dem Album einen großen Bogen, denn er verbindet darauf zusammen mit dem ensemble reflektor Barockes mit Pop. Cornelia de Reese stellt unser "Album der Woche" vor.
Verena Eidel | Silke Mayer | ARD Degeto Film
- Kulturtipps fürs Wochenende
Was ist an diesem Wochenende kulturell los in der Region? Wir haben bei radio3 ein paar Tipps zusammengestellt. Diesmal eine etwas feministische Auslese, vorgestellt von Sarah Murrenhoff.
Bernd Schönberger
- Meisterwerke - Walzer aus der Oper "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber
Die Oper "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber gilt als erste deutsche Nationaloper. Sie wurde 1821 im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt uraufgeführt und ist bis heute regelmäßig in den Spielplänen der großen Opernhäuser zu finden. "Der Freischütz" ist ein epochemachendes Werk, sagt der Komponist Jörg Widmann - nicht zuletzt wegen der raffinierten Kompositionstechniken und des völlig neuen Orchesterklangs, den Carl Maria von Weber hier verwendet. Für unsere Rubrik "Meisterwerke" hat sich Jörg Widmann mit einem Walzer aus dem "Freischütz" auseinandergesetzt.
Privat
- Satirischer Wochenrückblick
In der Rubri "was ist denn heute wieder bei den Trumps los?" wurde es auch in dieser Woche nicht langweilig. Ein winziger Waffenstillstand im Ukraine-Krieg, der dann doch keiner war, das Bildungsministerium dicht gemacht, die Ankündigung der Eigentumsübernahme von ukrainischen Atomkraftwerken und die Bekräftigung des Wunsches Grönland zu kassieren – um nur einige Beispiele zu nennen. Dagegen ging es in Deutschland fast beschaulich zu. Immerhin: es hat einen Billionen-Wumms gegeben. Mehr dazu und auch zu anderem nun im Satirischen Wochenrückblick von André Bochow.
radio3
- Geld für alle, nur nicht für die Kultur?
Bundestag und Bundesrat haben dem gewaltigen Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur zugestimmt. Die finanzpolitischen Voraussetzungen, auf die CDU und SPD ihre Koalitionsverhandlungen gründen, ist damit gesichert. Jetzt geht es darum, sich auf Vorhaben zu verständigen, die dann mit dem regulären Haushalt zu finanzieren sind. Welche Rolle dabei die Kultur spielt, das beschäftigt den Deutschen Kulturrat, als Spitzenverband der Bundeskulturverbände. Mit seinem Geschäftsführer Olaf Zimmermann sprechen wir über seine Erwartungen.
radio3
- MaerzMusik: "Drifting to the Rhythms at the Southeast of Nowhere"
Das Festival Maerzmusik präsentiert in diesem Jahr Produktionen, die Grenzen überschreiten. Dazu gehört auch die Produktion "Drifting" des Künstler*innen-Duos Nguyễn + Transitory, das seine Musik von traditionellen thailänsischen Tänzerinnen aufführen lässt. Andrea Heinze berichtet.
Christoph Voy
- HAU- Hebbel am Ufer: Festivaleröffnung "Every Day"
Über "Osteuropäer*innen" wird immer wieder gesprochen, geschrieben und geradezu fantasiert. Dabei geht es jedoch nur selten darum, was sie selbst zu sagen haben. Das Festival "Every Day" widmet sich widerständigen Stimmen von Feminist*innen aus Mittel- und Osteuropa. Eingeladen sind Künstler*innen und Aktivist*innen verschiedener Generationen, die in ihrem Leben ganz unterschiedliche Gesellschaftsordnungen, Systemwechsel und Transformationsprozesse erlebt haben. Vom Festivalauftakt im HAU berichtet unsere Theatekritikerin Barbara Behrendt.
radio3
- Disney-Film "Schneewittchen" sorgt für Zündstoff
Spieglein Spieglein an der Wand, welcher ist der Film mit den meisten Diskussionen im Land? Der neue Disneyfilm könnte gute Karten haben: "Schneewittchen" ist diese Woche in den Kinos gestartet. Das Realfilm-Remake des Disney-Klassikers. Es gibt Diskussionen um Diskriminierung von Kleinwüchsigkeit, um Rassismus (muss ein Schneewittchen wirklich Haut so weiß wie Schnee haben?) und man glaubt es kaum: sogar um den Nahost-Konflikt. Das lassen wir uns von Nils Dampz erläutern.
Heritage Images | Fine Art Images / picture alliance/dpa
- Gustav Mahler: "Adagietto"
Angesichts der Nachrichtenlage tut es gut, sich hin und wieder von der Welt zurückzuziehen. Wie das geht? Mit Musik vielleicht. Carolin Pirich hat auch einen Vorschlag: der 4. Satz aus der Symphonie Nr. 5 von Gustav Mahler – sein weltberühmtes "Adagietto". Gut zehn Minuten Rückzug aus dem Weltgetümmel. Darum geht es heute im Klassiksplit von Carolin Pirich.
Norbert Schmidt/picture alliance/dpa
- 80. Geburtstag des Springreiters Paul Schockemöhle
Am 22. März 1945 - heute vor 80 Jahren - wurde im niedersächsischen Steinfeld bei Oldenburg der Springreiter und Unternehmer Paul Schockemöhle geboren. Steffen Hudemann berichtet.
radio3
- Box-Legende George Foreman ist tot
George Foreman war eine Legende - und das nicht nur für Box-Fans. Selbst wer nichts mit Boxen am Hut hat, kennt ihn. Er war einer der berühmtesten Boxer überhaupt - unter anderem, weil er 1974 in einem Kampf, der als "Rumble in the Jungle" in die Geschichtsschreibung eingegangen ist, spektakulär gegen Muhammad Ali verloren hat. Am Freitag ist der US-Schwergewichtsboxer, Olympiasieger und mehrfacher Profi-Weltmeister im Alter von 76 Jahren gestorben. Ralf Borchard würdigt George Foreman.
radio3
- radio3 Konzert - 21.03.2025
Entdecken Sie die ganze Vielfalt der Musiklandschaft in Berlin und Brandenburg. Erleben Sie aktuelle Live-Aufnahmen aus der Berliner Philharmonie oder dem Konzerthaus Berlin sowie dem Nikolaisaal in Potsdam, von den Brandenburgischen Sommerkonzerten, den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci oder aus der Uckermark.
Oliver Ziebe
- Auftakt - 21.03.2025
Die andere Konzerteinführung
radio3
- "Heisenberg" von Simon Stephens in der Potsdamer Zimmerbühne
In dieser Woche gabs in der Potsdamer Zimmerbühne eine Premiere: gegeben wurde das Theaterstück „Heisenberg“ von Simon Stephens. Die Zimmerbühne – als feste Spielstätte des Potsdamer Poetenpacks – ist mit seiner intimen Größe wie geschaffen für das Drama des berühmten Londoner Autors. Fünfmal wurde Stephens Simon zum besten ausländischen Dramatiker des Jahres in Deutschland gewählt. Seit der Premiere in Manhatten, das war 2015, hat das Heisenberg-Stück die Welt erobert, und noch immer steht es gern auf den Theater-Spielplänen. Frank Schroeder hatte Gelegenheit, Ausschnitte aus der Probe zu sehen und mit allen Beteiligten darüber zu sprechen.
radio3
- Welche Gedichte braucht man für ein gutes Leben?
Dichterinnen und Dichter aller Zeiten haben darüber nachgedacht, was ein gutes Leben ausmacht und ihre Antworten in Form eines Gedichtes zusammengefasst. Dirk von Petersdorff hat aus seiner Anthologie «Der ewige Brunnen. Deutsche Gedichte aus zwölf Jahrhunderten» rund hundert der schönsten deutschsprachigen Gedichte zu diesem Thema zusammengestellt. Die Auswahl ist nun unter dem Titel: "Gedichte für ein gutes Leben" bei C.H. Beck erschienen. Auf radio3 spricht Dirk von Petersdorf darüber, was es dort zu entdecken gibt.
radio3
- Brigitta Muntendorf eröffnet mit "Melencolia" das Festival MaerzMusik
Sie gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Komponistinnen und etablierte den Begriff des Social Composing, also des sozialen Komponierens. Brigitta Muntendorf will mit ihrem Verständnis von Musik Verbindungen schaffen zwischen Musik, Technologie und gesellschaftlichen Themen. Mit ihrem neuesten multimedialen Musiktheaterstück "Melencolia" eröffnet das Festival MaerzMusik. Was das Publikum dabei erwarten kann und wie sie an ihre Kompositionen herangeht, darüber spricht Brigitta Muntendorf auf radio3.
Thomas Ernst
- Dienend führen? - Deutschlands Rolle in Europa
Herfried Münkler: "Macht im Umbruch" ---
Buchpremiere mit Herfried Münkler und Robert Habeck im Renaissance Theater Berlin ---
Moderation: Natascha Freundel ---
Wir alle spüren, dass Deutschland eine Macht im Umbruch ist, ein Land, das tiefgreifende Veränderungen erfährt. Was bedeutet der Wandel der Welt für das Selbstverständnis Deutschlands, vor welchen Herausforderungen stehen wir, und was müssen die Deutschen jetzt tun, um nicht abgehängt zu werden?
Herfried Münkler, emeritierter Professor für Politikwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität und Bestsellerautor, kreist die neuralgischen Punkte der deutschen Politik ein und entwirft eine Strategie für das künftige Agieren. Mit Robert Habeck, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, tauscht er sich über Fragen aus, die entscheidend für unsere Zukunft sind: Gelingt es dem größten Land in der Mitte Europas, seine ökonomische, politische und kulturelle Macht so einzusetzen, dass ein Auseinanderfallen Europas verhindert werden kann, und welche grundlegenden Reformen sind dafür nötig? Wie können sich Deutschland und die EU als widerstandsfähig gegen Russland, selbstbewusst im Umgang mit China und, falls nötig, als unabhängig von den USA erweisen? Wie kann und muss Deutschlands Rolle neu gedacht werden, wenn Europa sich im 21. Jahrhundert im Spiel der großen Mächte behaupten möchte?
Aufzeichnung vom 20.03.2025. --- Eine Veranstaltung von Literatur Live in Kooperation mit dem Rowohlt Berlin Verlag, der Thalia Buchhandlung, dem Renaissance Theater und radio3 vom rbb. ---
Mehr Infos und Bildergalerie s. www.radiodrei.de/derzweitegedanke ---
Schreiben Sie uns gern direkt an derzweitegedanke@radiodrei.de
radio3
- Der radio3-Kultursalon: "Meine Musik" mit Fanny Tanck
Die radio3-Veranstaltungsreihe in der rbb-Dachlounge geht am 26. März weiter: Unter dem Motto "Lieber Lieder!" folgt Fanny Tanck in ihrer ersten Ausgabe von "Meine Musik On Stage" dem Instrument des Jahres, der Stimme. Wohin der Weg führen wird, das verrät Fanny Tanck im Gespräch auf radio3.
Anja Köhler
- Heute wird das Festival MaerzMusik eröffnet
Die ganze Vielfalt der zeitgenössischen Musik wird seit mehr als 20 Jahren beim Berliner Festival MaerzMusik präsentiert. Die diesjährige Ausgabe widmet sich besonders Projekten, die die Grenzen zu anderen Künsten ausloten und neu definieren. Das gilt besonders für die Festivaleröffnung heute Abend. Andrea Heinze berichtet.
SZ Photo/Mike Schmidt / picture alliance/dpa
- Keine Kultur für Kinder
Die Kürzungen in der Berliner Kultur nehmen kein Ende. Nicht nur Angebote für Erwachsene sind davon betroffen, nun müssen auch zahlreiche Kinder-Projekte künftig mit sehr viel weniger Geld auskommen. Ab dem 1. April streicht der Bildungssenat viele Zuschüsse, es trifft langjährige Projekte wie den Kinderzirkus in der ufaFabrik, das HipHop-Mobil und auch das Projekt "Sing!" des Rundfunkchors Berlin. radio3-Reporterin Nathalie Daiber berichtet.
radio3
- Das Wort zum Schabbat
+++ Ansprache: Rabbinerin Ulrike Offenberg, Hameln +++ Gesang: Die Drei Kantoren mit "Hora Mamtera" und El Meod Na´ala" +++
Evgeny Beleninov
- Mit Fanny Tanck
Frühling!
Aparté
- José de Nebra: "Venus y Adonis"
Große opulente Barockoper – die kam vor allem aus Italien England, Frankreich und Deutschland. An ein Land denkt man bei Barockoper wohl kaum – an Spanien. Einen spanischen Opernkomponisten stellt nun das Label Aparté vor: José de Nebra. Genauer gesagt: seine Oper "Venus und Adonis" von 1729. Wie wichtig ist das Werk? Kann das mit Profis wie Händel oder Pergolesi mithalten? Matthias Käther verrät es.
IMAGO / Depositphotos
- Esskultur: Wasser - das wichtigste Lebensmittel überhaupt
Wasser ist das wichtigste Lebensmittel überhaupt - ohne Wasser, kein Leben. Umso bedeutsamer ist es, Wasser mehr Wertschätzung entgegenzubringen - und dankbar zu sein, dass wir jederzeit Leitungswasser in kontrollierter, trinkbarer Qualität zu einem unschlagbar günstigen Preis genießen können. Wer Leitungswasser trinkt, spart nicht nur Geld, sondern vermeidet auch Plastikmüll, Energieverbrauch und CO?-Emissionen. Mit Kräutern, Gewürzen, Obst, Gemüse oder kreativen Eiswürfeln lässt sich das Wasser geschmacklich und optisch aufwerten. Elisabetta Gaddoni hat ein paar Tipps.
Annika Weinthal
- Welttag der Poesie: Dota Kehr im Gespräch
Seit dem Jahr 2000 ist der 21. März UNESCO-Welttag der Poesie. Dieser Tag würdigt den Stellenwert der Poesie, die Vielfalt des Kulturguts Sprache und die Bedeutung mündlicher Traditionen. Dafür steht auch die Liedermacherin und Musikerin Dota Kehr, bekannt unter anderem für ihre Vertonung der Gedichte von Mascha Kaléko. Was ihr Poesie bedeutet, darüber spricht Dota Kehr auf radio3.
Rainer Keuenhof/picture alliance/dpa
- Verkehrschaos in Berlin: Jetzt nur nicht verzweifeln
Sperrung einer Brücke der Berliner Stadtautobahn A100, zwei Tage BVG-Streik, massive Staus in der Innenstadt. Das ist für Autofahrer:innen ein Stresstest: da wird gehupt, geschimpft, frustriert ins Lenkrad gekrallt. Jetzt bloß nicht verzweifeln! Was steckt hinter unserem Verkehrsstress? Darüber sprechen wir mit dem Verkehrspsychologen Jens Schade von der Technischen Universität Dresden.
François Sechet
- USA-Auftritts-Boykott Ja oder Nein?
Wie gehen Musiker und Musikerinnen mit der Politik der neuen US- Regierung um? Kann man noch auftreten in einem Land, das zunehmend in Richtung Autoritarismus driftet, in dem die Freiheitsrechte vieler Menschen massiv eingeschränkt werden? Darüber sprechen wir mit dem Cellisten Jean-Guihen Queyras. Er hat sich entschieden, seine US-Konzerte wie geplant zu spielen und die Einnahmen an die United24 Foundation des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu spenden.
Dominik Butzmann
- Würde eine Corona-Aufarbeitung etwas nutzen?
Fünf Jahre ist der erste Corona-Lockdown her. Schulen, Kultureinrichtungen, Sportplätze und viele andere Freizeitorte wurden geschlossen. Es gab Quarantäneregelungen und Kontaktbeschränkungen. Ob der Staat zu tief ins Leben von Menschen eingegriffen hat, darüber wird bis heute diskutiert - nicht mehr so unversöhnlich wie während der Pandemie, aber Corona ist nach wie vor ein Reizthema. Immer wieder wird eine Aufarbeitung gefordert - auch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. "Wir müssen uns selbst gegenüber Rechenschaft ablegen, was gut lief, was weniger gut lief, was geschadet hat", sagte er in einem Interview mit der Zeitschrift Stern. Doch würde eine Corona-Aufarbeitung helfen, die Spaltung in unserer Gesellschaft zu überwinden? - Das ist heute unsere Frage des Tages. Es antwortet die Autorin und Journalistin Jana Hensel.
Just Loomis
- "Heroes" - Alexander Scheer singt David Bowie im Berliner Ensemble
Wenn David Bowie auf Tour ging, reiste er stets mit seiner mobilen Bibliothek. Bis zu 1.500 Bücher fanden darin Platz. Alexander Scheer, der die Theaterbühnen und Kino-Leinwände immer wieder mit großen Rollen gefüllt hat, geht mit seiner Band auf literarisch-musikalische Spurensuche von David Bowie. Barbara Behrendt berichtet von der Premiere im Berliner Ensemble.
Hanser Verlag
- Roberto Saviano: "Treue"
Er ist der wohl bekannteste Journalist, der sich mit der Mafia und ihren Machenschaften beschäftigt: In seinem neuen Buch "Treue" wirft Roberto Saviano nun einen Blick auf die unbekannten Geschichten der Mafia-Frauen. Er zeigt, wie die Strukturen und Werte des organisierten Verbrechens das Liebes- und Familienleben bestimmen. Heute Abend stellt Roberto Saviano sein Buch im Literaturhaus Berlin vor. Tomas Fitzel hat vorab getroffen.
Elif Verlag
- Bård Torgersen: "In Frieden ruhen" - Gedichte aus Norwegen am Welttag der Poesie
Im März dreht sich alles um Literatur, mit zahllosen Neuerscheinungen, vor allem auf der Leipziger Buchmesse und zum Tag der Poesie am 21. März. Aus dem Gastland Norwegen erscheint passend dazu ein ungewöhnlicher Poesieband im Elif Verlag: "In Frieden ruhen" des Dichters Bård Torgersen, der zugleich als Punk- und Elektro-Musiker bekannt geworden ist. Irène Bluche stellt seine Gedichte über Alkoholismus und den Tod vor.
IMAGO / Agencia EFE
- 75. Geburtstag des Musikers Roger Hodgson
Am 21. März 1950: Heute vor 75 Jahren wurde in Portsmouth in England der Sänger, Songwriter, Pianist, Gitarrist und Frontmann der Band Supertramp, Roger Hodgson, geboren. Norbert Kuntze berichtet.
- Nord Ost Magazin
Alle zwei Wochen steht das aktuelle Jazz-Geschehen im Mittelpunkt. Wer bringt neue CDs raus, wer spielt wo und welche Festivals stehen an. Unser Fokus liegt dabei vor der Haustür: warum in die Ferne schweifen? Sieh bzw. hör, das Gute liegt so nah!
Am Mikrofon: Mauretta Heinzelmann
Monika Rittershaus
- Yannick Nézet-Séguin dirigiert die Berliner Philharmoniker
Werke von Clara Schumann und Dmitrij Schostakowitsch mit Beatrice Rana, Klavier – Aufnahme aus der Berliner Philharmonie
radio3
- Meisterwerk: Walzer aus dem Freischütz
Woche für Woche stellen wir hier auf radio3 Meisterwerke aus den unterschiedlichsten Bereichen vor. Sie alle stammen aus Berlin und Brandenburg oder sind mittlerweile dort zuhause. Heute geht es um ein musikalisches Meisterwerk, das in Berlin aus der Taufe gehoben wurde: die Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber. Sie wurde im Juni 1821 im Königlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt, dem heutigen Konzerthaus Berlin, uraufgeführt. Schon damals ein sensationeller Erfolg. Der Klarinettist und Komponist Jörg Widmann hält die Oper für einen Meilenstein der Musikgeschichte. Was genau ihn an Webers Musik so sehr begeistert, erzählt er in diesem Beitrag von Imke Griebsch.
radio3
- Yasmina Reza: Die Rückseite des Lebens
Yasmina Reza, 1959 in Paris geboren, ist Schriftstellerin, Regisseurin, Schauspielerin. Mit Stücken wie „Kunst“, „Drei Mal Leben“, „Der Gott des Gemetzels“ avancierte sie zur meist gespielten zeitgenössischen Theaterautorin. Mit ihren Romanen und Erzählungen - „Glücklich die Glücklichen“, „Babylon“, „Serge“ - verzaubert sie ein Millionenpublikum. Jetzt ist ihr neues Buch auf Deutsch erschienen, es trägt den Titel „Die Rückseite des Lebens“, aus dem Französischen übersetzt von Claudia Hamm. Für Radio 3 hat sich Frank Dietschreit das Buch genauer angesehen.
Hector Martinez
- Vaginal Davis: "Fabelhaftes Produkt" – Ausstellung im Gropius Bau
Punk und queerer Aktivismus - damit ist die Künstlerin Vaginal Davis in der queeren Szene in Los Angeles berühmt geworden. Seit 20 Jahren wohnt sie in Berlin und ist auch hier vor allem als Underground-Künstlerin bekannt. Der Gropius Bau nimmt das Berlin-Jubiläum zum Anlass, eine erste umfassende Werkschau von Vaginal Davis zu zeigen. "Fabelhaftes Produkt" heißt die Ausstellung - und Andrea Heinze stellt sie vor.
radio3
- Serie "Marzahn Mon Amour" in der ARD
Morgen startet in der ARD die Serie "Marzahn Mon Amour", basierend auf dem gleichnamigen Bestseller von Katja Oskamp mit dem Untertitel "Geschichten einer Fußpflegerin". Clara Zoe My-Linh von Arnim ist die Regisseurin der Serie. Sie hat uns erzählt, worum es geht.
radio3
- Feiern zum 80. Jahrestag der Befreiung der KZs Ravensbrück und Sachsenhausen
In wenigen Wochen jährt sich zum 80. Mal das Ende des von Deutschland begonnen Zweiten Weltkrieges - und damit auch die Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück. Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten hat, unterstützt von vielen Ehrenamtlichen und gefördert mit 390.000 Euro aus dem Brandenburger Kulturministerium, ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm vorbereitet. Unser Reporter Torsten Sydow berichtet.
Sebastian Gollnow/picture alliance/dpa
- Berliner Brückensperrung: Verkehrschaos mit Ansage
Im Durchschnitt 58 Stunden standen Autofahrer in Berlin im vergangenen Jahr im Stau. Zwei Stunden weniger als in Düsseldorf, das damit Berlin von der Spitzenposition in der Stau-Rangliste ablöste. Mit der gestrigen Sperrung der Ringbahnbrücke wird Berlin wieder aufholen. Verkehrsstaus rund um Funkturm und Messe sind vorprogrammiert. War diese massive Störung des Verkehrs unvermeidbar oder Ausdruck einer Verkehrsplanung, die nicht in die Zukunft schaut? Antworten darauf gibt Oliver Schwedes, Experte für Verkehrsplanung und Autor zahlreicher Bücher dazu.
Elsa Okazaki
- "Mond" - Preisgekrönter Film von Kurdwin Ayub
Gerade erst hatte Kurdwin Ayubs Inszenierung "Weiße Witwe" Premiere an der Berliner Volksbühne. Nächste Woche kommt nun ihr Film "Mond" mit Florentina Holzinger, der beim Locarno Film Festival mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet wurde, in unsere Kinos. Ein Thriller, der mit Hilfe von Genre-Versatzstücken Klischees von "weißer Action-Heldin" und in patriarchalen Strukturen gefangenen Araberinnen aufspießt. Darüber sprechen wir mit der Regisseurin Kurdwin Ayub.
radio3
- Mit Kamilla Kaiser
(201) "Calling George". Der zweite Teil von Sophie Dervauxs Gesameinspielung sämtlicher Fagottkonzerte von Vivaldi. Daneben Musik von Vítezslava Káprálova, David L. McIntyre, Fanny Mendelssohn-Hensel u.a.
Christophorus
- Georg Philipp Telemann: "Gulliver’s Travels"
Georg Philipp Telemann hat es mit seiner Instrumentalmusik nicht immer leicht. Unüberschaubar sei der riesenhafte Werkbestand, so lautet ein häufig zu hörender Vorwurf, und da kann ja einfach nicht jede Komposition von höchster Qualität sein. Das Capricornus Consort Basel hat jetzt ein Album ausschließlich mit Streichermusik von Telemann veröffentlicht, um gerade auf die Außergewöhnlichkeit und Originalität dieses Komponisten hinzuweisen. Ist das gelungen? Das fragt sich Bernhard Schrammek.
Markus Rock
- Platz für Kunst: BBA Gallery und Galerie im Turm
In unserer Rubrik "Platz für Kunst" stellen wir regelmäßig kleinere Ausstellungen in Galerien, Kunstvereinen oder Projekträumen vor. Diesmal stellt Sofie Czilwik zwei Ausstellungen rund ums Wasser vor.
rbb/Karo Krämer
- 60. Jahrestag Louis Armstrong in der DDR: Ulf Drechsel im Gespräch
Mitten im Kalten Krieg und knapp vier Jahre nach dem Mauerbau spielt der US-amerikanische Musiker Louis Armstrong mit seiner All-Star-Band in der DDR. Im Ost-Berliner Friedrichstadtpalast tritt er zuerst auf. Kurz darauf heißen die Konzertorte Leipzig, Magdeburg, Erfurt, Schwerin. Alles wie selbstverständlich im Rahmen seiner Europa-Tournee. Damals eine Sensation, denn Armstrong ist der erste US-amerikanische Showstar, der in der DDR auftritt. Begleitet vom Musikjournalisten Karlheinz Drechsel, genannt Dr. Jazz. Dass er dafür zuständig werden würde, hielt er zunächst für einen Scherz. Sein Sohn Ulf Drechsel, später selbst Jazz-Experte und Jahrzehnte lang mit eigener Sendung beim rbb, spricht auf radio3 über die DDR-Tour des Jazzers Louis Armstrong: mit dessen Trompete und Stimme unvergessen.
rbb
- Mit Zeruya Shalev im Berlin-Verlag
Als sie dieses Mal Berlin besuchte, stellte die israelische Autorin Zeruyas Shalev keinen neuen Roman vor: Denn seit dem 7. Oktober 2023 und dem darauf folgenden Krieg kann sie nicht mehr schreiben. Andere Dinge sind jetzt drängender: Demonstrieren gehen, Grabreden schreiben, kritische Artikel und Essays veröffentlichen. Anne-Dore hat die Bestsellerautorin im Berlin Verlag getroffen, in dem seit einem Vierteljahrhundert Shalevs Romane erscheinen. Sie sprechen über ihren momentanen Alltag, ihre Kritik an Netanjahus Politik, über den Roman, der in der Schublade wartet und Zeruya Shalev erzählt, warum sie schon als Fünfjährige Erzählungen von Frank Kafka kannte.
Suhrkamp
- Andreas Maier: "Der Teufel"
Vor fünfzehn Jahren erschien mit "Das Zimmer" der erste des auf elf Bände angelegten Zyklus "Ortsumgehung" von Andreas Maier - eine groß angelegte Heimat- und Selbstwerdungserkundung. Es ist eines der großen Werke der autofiktionalen Literatur, und auch eine Chronik der Bundesrepublik aus Perspektive der hessischen Provinz, der Wetterau, die von den frühen 1970er Jahren bis ins 21. Jahrhundert reicht. Jetzt ist mit "Der Teufel" der zehnte Band erschienen. Unser Literaturkritiker Jörg Magenau hat ihn gelesen.
Jörg Brüggemann
- '"Die Verstreuten" im Berliner Ensemble - Regisseurin Laura Linnenbaum im Gespräch
Wie hat Corona unsere Gesellschaft verändert? Welche Risse, die vielleicht vorher schon angelegt waren, haben sich durch die Pandemie verstärkt? Darum geht es in dem Familiendrama "Die Verstreuten", das die kroatische Autorin Tena Štivičić für das Berliner Ensemble geschrieben hat. Vor der Premiere sprechen wir mit der Regisseurin Laura Linnenbaum.
radio3
- Ist Annalena Baerbock die Richtige für den Vorsitz der UN-Generalversammlung?
Nachdem das Gerücht schon vorgestern durchgesickert ist, hat die Bundesregierung gestern bestätigt, dass sie die scheidende Außenministerin Annalena Baerbock für den Vorsitz der UN-Generalversammlung vorschlagen will. Daran gibt es viel Kritik. Unter anderem vom früheren Außenminister Sigmar Gabriel und vom ehemaligen Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen. Der bezeichnete Baerbock in diesem Zusammenhang als "Auslaufmodell". Wir fragen unsere Kommentatorin Nicole Diekmann: "Ist Annalena Baerbock die richtige Besetzung für den Vorsitz der UN-Generalversammlung?"
Panama Pictures/Christoph Hardt / picture alliance/dpa
- "Dream Count" - Buchpremiere von Chimamanda Ngozi Adichie
Die Nigerianerin Chimamanda Ngozi Adichie ist eine der wichtigsten literarischen Stimmen Afrikas. In ihrem neuen Roman "Dream Count" erzählt sie von Liebe und Verlust, von Freundschaft und Selbstbestimmung - und von dem Mut, das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Birgit Raddatz berichtet von der Lesung Adichies im Humboldt Forum.
Neue Visionen Filmverleih
- Filmkritik: "Niki de Saint Phalle"
Wer sich für moderne Kunst interessiert, kennt vermutlich den Namen Niki de Saint Phalle. Die französische Malerin und Bildhauerin hat vor allem durch ihre sogenannten "Nanas" auf sich aufmerksam gemacht hat: überlebensgroße Frauenfiguren in knallbunten Farben, die noch heute in Museen in aller Welt zu sehen sind. Heute startet in den deutschen Kinos der Film "Niki de Saint Phalle" von der französischen Regisseurin Céline Sallette. Unser Filmkritiker Carsten Beyer hat ihn gesehen.
picture alliance/dpa/Akademie für politische Bildung Tutzing
- Nach der Festnahme von Oppositionsführer: Wie geht es weiter in der Türkei?
Nach der Verhaftung des türkischen Oppositionspolitikers Ekrem İmamoğlu, hat seine Partei zu Protesten aufgerufen. Die türkische Regierung hat in Istanbul ein Demonstrations- und Versammlungsverbot verhängt. Trotzdem sind Tausende auf die Straße gegangen, um gegen die Verhaftung von İmamoğlu und für Demokratie zu demonstrieren. Wie geht es jetzt weiter in der Türkei? Darüber sprechen wir mit der Politikwissenschaftlerin Gülistan Gürbey von der Arbeitsstelle Politik des Maghreb, Mashreq und Golf an der Freien Universität Berlin.
Krieg, Kriesen und mangelnde Perspektiven - das macht unzufrieden und zerstört den Zusammenhalt. Die Vereinten Nationen haben deshalb vor mehr als 10 Jahren den Weltglückstag erfunden, der jährlich am 20. März, also heute, stattfindet. Dabei soll daran erinnert werden, dass Glück und Wohlergehen nicht nur ein individuelles Ziel sein muss, sondern dass Staaten das Glück ihrer Bürgerinnen und Bürger fördern können. Einem Land, dem das seit vielen Jahren gut gelingt, ist Finnland, wie Sofie Donges berichtet.
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- 225. Jahrestag: Volta gibt Erfindung der Batterie bekannt
20.03.1800 - Heute vor 225 Jahren berichtet der italienische Wissenschaftler Alessandro Volta über eine Apparatur, die kontinuierlich elektrische Energie liefert - die erste Batterie. Florian Bänsch berichtet.
rbb
- Kaufsucht – Baris hat 100.000 Euro vershoppt
Wenn Onlineshopping zur Sucht wird: Baris aus Berlin häuft über 100.000 Euro Schulden an, weil er jahrelang nicht aufhören kann zu kaufen. Bis er die Diagnose Kaufsucht bekommt und sich eingestehen muss: Es kann so nicht weitergehen.
In Deutschland sind etwa fünf Prozent der Menschen von einer Kaufsucht betroffen. Was das mit Baris Leben gemacht hat, erzählt er in dieser Folge von Deep Doku. Die vollen Namen der vorkommenden Personen sind der Redaktion bekannt, wurden aber auf Wunsch im Podcast geändert.
Von Linh Tran und Marie Steffens
Sprecherin: Linh Tran
Ton: Bodo Pasternak und Martin Scholz
Regie: Oliver Martin
Redaktion: Clara Neubert
Produktion: rbb 2025
Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation, Korruption und die Unterstützung der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK: Was die türkische Justiz dem Oberürgermeister Istanbuls, Ekrem İmamoğlu, zur Last legt, ist beträchtlich. Heute morgen wurde er festgenommen - wenige Tage vor seiner geplanten Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten. İmamoğlu gilt als größter Konkurrent des türkischen Präsidenten Erdogan. Seine Festnahme, so ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sei "ein schwerer Rückschlag für die Demokratie". Die Hintergründe und Auswirkungen erläutert unser Türkei-Korrespondent Benjamin Weber.
Carsten Kampf
- Vorwürfe von Machtmissbrauch und schlechter Führungskultur am Berliner Ensemble
Von "Fehlverhalten" und "Ungleichbehandlung" in der Maskenabteilung des Berliner Ensemble - insbesondere gegenüber Mitarbeiterinnen mit Kindern - war zuerst im Magazin 'Der Spiegel' zu lesen. Inzwischen ist die Leiterin der Abteilung freigestellt und Geschäftsführer Jan Fischer hat sein Amt niedergelegt. Aber ist damit alles gut? In der Theaterszene grummelt es weiter. BE-Intendant Oliver Reese, den wir um ein Interview gebeten haben, will sich derzeit - "im Prozess der Aufarbeitung" - nicht öffentlich äußern. Aber hat der Konflikt an seinem Haus vielleicht auch strukturelle Ursachen? Darüber sprechen wir mit Claudia Schmitz, Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins.
Constantin Film
- Filmstart: "The Last Showgirl"
Als kurvenreiche Rettungsschwimmerin mit wallend blonden Locken war Pamela Anderson in 110 Episoden und drei Staffeln der Fernsehserie "Baywatch" das wohl bekannteste Sexsymbol der 90er Jahre, zudem hält sie den Rekord mit insgesamt 14 "Playboy"-Covergirl-Auftritten. Nachdem sie lange Zeit als Schauspielerin vor allem Goldene Himbeeren kassierte, konnte sie jetzt eine Menge Preise und Nominierungen einsammeln - u.a. eine Nominierung als beste Darstellerin bei den renommierten Golden Globes. Unter der Regie von Gia Coppola, jüngstes Mitglied des berühmten Coppola-Filmclans, spielt sie die Titelrolle: "The Last Showgirl".
Luna Zscharnt
- Alexander Scheer zu seinem David Bowie-Abend im Berliner Ensemble
Mit dem Film "Sonnenallee" gelang Alexander Scheer der Durchbruch als Schauspieler. Auf der Leinwand hat er immer wieder Musiker gespielt - Keith Richards, Blixa Bargeld und zuletzt den ostdeutschen Liedermacher Gerhard Gundermann in Andreas Dresens Film. Für diese Rolle wurde er mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Nun widmet Alexander Scheer der Pop-Ikone David Bowie einen Konzert-und-Lesung-Abend. Scheer trat als Figur von Bowie schon mal auf die Bühne. Über seine Faszination für diesen Künstler und seine Berliner Jahre spricht Alexander Scheer im Gastgespräch auf radio3.
radio3
- Eine europäische Nachhaltigkeits-strategie für die Kulturpolitik?
Wie kann Kultur nachhaltig gestaltet werden und was ist notwendig, um die Rolle der Kultur bei großen Herausforderungen wie dem Klimawandel zu stärken? Seit einigen Jahren gibt es in den Bereichen der Bildenden Kunst, Musik, Theater und in der Filmbranche einen Bewusstseinswandel, ökologischer zu produzieren. Welche Strategien es für ganz Europa geben könnte, darüber gibt es heute eine Dialogveranstaltung des Netzwerks Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur und der Europäischen Akademie Berlin. Margarethe Kreuser, Programmleiterin der Initiative Culture4Climate und Vorständin im Netzwerk Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur Deutschland, gibt dabei Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Kulturpolitik. Auf radio3 gibt sie vorab einen Einblick.
SZ Photo/Catherina Hess / picture alliance/dpa
- Abbas Khider erhält den Berliner Literaturpreis 2025
Der Berliner Literaturpreis ist so etwas wie der kleine Bruder des Georg-Büchner-Preises. Er wird verliehen an Autorinnen und Autoren, die die Gegenwartsliteratur entscheidend prägen. Und das tut der diesjährige Preisträger. Der aus dem Irak stammende Autor Abbas Khider schreibt erfolgreich Romane über Machtmissbrauch, Flucht und Fremdheit. Und das auf deutsch, obwohl er erst als Erwachsener nach Deutschland kam. Ein Porträt von Nadine Kreuzahler.
rbb/Karo Krämer
- mit Matthias Käther
Italieinische Instrumentalmusik: Werke von Paganini, Martucci, Drigo, Respighi u.a.
Neues vom Markt: Werke von Campra, d'Indy, Bizet u.a.
Deutsche Grammophon
- John Field: Complete Nocturnes
Die erste, wirklich prominente Gesamtaufnahme der sämtlichen "Nocturnes" von John Field: Das ist doch was! Nicht Chopin selber nämlich, sondern der irische Clementi-Schüler Field, der noch aus dem 18. Jahrhundert stammte, gilt als Erfinder des ruhigen, lyrischen Klavier-Charakterstückes, welches von Chopin anschließend berühmt gemacht wurde. Mit delikatem Anschlag, etwas spieluhrhaft auch, nimmt Alice Sara Ott die 18 Stücke aus einer Chopin-Rückschau heraus in den Blick. Das ist ein Ansatz. Ob er auch ausreichen kann, diese oft unprominent aufgenommen, klingenden Fußnoten der Musikgeschichte groß zu machen: Wer weiß? Kai Luehrs-Kaiser stellt die Aufnahme vor.
Wie prägen Bilder und Schlagworte unsere Sicht auf die Welt? Was erzählen sie über unsere Gesellschaft und welche Macht haben sie? Das klären wir immer mittwochs in unserer radio3-Rubrik "Entschlüsselt". Nach dem Telefonat zwischen Trump und Putin analysiert der Autor und Journalist Claudius Seidl heute den Begriff Telefondiplomatie.
Verena Eidel
- Vor der Premiere: "FEMALE* FIGHT CLUB" im Heimathafen Neukölln
Im Theaterstück "FEMALE* FIGHT CLUB" treffen zwei Frauen im Boxtraining aufeinander. Konni fühlt sich als Mutter eines zweijährigen Kindes alleine gelassen, Leo verfällt nach dem Tod ihres Kindes in Depressionen. Zwei in unserer Gesellschaft verschwiegene Themen - regretting motherhood und verwaiste Elternschaft - werden thematisiert. Über die Idee zu diesem Stück, das am kommenden Freitag im Heimathafen Neukölln Premiere feiert, sprechen wir auf radio3 mit Pina Kühr und Pan Selle.
epd-bild/Andreas Fischer / picture alliance/dpa
- documenta 16: Naomi Beckwith stellt kuratorisches Konzept vor
Nach dem Antisemitismus-Eklat bei der documenta fifteen vor zweieinhalb Jahren hat Naomi Beckwith, die künstlerische Leiterin der nächsten documenta, gestern ihr kuratorisches Konzept vorgestellt. Dabei ging es auch darum, welche Lehren sie aus dem Antisemitismus-Skandal für die von ihr kuratierte Ausstellung im Sommer 2027 ziehen will. Unsere Kunstexpertin Silke Hennig ordnet ihr Konzept ein.
Luchterhand
- Kristine Bilkau: "Halbinsel"
Kristine Bilkau zählt zu den wichtigen Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur. Die 1974 geborene Autorin studierte in Hamburg und New Orleans. Bereits ihr Roman-Debüt "Die Glücklichen" fand ein großes Medienecho und wurde mehrfach ausgezeichnet. Mit ihrem Roman "Nebenan" stand sie 2022 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Heute erscheint ihr neuer Roman. Er trägt den Titel "Halbinsel" und ist für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Frank Dietschreit hat das Buch schon gelesen.
Wolfgang Kumm/picture alliance/dpa
- Humboldt Forum möchte keine "Dekoloniale Stadtführung" im eigenen Haus
Seit 2 Jahren bietet Justice Mvemba mit ihrer Firma deSta "Dekoloniale Touren" im Humboldt Forum an. Dabei geht es neben der Geschichte des Schlosses auch um die Provenienz einzelner Sammlungsstücke und um den Umgang mit Raubkunst im Allgemeinen. Nun hat das Humboldt Forum deSta gebeten, die Touren im Haus einzustellen, da diese gegen die AGBs verstoßen würden. Oliver Kranz ist für uns der Sache nachgegangen.
radio3/Christian Deutscher
- Schuldenpaket: Sind wir gut für die Herausforderungen unserer Zeit gerüstet?
Der Bundestag hat gestern mit einer Zweidrittelmehrheit für ein historisches Schuldenpaket und die dafür nötige Änderung des Grundgesetzes gestimmt. Wenn am Freitag auch der Bundesrat zustimmt, ist der Weg frei für Milliarden Investitionen in die deutsche Verteidigungsfähigkeit, Infrastruktur und Klimaschutz. Wir fragen unsere Kommentatorin, die Schriftstellerin Nora Bossong: Sind wir damit gut für die Herausforderungen unserer Zeit gerüstet?
Christoph Hardt/Panama Pictures / picture alliance/dpa
- Lesung und Gespräch: Caroline Darian - "Und ich werde dich nie wieder Papa nennen"
Fast zehn Jahre lang hat Dominique Pelicot seine Frau Gisèle heimlich betäubt, um sie im bewusstlosen Zustand zu vergewaltigen. Auch fremde Männer haben sich an ihr vergangen. Ende letzen Jahres hat ein Gericht in Avignon den Ex-Mann von Gisèle Pelicot zu 20 Jahren Haft verurteilt, auch alle Mittäter wurden für schuldig befunden. Auf der ganzen Welt wird die Französin als feministische Ikone gefeiert. Auch Caroline Darian, Tochter von Gisèle und Dominique Pelicot, wurde vergewaltigt. In ihrem Buch "Und ich werde dich nie wieder Papa nennen" beschreibt sie, wie aus dem geliebten Vater ein Monster wurde und versucht, das brutale Verbrechen zu verstehen. Gestern wurde das Buch im Delphi Filmpalast vorgestellt. Birgit Raddatz war dabei.
Matthias Balk/picture alliance/dpa
- "Nummer gegen Kummer" vor dem Aus
Wenn Kinder und Jugendliche nicht weiter wissen, dann können sie die "Nummer gegen Kummer" anrufen: Hier können sie alle Sorgen anonym besprechen. Jetzt steht das Sorgentelefon in Berlin vor dem Aus. Denn die Bildungsverwaltung streicht ab April die Mittel. Was bedeutet das für Berliner Kinder und Jugendliche? Wir sprechen mit der Projektkoordinatorin Cathrin Clift.
Ralf Schuster
- Corona: Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche bis heute
Lockdowns, Schulschließungen und Homeschooling - die Corona-Pandemie hat stark in das Leben von Kindern und Jugendlichen eingegriffen. Welche Folgen das bis heute hat, besprechen wir mit dem Berliner Schriftsteller und Kinderpsychiater, Jakob Hein.
Wer eine kluge Entscheidung betonen will, spricht gerne mal von einem "guten Zug". Da kann man mal sehen, wie Gesellschaftsspielregeln zu geflügelten Worten werden können. Klar, Schach ist seit Jahrhunderten bekannt. Aber auch ein wesentlich jüngeres Spiel hat schon das eine oder andere Sprichwort in unsere Alltagssprache gebracht. Haben Sie vielleicht schon mal bei einem Neuanfang gesagt "Na dann gehen wir mal zurück auf Los"? Da wissen auch die allermeisten, woher dieser Satz kommt: Von Monopoly natürlich. Immerhin gibt es dieses Spiel nun seit 90 Jahren in der Form, in der wir es kennen, zu kaufen. Denn am 19. März 1935 hat der US-amerikanische Parker-Verlag die Rechte an dem Spiel erworben. Simon Schomäcker wollte wissen, warum dieses Spiel nach wie vor so beliebt ist.
KNA/Julia Steinbrecht / picture alliance/dpa
- 75. Geburtstag der Schriftstellerin Kirsten Boie
Heute vor 75 Jahren wurde in Hamburg Kirsten Boie geboren, Schriftstellerin und Literaturwissenschafterin, die vor allem für ihre Kinder- und Jugendbücher vielfach ausgezeichnet wurde. Katrin Krämer berichtet.
picture alliance/dpa/Lehtikuva | Emmi Korhonen || Carsten Kampf
- Kaija Saariaho und Krzysztof Penderecki
Kaija Saariaho gehörte zu den gefragtesten Komponistinnen unserer Zeit. Sie ging mit dem Computer und der Elektronik ebenso virtuos um wie mit Klangfarben und Spieltechniken.
Krzysztof Penderecki galt als wichtigster polnischer Komponist der Gegenwart. In jungen Jahren gehörte er zur Avantgarde der zeitgenössischen Musik. Später wandte er sich traditionelleren Formen zu. // Am Mikrophon: Andreas Göbel.
rbb/Thomas Ernst
- Thadeusz lang & breit: heute mit Prof. Dr. Gesine Grande
Wie politisch es an Hochschulen und Universitäten zugehen kann, haben wir zuletzt mehrfach gesehen, als Palästina-Aktivisten Campi und Präsidiumsgebäude besetzten, um gegen Israel und die Situation im Gazastreifen zu protestieren. Cottbus blieb bisher von derartigen Besetzungen verschont, aber auch hier hat das politische Klima dazu geführt, dass die BTU Cottbus-Senftenberg als bundesweit erste Hochschule eine Monitoringstelle gegen rechts eingeführt hat. Prof. Dr. Gesine Grande ist seit 2020 Präsidentin dieser zweitgrößten Universität in Brandenburg - und als gebürtige Leipzigerin die erste weibliche ostdeutsche Führungskraft einer staatlichen Uni in Deutschland. Sechs Fakultäten, rund 180 Professorinnen und Professoren sowie über 7.000 Studierende zählen zu ihrem Verantwortungsbereich. Und das in einer Region - der Lausitz - die derzeit zu den dynamischsten wachsenden Wissenschaftslandschaften in Deutschland gehört. Bei Jörg Thadeusz spricht Gesine Grande über die Uni als politischen Ort und die Herausforderungen, die ihr Amt mit sich bringt.
Gianmarco Bresadola
- "Tusch"-Festival gestartet
"TUSCH" – Theater und Schule: Das ist ein Projekt, wo sich Schüler und Schülerinnen unter Anleitung von Profis künstlerisch ausprobieren können. Auf dem diesjährigen TUSCH-Theaterfestival zeigen rund 400 junge Menschen in 16 Produktionen, was sie bewegt. Heute geht es los. Allerdings ist das Projekt von den Einsparungen im Berliner Haushalt betroffen: lm laufenden Jahr wird die Förderung für das Projekt um 18 Prozent gekürzt. Unsere Kulturreporterin Regine Bruckmann hat eine Probe besucht.
imageBROKER / Mara & Moritz Wolf / picture alliance/dpa
- radio3 Klimagespräch: Die Gletscher Europas schmelzen rasant
Ausladende Gletscher, Eis und Schnee gehören zum Bild, das wir von den Alpen und anderen Hochgebirgen haben. Diese Gletscher schmelzen, das ist bekannt. Eine neue Studie hat jetzt allerdings ergeben, dass sie noch mehr und schneller schmelzen als bisher angenommen. Mit Hilfe von Satellitendaten hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zuammen mit internationalen Forschungsinstitutionen unter anderem festgestellt, dass die mitteleuropäischen Gletscher in den letzten zehn Jahren um 39 Prozent geschrumpft sind. Susanne Papawassiliu spricht im radio3 Klimagespräch mit Dana Floricioiu vom Earth Observation Center (EOC) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt.
IMAGO / ABACAPRESS
- Großer Kunstpreis Berlin für Gilles Clément
Eigentlich ist Gilles Clément Gartenbau-Ingenieur und Landschaftsarchitekt. Aber Clément versteht weit mehr unter seinem Job, als Gärten und Parks zu planen, zu buddeln und zu pflanzen. Für ihn sind Gärten nicht nur ästhetische Umgebungen, sondern vor allem gemeinsame Lebensräume für Pflanzen, Tiere und Menschen. Diese Theorie hat er in Büchern, auf Kongressen und auch als Hochschullehrer weitergegeben. Manche nennen ihn auch den "Philosophen der Natur". Heute erhält Gilles Clément den Großen Kunstpreis der Berliner Akademie der Künste. Ein Porträt von Carolin Dylla.
Wegmann/rbb
- 40 Jahre Mehringhof-Theater
40 Jahre ist es her, da wurde das Mehringhof-Theater aus der Taufe gehoben. Eine eher kleinere Bühne in Berlin-Kreuzberg, wo eine Mischung aus feinstem Kabarett, Comedy und Kleinkunst geboten wird. 8.000 Vorstellungen mit ca. 200 Solo-Künstler:innen bzw. Ensembles gab es in dieser Zeit. Kabarettisten wie Horst Evers oder Fil wurden hier groß. Seit der Gründung führt Andreas Wahl gemeinsam mit Christian Luschtinetz die Spielstätte. Wie blickt er auf die Vergangenheit zurück? Was hat sich seitdem verändert? Und was erwartet die Zuschauer: innen rund um das runde Jubiläum? Darüber sprechen wir auf radio3 mit Andreas Wahl.
Janina Wagner
- Female Photoclub: "Invisible Lines - Reflexionen der Gegenwart"
In der Alten Münze in Berlin-Mitte hat am vergangenen Samstag die Ausstellung der Berliner Regionalgruppe des Female Photoclubs eröffnet. Die Ausstellung heißt "Invisible Lines - Reflexionen der Gegenwart" und vereint die Fotografien von 28 Künstlerinnen zum European Month of Photography. Emma Hamann hat die Ausstellung vorab besucht.
radio3
- Vorlesen heißt interpretieren
Hörbücher sind ein boomender Markt. Kein Wunder also, wenn Hörbuchverlage an zeit- und kostensparenden Produktionsmethoden interessiert sind, wie sie die Anwendung Künstlicher Intelligenz verspricht. Zu gegenwärtigen Möglichkeiten und Perspektiven von KI im Hörbuchmarkt sprechen wir mit Philip Meier, assoziierter Forscher am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft.
WDR/Annika Fußwinkel
- Verleihung des Deutschen Hörbuchpreises 2025
Auf Reisen oder bei der Hausarbeit: Es gibt viele Situationen, in denen man sich ganz gerne etwas vorlesen lässt. Hörbücher erfreuen sich großer Beliebtheit und seit mehr als 20 Jahren trägt der Deutsche Hörbuchpreis diesem Boom Rechnung. Heute Abend wird er verliehen in Kategorien wie "Beste Interpretin", "Bester Interpret" oder auch "bester Podcast". Heute Abend werden die Gewinner bekanntgegeben und Mathis Trapp gibt einen Vorgeschmack.
Gregor Baron
- Mit Kai Luehrs-Kaiser
Was bedeutet das Warten auf den neuen Chefdirigenten des DSO? Antwort: Gefahr im Verzug +++ Ist die Operette der 20er und frühen 30er Jahre ein 'queeres' Unterfangen? (Antwort: Vielleicht, aber dann es der Schlager jener Jahre noch viel mehr) +++ Kurze Erinnerungen zum Tod von Sofia Gubaidulina, James Lockhardt und Robert Sutherland +++ und so weiter
Salar Baygan
- 50 Jahre Junge Deutsche Philharmonie
Die Junge Deutsche Philharmonie besteht seit 50 Jahren. Das selbstverwaltete Orchester aus Studierenden der Musikhochschulen in Deutschland ist seiner Gründung ein Spitzenensemble. Im Frühjahr der Jubiläumssaison führt die Tournee "Circles" das Orchester am 2. April auch in die Philharmonie Berlin. Unter Leitung des in Berlin lebenden US-amerikanischen Dirigenten Roderick Cox stehen neben Igor Stravinskys "Le sacre du printemps" auch Missy Mazzolis Sinfonia (2014) und Luciano Berio Sinfonia für acht Singstimmen und Orchester auf dem Programm. Auf radio3 erzählen der Geiger Akim Camara vom Programmausschuss und Geschäftsführer Maximilian von Aulock über 50 Jahre Junge Deutsche Philharmonie.
Jörg Carstensen/picture alliance/dpa
- Ilja Richter, Schauspieler und Autor spricht unsere radio3-Lesung
Gabriele Tergits Roman "Käsebier erobert den Kurfürstendamm" spielt im Berlin der späten zwanziger Jahre. In unserer Lesung führt uns der Schauspieler und Autor Ilja Richter kreuz und quer durch alle Milieus der Hauptstadt - von den Charlottenburger Salons über die hektische Redaktion des Berliner Tageblatts bis hinein in die ärmlichen Mietkasernen des Wedding. Wir sprechen mit Ilja Richter über die Lesung und über seinen im vergangenen Jahr erschienen Roman "Lieber Gott als nochmal Jesus".
Bernd Schönberger
- Meisterwerke: Walzer aus der Oper "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber
Die Oper "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber gilt als erste deutsche Nationaloper. Sie wurde 1821 im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt uraufgeführt und ist bis heute in den Spielplänen der Opernhäuser regelmäßig zu finden. "Der Freischütz" ist ein epochemachendes Werk, sagt der Komponist Jörg Widmann. Wegen seines neuen Orchesterklangs und wegen seiner sehr raffinierten Kompositionstechniken. In dem Beitrag von Imke Griebsch setzt sich Jörg Widmann mit einem Walzer aus dem "Freischütz" auseinander.
Bernhardt Link - Farbtonwerk
- "Käsebier erobert den Kurfürstendamm" - Kolumne zu unserer radio3-Lesung
Noch bis Ende des Monats läuft in unserer Lesung auf Radio 3 Gabriele Tergits Roman: "Käsebier erobert den Kurfürstendamm" von 1931. Jens Bisky kennt sich mit dieser Zeit bestens aus. Sein jüngstes Buch heißt "Die Entscheidung. Deutschland 1929 bis 1934". Auf radio3 spricht Jens Bisky über den Käsebier-Roman. Heute geht es in seiner Kolumne um Tergits Frauenfiguren und um die Liebe.
IMAGO / IPON
- Wie sieht der künstlerische Alltag mit Long Covid aus?
Long Covid-Patienten kämpfen mit chronischer Erschöpfung, können oft nicht mehr arbeiten gehen und müssen den größten Teil ihres Tages zu Hause verbringen. Zu ihnen gehört auch die Wittener Musikerin Saem. Wir sprechen mit ihr über den Film "In Hope for Resurrection", zu dem sie die Musik geschrieben hat und der am Wochenende anlässlich des "Long Covid Awareness Day" seine Premiere gefeiert hat.
radio3
- Ist das Schuldenpaket ungerecht für nachfolgende Generationen?
Der alte Bundestag kommt heute noch einmal zusammen, um über das milliardenschwere Finanzpaket abzustimmen, auf das sich CDU/CSU und SPD mit den Grünen geeinigt haben. Sowohl Kritikerinnen als auch Befürworter argumentieren unter anderem mit dem Begriff der Generationengerechtigkeit. Während der ehemalige CDU-Generalsekretär Mario Czaja gegen das Paket stimmen will, weil er die Aufnahme neuer Milliardenschulden für nicht generationengerecht hält, sagt der Jusos-Vorsitzende Philipp Türmer, "alles, was die Schuldenbremse irgendwie kaputt mache, sei eine gute Nachricht für seine Generation." Wir fragen unseren Kommentator Claus Leggewie: "Ist das Schuldenpaket ungerecht für nachfolgende Generationen?".
- Christian Kracht: "Air" - so war die Buchpremiere im BE
Paul, ein Schweizer Dekorateur und Inneneinrichter, lebt in der kleinen Stadt auf den Orkney Inseln. Als er für ein Design-Magazin eine Story in Norwegen recherchieren soll, begibt er sich auf eine Reise, die ihn weit über seine Grenzen hinausführt. Thomas Böhm berichtet von der Buchpremiere von Christian Krachts neuem Roman "Air" im Berliner Ensemble.
radio3
- Trumps Angriff auf die Demokratie
Wie sehr hat Trump die USA bereits in seiner Macht? Die Wissenschaft, die Medien, die Behörden - Trump greift auf vielen Ebenen die demokratischen Institutionen an. Wie steht es um die Demokratie in den USA? Das beantwortet Jessica Gienow-Hecht auf radio3. Die Historikerin leitet die Abteiltung Geschichte am John-F.-Kennedy Institut der Freien Universität Berlin.
Britta Pedersen/picture alliance/dpa
- Wie deutsche Universitäten unter den Mittelkürzungen der US-Regierung leiden
Von den radikalen Mittelkürzungen der neuen US-Regierung sind auch viele Universitäten betroffen. Welche Auswirkungen das hat für die Hochschullandschaft in Deutschland, darüber sprechen wir mit Elizabeth Prommer, Rektorin der Uni Rostock. Dort wurden Ende Februar die Mittel für die Errichtung eines Deutsch-Amerikanischen Instituts über Nacht gestrichen.
ABACA / picture alliance/dpa
- "Dream Count" – der neue Roman von Chimamanda Ngozi Adichie
Chimamanda Ngozi Adichie ist ein literarischer Star. Nicht nur in ihrem Heimatland Nigeria sondern weltweit. Zwölf Jahre nach ihrem erfolgreichen Roman "Americanah" ist Anfang des Monats ein neues Buch von ihr erschienen. "Dream Count" erzählt die Geschichte von vier Frauen zwischen Nigeria und den USA. Diese Woche ist die Schriftstellerin zu Gast in Deutschland. Heute bei der LitCologne, morgen als Gast des Internationalen Literaturfestivals im Berliner Humboldt Forum. Unsere Afrika-Korrespondentin Antje Diekhans ist der Frage nachgegangen, wie ihr neuer Roman in Nigeria gesehen wird und wie wichtig die Autorin als Stimme eines modernen Afrika ist.
picture-alliance / dpa | Wolfgang Kumm
- 35. Jahrestag: Erste und letzte freie Wahlen zur Volkskammer der DDR
Heute vor 35 Jahren wurde zum 10. Mal die Volkskammer gewählt, allerdings: Anders als bei früheren Parlamentswahlen hatten die Wahlberechtigten in der DDR dieses Mal eine echte Wahl. Severino Melchiorre berichtet.
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (31/31)
Ein paar Tage nach dem Konkurs des Bankhauses Muschler kam es zu einer turbulenten Gläubiger-Versammlung, während der entschieden wurde, wer im gläubigen Ausschuss sitzen sollte. Man munkelte, Karl Weiß, ausgerechnet der skrupellose Architekt. Als Muschler und Otto Mitte aufs Amtsgericht fuhren, um sich die Eintragung der Eigentümergrundschuld anzusehen, musste Muschler feststellen, dass sein Anwalt vergessen hatte, die Eintragung vornehmen zu lassen. Sehr zur Erheiterung von Otto Mitte.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist online bis zum 31.03.2026.
radio3
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (30/31)
Fräulein Kohler ging aus Muschlers Bank direkt nach Hause. Sie mußte ihrer Mutter beibringen, dass sie aus dem Mietvertrag rausmüssten. Umziehen in eine kleinere Wohnung. Aber die riesigen Möbel! Ein Mann, den sie bestellt hatten, stellte fest, dass sich eine Versteigerung nicht lohne.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb der 1930er Jahre.
Das Audio ist online bis zum 31.03.2026.
radio3
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (29/31)
Zur Eröffnung des Käsebier-Theaters kamen alle, die zur Gesellschaft gehörten. Aber sie kamen unlustig. Stimmung kam nicht auf. Die Zeitungen schickten drittklassige Varietekritiker. Und die Schau fiel durch. Vor allem verübelte man Käsebier, dass er kein politisches Kabarett zeigte. In jenen Tagen. Nach der Veranstaltung schlugen sich draußen auf dem Kurfürstendamm Kommunisten und Nationalsozialisten.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist online bis zum 31.03.2026.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (28/31)
Ende September ging Miermann zu Frächter. Mehr als 300 Mark Gehalt gestand dieser Miermann nicht zu. Miermann ging nach Hause. Weil es auch am Abend noch so heiß war, ging er mit seiner Frau spazieren und sie tranken einen Eiskaffee. Auf dem Rückweg in der Kleiststraße taumelte Miermann und starb auf der Straße.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (27/31)
Miermann erhielt die Kündigung von Frächter. Zuerst wollte er gleich zu ihm gehen, die Kollegen Golisch und Kohler rieten ihm ab, in der ersten Wut loszustürmen. So streikte Miermann und schrieb keinen Artikel mehr und wartete auf die Leserinnen und Leser, die sich erkundigen würden, warum denn kein Artikel mehr von ihm zu lesen wären. Doch es fragte niemand. Selbst dem Verlag war es nicht aufgefallen.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (26/31)
Die kleine Tochter des „Augur“ genannten Journalisten, war an Tuberkulose gestauben. Miermann, Golisch und Fräulein Kohler machten sich Vorwürfe, dass sie sich nicht um das kranke Kind gekümmert hatten. Die Trauerrede für die kleine Tochter des Augur hielt Miermann. Es wurde eine Anklage und Beichte über das Verhalten des Einzelnen und der Gesellschaft, die ohne Not dem Egoismus fröne, mit Lügen, mit Betrug. Und sich der Macht gebeugt habe.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (25/31)
Meyer-Paris wurde von seiner Zeitung als Korrespondent nach Amerika geschickt. Und mit dem Käsebier sei es auch aus, sagte Fräulein Kohler. Es hätte mit Meyer-Paris mit Käsebier angefangen, nun hört es mit Käsebier auf, das habe sie so im Gefühl. Frächter war weiter auf Erfolgskurs, 70.000 Mark Gehalt. Das Layout der Zeitung wurde mit Fotos und Anzeigen auf der ersten Seite verändert. Die Gehälter wurden um ein Sechstel gekürzt. Und Personal wurde von Frächter abgebaut, gnadenlos.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (24/31)
Niemand wollte die Wohnungen im neuen Gebäudekomplex auf Muschlers Terrain. Es war eine schlampige Planung. Die Türen waren falsch geplant, die Fenster unregelmäßig, keine anständigen Stellflächen, dunkel. Und in der Redaktion wurde die Meldung in den Abendblättern diskutiert, dass sich der 49-jährige Mitinhaber Franz Rohhals, der Bautischlerfirma Feinschmidt und Rohhals, erschossen habe.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist online bis zum 31.03.2026.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (23/31)
Der Umschwung auf dem Wohnungsmarkt war da. Plötzlich waren die großen Wohnungen zu vermieten. Sie waren kein Kapital mehr, das Zinsen trug. Es begann am Kurfürstendamm und in der Hardenbergstraße. Muschler telefonierte mit Otto Mitte und beschwerte sich, da Kaliski erst fünf Prozent der Wohnungen vermietet hatte. Und von Kaliski wollte sich die Tochter von Waldschmidt scheiden lassen.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist online bis zum 31.03.2026.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (22/31)
Es war Weihnachten. Und in diesem Jahr gab es „Käsebier“ -Füllfederhalter, Zigaretten – Käsebier. Schallplatten – Käsebier. Käsebier auf den Bauzäunen. Und der Bau wuchs auch ohne Genehmigung. Und es wurde März, es wurde April. Zu Ostern wurden Micky-Mäuse angeboten. Käsebier ging nicht mehr.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (21/31)
Oberndorfer bemühte sich, den Weg des Baugesuchs nachzuvollziehen - ergebnislos. Die Bürokratie war undurchdringlich und immer hörte Oberndorfer die Verkäufer "Käsebier, die echte Gummipuppe für die Kleinen", anpreisen oder den kleinen Käsebier als Aufziehpuppe. Es gab Schuhe Marke Käsebier und das Neueste: Käsebier aus vier Staubtüchern. Den kauften Redakteur Golisch und das Fräulein Kohler.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (20/31)
Nachdem Käsebier von seiner Tournee zurück war, überredeten Otto Mitte und Muschler den Volkssänger ins Geschäft fürs Theater einzuschlagen. Ein riesiger über drei Etagen hoher Bauzaun wurde errichtet. In Überlebensgröße war Käsebier abgebildet, daneben stand „Käsebier am Kurfürstendamm“!
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (19/31)
Käsebier war auf Tournee. Mittlerweile gab es allerhand Käsebierartikel, die Käthe Herzfeld problemlos vermittelte. Es gab Plagiatsprozesse um ein Käsebierlied, ein anderer gab sich als Käsebier aus und kassierte kleine Summen, der Anwalt, der ihn vertrat, wurde in allen Medien genannt und freute sich über diese gewaltige Werbung.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
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radio3
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (18/31)
Der Gebäudekomplex mit einem Käsebiertheater auf zwei Terrains von Bankier Muschler wurden zum Wettrennen zwischen dem seriösen Oberndorfer und dem Geschäftspaar Otto Mitte / Karlweis. Man traf sich in Baden -Baden. Muschler bestand auf Sicherheiten, die ihn sozusagen risikofrei stellten. Nur das Duo Otto Mitte / Karlweis war gerissener.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (17/31)
Der Journalist Frächter besuchte Herrn Kochius, Chef der Berliner Rundschau, um mit ihm über die Umorganisation seiner Zeitung zu sprechen. Kochius gefielen Frächters Ideen und zum Winter konnte sich Herr Kochius Frächters Eintritt in die Zeitung vorstellen. Doch jetzt war erstmal Sommer.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (16/31)
Käthe Herzfeld kriegte und kriegte das Geld nicht zusammen, das sie für ihren Auszug aus der gemeinsamen Wohnung und die neuen Möbel ausgegeben hatte, trotz der vielen Schüler, die sie schnell bekam. Sie nahm ein Taxi zum Verleger Waldschmidt in die Berliner Tageszeitung. Der lieh Käthe 500 Mark.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (15/31)
Auf der Gesellschaft von Margot Weissmann war Herrn Muschler angeboten worden, seine beiden Terrains am Kurfürstendamm für einen Gebäudekomplex zu nutzen, der auch ein Theater für Käsebier beherbergen sollte. Und obwohl Muschler nahezu pleite ist, beginnen wilde Pläne und Absprachen rund um die Bebauung, von allen möglichen Beteiligten.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (14/31)
Auf der Gesellschaft von Margot Weissmann wurde über Vieles gesprochen. Unter anderem, dass man den Volkssänger Käsebier managen müsste. Am besten in den Süden holen, an den Kurfürstendamm. Aber die vermögenden Geschäftsmänner waren noch nicht so weit. Und um vier Uhr morgens ging die Gesellschaft auseinander.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist online bis zum 31.03.2026.
radio3
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (13/31)
Am 11. April, dem Abend, als alle Theaterkritiker dem Volkssänger Georg Käsebier im Wintergarten lauschten, schien sich die Karriere des Journalisten Frächter gut zu entwickeln. Er hatte es geschafft, als Entdecker Käsebiers zu gelten, obwohl es ein Kollege war, den alle Augur nannten.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist online bis zum 31.03.2026.
radio3
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (12/31)
Anfang April gastierte der Volkssänger Käsebier im Wintergarten. Frächter hatte es geschafft, alle wichtigen Theaterkritiker in den Wintergarten ins Varieté zu locken. Alles, was Rang und Namen in Berlin hatte, war an diesem Abend anwesend. Und alle waren begeistert!
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist online bis zum 31.03.2026.
radio3
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (11/31)
Miermann gelang es nicht, Fräulein Dr. Kohler Herrn Mayer-Paris auszureden. Sie liebte ihn halt. Fräulein Kohler verließ die Redaktion, um einen Spaziergang zu machen. Sie dachte an das arbeitende Volk, den geringen Stundenlohn, die Arbeitsbedingungen, die Arbeitslosen, die Leihäuser, alte Fabriken und lässt sich mit dem Strom der heimkehrenden Arbeiter treiben.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist online bis zum 31.03.2026.
radio3
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (10/31)
Meyer-Paris schrieb auch einen Käsebier-Artikel in der allgemeinen Zeitung und die Großberliner Woche veröffentlichte einen Artikel über Käsebier mit Fotos von dem Volkssänger von Dr. Richard Thun. Dazu Fotos von der Prominenz, die das Konzert besucht hatte. Und am gleichen Tage lud Meyer-Paris Fräulein Dr. Kohler ein, mit ihm am Abend zu Käsebier zu gehen. Sie war überglücklich!
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist bis zum 31.03.2025 verfügbar.
radio3
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (9/31)
Oskar Meyer, genannt Meyer-Paris, der Korrespondent des Allgemeinen Blattes in Berlin, ging mit Margot Weismann zum Käsebierkonzert und dort entdeckte er den Fotografen Dr. Richard Thun. Nun wurde es wirklich interessant um Käsebier!
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist bis zum 31.03.2026 verfügbar.
radio3
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (8/31)
Der Journalist Willi Frächter, der dem jungen Verleger Mohnkopp vorgeschlagen hatte, ein Buch über Käsebier zu machen, saß mit ihm noch am gleichen Abend bei Schwanneke, um über das Buchprojekt zu sprechen. Frächter sollte der Herausgeber sein, 200 Seiten. Am nächsten Morgen rief Frächter zunächst Käsebier an und bestellte Fotos. Abends hatte er das Buch beisammen.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist bis zum 31.03.2026 verfügbar.
radio3
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (7/31)
Die Premiere von Lambecks Theaterstück wurde ein Reinfall. Aber sein Käsebierartikel in der Zeitung war sehr erfolgreich. Das Radio wollte einen Vortrag von Lambeck über Käsebier. Danach war in der Presse von links bis rechts kein Halten mehr. Käsebier war ein Star. Journalist Willi Frächter packte die Gelegenheit beim Schopfe und schlug dem jungen Verleger Mohnkopp vor, ein Buch über Käsebier herauszubringen.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist bis zum 31.03.2026 verfügbar.
radio3
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (6/31)
Der Journalist Frächter traf den berühmten Otto Lambeck und im Laufe des Gesprächs überzeugte er Lambeck über Käsebier zu schreiben. Und so besuchte er mit Fräulein Dr. Kohler die Käsebiervorstellung.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist bis zum 31.03.2026 verfügbar.
radio3
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (5/31)
In der Redaktion der Berliner Rundschau berichtete der neue Kollege, der junge Groß, über ein entsetzliches Liebesdrama. Miermann verließ die Redaktio und dachte an Käthe Herzfeld, die in Scheidung lebte. Die wiederum ging an dem Abend mit Fritz Oppenheimer aus, den sie lange kannte und der Käthe alle halbe Jahre anrief und ausführte.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist bis zum 31.03.2026 verfügbar.
radio3
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (4/31)
Der Redakteur Golisch hatte seinen Artikel über den Volkssänger Käsebier abends um 6 Uhr in die Redaktion gebracht und er sollte gleich in Satz gehen. Aber es kommt zu Verzögerungen. Herr Miermann gratulierte noch Fräulein Dr. Kohler mit einem Parfum zum Geburtstag. Und ins Büro des Verlegers Dr. Waldschmidt kam Otto Lambeck.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist bis zum 31.03.2026 verfügbar.
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Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (3/31)
In der Redaktion der Berliner Rundschau wurde weiter nach Themen gesucht. Der Chef des lokalen Teils, Herr Meise, sollte recherchieren, wie es Prof. Möller ging. Der Nachruf sei schon als Leitartikel im Satz. Golisch sah schwarz für seinen Käsebier-Artikel, wenn der Prof. Möller tatsächlich gestorben sei. Aber es war falscher Alarm.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb um das Jahr 1930.
Das Audio ist bis zum 31.03.2026 verfügbar.
radio3
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm (2/31)
Wir sind im Jahr 1929: In der Redaktion der Berliner Rundschau in der Kommandantenstraße ging es hektisch zu. Redakteur Miermann, um die 50, hatte nämlich nichts für die Donnerstagsseite, wie er einem jüngeren Mitarbeiter Emil Golisch klagte. Um die Seite vollzukriegen, versprach Golisch einen Artikel über den Volkssänger Käsebier zu schreiben.
Ilja Richter liest die immer noch sehr aktuelle Satire auf den Berliner Medienbetrieb.
Das Audio ist bis zum 31.03.2026 verfügbar.
Abend- und Wochenend-Programm | A-Z
Couragiert unterwegs | Sa 17:00
- Feminismus und Religion
Seit 2019 rebellieren Frauen der Initiative Maria 2.0 gegen die Macht der Männer in der katholischen Kirche. Aber auch jenseits dieser Gruppe engagieren sich aktive Katholikinnen für mehr Gleichberechtigung innerhalb ihrer Kirche.
Derweil erobern Frauen sogar immer mehr Ämter. Doch Messen zelebrieren dürfen sie nicht. Und die Priesterweihe steht für Frauen noch immer in ferner, unerreichbarer Zukunft. Oder nicht?
Mit der Reform des Kirchengesetzes sollen Frauen mehr Rechte haben. Sind das wirkliche Erneuerungen? Reicht das?
Und wie steht es um die weibliche Perspektive auf biblische Frauengestalten?
Carmen Gräf ist darüber im Gespräch mit:
Prof. Dr. Ulrike Kostka, Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin e.V. und (außerplanmäßige) Professorin für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster
Marie-Hélène Müßig, Vorstandsmitglied im Diözesanrat des Erzbistums Berlin, Kirchenvorstand St. Ludwig Berlin-Wilmersdorf
Pater Max Cappabianca, Dominikaner und Studierendenseelsorger in Berlin
Wir hören zudem Meinungen von Theresia Härtel, Pastoralreferentin in Berlin und der Gottesdienstbeauftragten Jutta Vestring.
- Mehr als ein Dach überm Kopf
Seit dem 1. Oktober 2022 ist die Kältehilfe verstärkt präsent mit zusätzlichen Übernachtungsplätzen, weiteren Versorgungsangeboten und dem Kältehilfe-Telefon. Die versuchten Zählungen und statistischen Erfassungen von wohnungs- und obdachlosen Menschen (263.000 in Deutschland Jan/Febr. 2022) geben längst keine verlässliche Auskunft über deren Anzahl und das, was sie brauchen.
Ganz zu schweigen von der "verdeckten" Obdachlosigkeit bei Frauen, die sich am liebsten unsichtbar machen möchten, aus Scham und Schuldgefühl. Notübernachtungen speziell für Frauen gibt es in Berlin seit 2003, und das Modellprojekt Housing First verspricht Erfolge, besonders bei Frauen.
Das heißt: die Wohnung ist die Basis, ein Schutzraum, um dann weiter für sich sorgen zu können. Laut Masterplan der Senatsverwaltung soll bis 2030 kein Mensch mehr auf der Straße leben müssen. Ist das realistisch? Welche Wege gibt es aus der Obdachlosigkeit heraus - und wie kann die Zivilgesellschaft achtsamer mit Menschen ohne Bleibe umgehen?
Michaela Gericke ist darüber im Gespräch mit Sandra Brunner, der Vorsitzenden des Ausschusses für Integration, Arbeit und Soziales im Berliner Abgeordnetenhaus, mit Janita Juvonen, die es aus der Obdachlosigkeit heraus geschafft hat, mit Rike Lehmbach, Sozialarbeiterin bei Housing First für Frauen beim SKF (Sozialdienst katholischer Frauen) und mit Debora Ruppert, die mit ihrem Fotoprojekt den oftmals Übersehenen eine große Bühne gibt.
Laura Fiorio
- S.O.S. Schools of Sustainability
Das Grüne Klassenzimmer: Sicher ein geeigneter Ort für nachhaltiges Lernen und Lehren im doppelten Sinn. Doch darüber hinaus gibt es weitere Orte und pädagogische wie künstlerische Aktionen zur Frage: Wie können wir den Klimawandel noch aufhalten? Seit 2017 läuft das Projekt Schools of Tomorrow – Schulen als Labore der Gesellschaft von morgen am Haus der Kulturen der Welt (HKW).
Und seit 2019 forschen Schüler*innen an drei Berliner Schulen zusammen mit acht Künstler*innen darüber, wie unser aller Zukunft gestaltet werden kann, ohne die Ressourcen unseres Planeten weiter zu strapazieren. Am kommenden Donnerstag, 22.09. gibt es zu den konkreten Ergebnissen einen Kongress im HKW.
Wir sprechen vorab mit Teilnehmenden und Verantwortlichen des Projektes zum Thema: Was muss sich in der Schule angesichts der Klimakrise ändern? Können künstlerische Ansätze Impulse für eine klimazukunftsfähige Schule geben? Und müssen Fächerstrukturen neu gedacht werden?
Unsere Gäste sind - neben Stimmen von Schüler*innen aus einem Workshop Jana Engel, Künstlerin, Eva Stein, Programmkoordinatorin für Kulturelle Bildung am HKW und Dr. Martin Brendebach, Fachreferent für politische Bildung in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
- Women On The Move
Feminismus in postsowjetischen Ländern: nötig, wie die bis hier bekannten Gruppen Femen (Ukraine) und Pussy Riot in Russland gezeigt haben oder die Frauenmärsche in Belarus und die Frauenproteste gegen den Abtreibungsparagraphen in Polen. In der Sowjetunion galten Frauen offiziell als gleichberechtigt, zumindest in der Arbeitswelt.
Und heute? Die Frauen werden laut, sie wehren sich gegen ein Rollback in alte traditionelle Muster und Rollenklischees. Wie? Das wollen neun Fotografinnen in der Ausstellung "Women on the move" zeigen. Dabei geht es um das historische Erbe und die Gegenwart.
Michaela Gericke spricht mit Tatsiana Tkachova aus Belarus, der Kuratorin Miriam Zlobinski und mit Natalia Kepesz aus Polen.
- Couragiert unterwegs Worin unsere Stärke besteht
Nach etlichen Ausstellungen in den vergangenen Jahrzehnten, in denen Kunst aus der DDR präsentiert wurde, waren über alle wohlmeinenden Ambitionen hinaus die Künstlerinnen immer in der Minderzahl. Gab es sie nicht? Und ob:
Andrea Pichl, Künstlerin und Kuratorin hat in den vergangenen Jahren viele zusammengetragen.Klar ist, die Zahl 50 kann nur einen Anfang machen: So viele hat sie zusammengebracht mit einer Ausstellung im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien.
Sie sind in den 50er Jahren geboren, in den 60er und 80er Jahren und gemeinsam ist ihnen eine Sozialisation in der DDR, wobei die Jüngsten diese nur noch eine kurze Zeit erlebt haben.
Doch selbst dann sind die Künstlerinnen davon geprägt. Was bleibt von der Herkunft, von manchen "Dunkelland" genannt. Was hat sie bewogen, Künstlerin zu werden? Wie haben sie mit dieser Entscheidung nach der Wende gelebt und warum ist es für sie nicht gleichgültig, woher sie kommen?
Drei Künstlerinnen geben heute in "Couragiert unterwegs" Auskunft:
Karla Woisnitza, geboren 1952, Andrea Pichel, geboren 1964 und Franziska Reinbothe, geboren 1980.
Es moderiert Michaela Gericke
- Pionierinnen in der E-Musik
Als Madeleine Carruzzo im September 1982 als Erste Geigerin bei den Berliner Philharmonikern begann, war sie die erste Frau in diesem damals hundert Jahre alten Orchester. Der Chefdirigent Herbert von Karajan fragte sie: "Wie haben Sie das geschafft?"
Er war es auch, der die 1937 in Chur geborene Sylvia Caduff inspirierte und sie persönlich ermutigte, ihrer Sehnsucht nachzugehen, nämlich im Klang eines Orchesters zu leben, also: Dirigentin zu werden. Sie wurde 1977 in Solingen die erste Chefdirigentin eines städtischen Orchesters in Deutschland und dirigierte weltweit bedeutende Orchester.
Haben diese beiden Frauen als Pionierinnen den Musikbetrieb verändert?
An den Hochschulen studieren mindestens so viele Frauen wie Männer Musik, aber wie viele schaffen es dann in ein Orchester oder in die gehobenen Positionen der E-Musik?
Der 1981 in Kanada geborenen Vanessa Chartrand-Rodrigue ist auch das Repertoire in der Musik zu sehr von Komponisten bestimmt. Sie ist Opernsängerin und Komponistin, spielt Viola da Gamba und dirigiert inzwischen das von ihr gegründete Opus XX Orchester, um Werke vergessener Komponistinnen ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. Susanne Utsch ist im Gespräch mit den drei Musikerinnen.
- Zurück in die Steinzeit
Kein Geld, kein Essen, keine Bildung, keine Zukunft? Seit dem überstürzten Abzug der alliierten Truppen im August 2021 und der Regierungsbildung durch die Taliban haben sich weltweite finanzielle Unterstützer abgewandt. Denn abzusehen war, dass Frauenrechte (Menschenrechte) immer weiter eingeschränkt werden. Inzwischen mahnen etliche Menschenrechtsorganisationen vor zunehmender Gewalt gegen Frauen und andere Menschen, die gegen die Regierung aufbegehren.
160 außergerichtliche Hinrichtungen haben die UN ermittelt. Von Frieden ist noch lange keine Spur. Gleichzeitig erlebt das Land noch immer eine humanitäre Katastrophe. Die Hälfte der Bevölkerung kann sich nicht ernähren. Die Situation im Land erfordert Solidarität.
Was ist von hier aus zu tun? Welche Initiativen bieten Zuversicht? Mental wie ganz praktisch?
Unsere Studiogäste:
Christina Ihle, Geschäftsführerin des Afghanischen Frauenvereins, dessen Mitarbeitende überwiegend in Afghanistan bleiben wollen
Sybille Fezer, von der Frauenrechtsorganisation medica mondiale
- RESSOURCEN: THEMA AUF DER DOCUMENTA UND IM COMIC
Kollektivität, gemeinschaftlicher Ressourcenaufbau und gerechte Verteilung: darum geht es im Wesentlichen auf der "documenta fifteen" in Kassel vom 18. Juni an für einhundert Tage.
Welche Ressourcen - materielle wie immaterielle - haben wir als Bewohner*innen des Planeten Erde und wie können wir sie schützen? Und welche können Künstler*innen anbieten und vielleicht sogar vermehren? Die diesjährige Kunstschau wurde nicht nur von einem Künstler*innenkollektiv kuratiert, sondern auch von zusammenarbeitenden, eingeladenen Künstler*innen mitgestaltet.
Dazu gehören u.a. die Comic-Künstler*innen Sheree Domingo und Nino Bulling, die wissen, was es heißt, gemeinschaftlich und solidarisch zu leben und zu handeln.
Beide arbeiten überwiegend in Berlin, beide greifen in ihren Graphik-Novels gesellschaftspolitische, hochbrisante Themen auf.
Andrea Heinze ist mit ihnen im Gespräch.
- Existenzgründung heisst Risikobereitschaft
Ausgerechnet im Corona Pandemiejahr 2021 gab es 300 000 Existenzgründungen von Frauen. Das waren immerhin 38% aller Gründungspersonen und damit mehr als in den Jahren zuvor. Geduld und Risikobereitschaft sind erforderlich für solch eine Gründung, vor allem eine gute Beratung und Begleitung.
In Berlin gibt es zahlreiche Projekte, die gerade Frauen bei der Gründung unterstützen. oder sie überhaupt ermutigen, das eigene Geld zu verdienen. Die Frauengenossenschaft Weiberwirtschaft beispielsweise hat in Berlin Mitte Europas größtes Gründerinnen- und Unternehmerinnenzentrum aufgebaut, daneben gibt es etliche Angebote auch kleinerer Vereine.
Und wie sieht es für gut oder weniger gut ausgebildete Migrantinnen aus? Die deutsche Sprache zu lernen, ist ein Schlüssel. um sich unabhängig zu machen.
Michaela Gericke ist darüber im Gespräch mit:
Angela Dovifat, Projektenwicklerin bei GOLDRAUSCH KONTOUR (einem Projektentwicklungsbüro mit dem Fokus auf Arbeitsmarkt- und Bildungsangebote für Frauen). Goldrausch: ein 1982 gegründetes Netzwerk, das innovative und mutige Frauen z.B. mit Kleinstkrediten unterstützt.
Susann Schmelzer, inzwischen Dozentin bei Akelei e.V., gegründet 1992 in Berlin Lichtenberg, einem Verein, der arbeitslosen oder von Arbeitslosigkeit bedrohten Frauen neue berufliche Perspektiven eröffnen will. Die Betriebswirtin wollte aus einem eher "kuscheligen" Angestelltenverhältnis heraus und hat sich nach einem Existenzgründungskurs bei Akelei ev. mit einem Online-Handel selbstständig gemacht.
Und die weltgewandte, aus Andalusien stammende Jursitin Begona de la Marta gründete die gemeinnützige Unternehmer*innengesellschaft Frauenalia, die Migrantinnen dabei unterstützt, in Deutschland beruflich Fuß zu fassen.
Eine Wiederholung vom 01.05.2022.
- Mütter und Migration
Als Mama Superstar feiern zwei "Migrant Kids" nicht nur ihre Mütter, die in Deutschland ein neues Leben angefangen haben. Sie sehen Migration als Geschenk an – für sich selbst und für die Gesellschaft.
Andere Einwanderinnen finden im Exil nur mit Mühe ein neues Zuhause: manche haben vor allem wegen der Kinder ihr Herkunftsland verlassen – in der Hoffnung auf eine verheißungsvolle Zukunft.
Flucht und Migration - was sie für Mütter und für Kinder bedeutet, das interessiert auch Künstlerinnen wie die theaterschaffende Songschreiberin Bernadette La Hengst. Sie hat sich auf die Spurensuche ihrer Mutter gemacht und daraus einen interaktiven musikalischen Theaterabend entwickelt, in dem auch ihre Tochter eine Rolle spielt. Und mit welchen Gefühlen, Wünschen und Hoffnungen leben ukrainische Mütter, die zu tausenden vor dem russischen Angriffskrieg geflohen sind?
Eine Wiederholung vom 08.05.2022.
GÄSTE
Regine Bruckmann ist im Gespräch mit der Musikerin und Performerin
Bernadette La Hengst, mit Irina Gutt vom Transkulturellen Zentrum für Psychiatrie (Vivantes) und mit Manik Chander, Co-Autorin Mama Superstar
Das Gespräch | So 19:00
privat
- Mohammad Shaban, Schwimmlehrer
Wenn Mohammad Shaban sagt, er möchte anderen die Angst vorm Wasser nehmen, dann erinnert er sich an Momente, in denen er die Panik von Menschen vorm Ertrinken gespürt hat. Er hat mit ihnen im Schlauchboot gesessen auf seiner Flucht von Syrien nach Europa. Er war der Einzige, der schwimmen konnte. Diese Angst will er seither bekämpfen, indem er Menschen das Schwimmen beibringt. Die Möglichkeit für einen Trainerschein hat ihm das Projekt „Sportbunt“ gegeben, mit dem der Landessportbund Vielfalt in die Vereine bringen will. Darüber und über seinen langen Weg von Aleppo nach Berlin spricht Mohammad Shaban mit Katrin Heise. Eine Wiederholung vom 7. Juli 2024.
Norman Posselt
- Erik Spiekermann, Typograf
Der Typograf Erik Spiekermann hat das gesamte Corporate Design der BVG für die wiedervereinigte Hauptstadt entwickelt. London hat es später nachgemacht; jetzt folgt San Francisco. Spiekermann hat die Unternehmensschrift der Deutschen Bahn entworfen und am Düsseldorfer Flughafen das komplette Leitsystem designt. Auch die Logos von Bosch und WDR, von Audi und VW tragen seine Schrift. Britta Bürger hat dem Setzer und Drucker, Informationsdesigner und Schriftentwerfer über seine Mission gesprochen, den Buchdruck als Handwerk zu erhalten.
Katja Zumpe
- Ernst Paul Dörfler, Ökologe
Er hat das erste Buch über Umweltprobleme in der DDR geschrieben. Heute geht es in seinen Büchern "Aufs Land" oder "Das Liebesleben der Vögel" um den Reichtum der Natur und ihre Bedrohung durch die Zivilisation.
Der Ökologe und Schriftsteller Ernst Paul Dörfler, der nach dem Fall der Mauer die Grüne Partei in der DDR mitgegründet hat, versucht ein möglichst ressourcenschonendes Leben zu führen und baut den Großteil seiner Lebensmittel selbst an. Matthias Bertsch hat mit ihm über sein Leben im Einklang mit der Natur gesprochen.
Benjamin Jenak
- Sookee: Rappen gegen Diskriminierung
"Frauen kriegen Kinder, Männer kriegen Geld und Anerkennung, Witze peitschen durch das Netz, wenn wir darüber anders denken", textet Sookee in einem ihrer Songs. Mit dem Erwachsenwerden hatte sie den Hiphop für sich entdeckt, kurz bevor Rap zum Sound der Jugendkultur insgesamt wurde.
Der Sexismus in der Szene hat dazu geführt, dass Sookee vor einigen Jahren wieder ausgestiegen ist. Musik macht sie immer noch – allerdings unter dem Namen Sukini vor allem für Kinder. Im Gespräch mit Kirsten Dietrich erzählt sie, wie sie für eine Welt kämpft, die gut für Frauen und queere Menschen ist.
Alyona Fedorchenko
- Dervis Hizarci – Brücken bauen
Berliner, Fußballer, Lehrer, Muslim, Vater, Sohn. Wenn Derviş Hızarcı auf seine Identität angesprochen wird, zählt er viele Rollen auf, weil er sich nicht festlegen lassen will. Dass Hizarci sich als Muslim gegen Antisemitismus zur Wehr setzt, ist für ihn genauso selbstverständlich, wie gegen Hass und Hetze gegen Muslime vorzugehen. Für sein Engagement bei der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus hat er viele Auszeichnungen bekommen. Katrin Heise spricht Dervis Hizarci über sein Leben, seine Arbeit und bedrohliche Finanzkürzungen.
Sie gehört zu den zehn "Europäischen Shootingstars" der 75. Berlinale: Devrim Lingnau, 26 Jahre alt, aufgewachsen in Mannheim, mit Deutsch als Muttersprache und Türkisch als Vatersprache. Gute Voraussetzungen für ihre Rolle der Film-Praktikantin Elif in dem Thriller "Hysteria" von Mehmet Büyükatalay. Der Film feiert auf der Berlinale seine Weltpremiere.
Bekannt geworden ist Devrim Lingnau mit der Netflix-Serie "Die Kaiserin", in der sie Sisi, Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, ein sehr heutiges Gesicht gab. Britta Bürger hat mit ihr über Geschichte, Gegenwart – und Horrorfilme gesprochen.
Moritz Haase
- Volker Heller, Direktor der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
"Hier ist der Schlüssel, liebe Stadtgesellschaft, das ist euer Raum!" Das ist die Botschaft des Bibliotheksdirektors Volker Heller, wenn er am Sonntag die Amerika-Gedenkbibliothek aufschließen lässt, obwohl die Sonntagsöffnung für Bibliotheken eigentlich verboten ist.
Volker Heller hat einiges verändert bei der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, seitdem er dort 2012 Direktor wurde. Dass er so unkonventionell an die Arbeit von Bibliotheken herangeht, hat auch mit seinem kurvenreichen Berufsweg zu tun: Er wurde vom Jazzmusiker und Komponisten zum Kulturmanager, er war Kulturreferent in Frankfurt (Oder) und Leiter der Kulturabteilung des Berliner Senats.
Im Gespräch mit Frank Meyer erzählt Volker Heller, warum Musikmachen und Management mehr miteinander zu tun haben, als man gemeinhin denkt.
gezett
- Manos Tsangaris, Präsident der Akademie der Künste
Manos Tsangaris stellt sich selbst zwar kurz und knapp als Musiker vor, aber er ist nicht nur Komponist und Trommler, sondern auch Installationskünstler und Hochschullehrer. Außerdem leitet er Festivals, dichtet und zeichnet. Im vergangenen Jahr haben die 430 Mitglieder der Berliner Akademie der Künste Manos Tsangaris zu ihrem Präsidenten gewählt. Im Gespräch mit Britta Bürger spricht er darüber, dass er dieses Ehrenamt sehr ernst nimmt, denn es geht ihm um die Verteidigung der Kunstfreiheit, um die politische Autonomie der Kunst.
Carsten Kampf
- Jürgen Gernentz – Mediator im Täter-Opfer-Ausgleich
Der Jurist spricht von Rechtsfrieden, Jürgen Gernentz spricht lieber vom „gesellschaftlichen Frieden im Kleinen“. Als er 1992 zum Justizministerium nach Potsdam gekommen ist, hat er dort den Täter-Opfer-Ausgleich mit aufgebaut. Dabei hat der Mediator immer wieder die Erfahrung gemacht, wie hilfreich es sein kann, wenn sich Beschuldigte und Geschädigte an einen Tisch setzen und miteinander reden, um besser mit ihrem Konflikt leben zu können.
Im Gespräch mit Matthias Bertsch erzählt Jürgen Gernentz, warum ihm als ehemaligem DDR-Bürger Rechtssicherheit viel bedeutet und warum er es auch in anderen Bereichen der Gesellschaft für wichtig hält, die wachsende Sprachlosigkeit zu überwinden.
TENPEL
- Tenzin Peljor, buddhistischer Mönch
Tenzin Peljor war schon immer ein Suchender. Nach einer schwierigen Kindheit suchte er sein Heil zuerst im beruflichen Erfolg, dann im Buddhismus. Er vertiefte sich ins Studium und legte die Gelübde eines Mönches ab. Doch Tenzin Peljor sprach öffentlich über Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt in buddhistischen Gemeinschaften. Seitdem gilt er dort als Nestbeschmutzer und lebt nun quasi als freischaffender buddhistischer Mönch in Berlin. Im Gespräch mit Kirsten Dietrich erzählt er, warum er davon überzeugt ist, dass Meditation und innere Klarheit auch in schwierigen Situationen helfen können.
Feature | Mi 19:00 | Sa 14:00
picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd
- Doris Dörrie und das Glück des Schreibens
Leben, schreiben, atmen. Eine Einladung zum Schreiben“ – so heißt eines der erfolgreichen Bücher von Doris Dörrie. Schon der Titel sagt, wohin die Reise geht: ins eigene Leben. Doris Dörrie will Lust machen, dieses Leben im eigenen Schreiben neu zu entdecken und es wiederum als Inspirationsquelle für das Schreiben zu nutzen. In ihren Lesungen lässt sie das Publikum schreiben und erntet hunderte glücklicher Gesichter. Der Autor Horst Konietzny begleitet Doris Dörrie bei ihrer Arbeit und betreibt mit ihren Anregungen den Selbstversuch, glücklich zu werden. Produktion: rbb 2020 Regie: Horst Konietzny
picture-alliance/ Berliner Kurier/ Kaufhold Reinhard
- Nur der Irrtum ist das Leben
Kurt Böwe stammt aus der Prignitz, wohin es ihn auch immer wieder zieht. Fontane hat er schon früh entdeckt und geliebt. Später widmete sich der deutsche Schauspieler, der durch unzählige Rollen in Film und Fernsehen und nicht zuletzt durch seine Arbeit am Deutschen Theater Berlin bekannt geworden ist, auch beruflich dem großen Romancier. Er verkörperte Fontanes Figuren im Film, auf der Bühne und hat seine Texte für die Schallplatte gelesen. Böwes Lieblingslektüre sind "Der Stechlin", der letzte große Roman des Apotheker-Sohnes aus Neuruppin, und seine Briefe aus dem letzten Lebensjahrzehnt. Wer den Schauspieler in Interviews erlebt, wird bemerken, daß sich in seinen Gedanken viele Zitate aus Werken des märkischen Meisters eingenistet haben. "Nur der Irrtum ist das Leben", sagt Fontane und sagt Kurt Böwe. Regie: Gerda Zschiedrich PRODUKTION: ORB 1994,
picture alliance / AP Images | Dan Balilty
- Der Zauberer Oz
In seinem weltweit gepriesenen Roman „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ erzählt Amos Oz von der schmerzhaften Vergangenheit seiner Vorfahren in Osteuropa und von ihren großen Träumen, einen jüdischen Staat, ein modernes Paradies zu schaffen. Doch viele ihrer Träume scheiterten im jungen Staat Israel. Die Mutter des Schriftstellers Amos Oz nahm sich das Leben, als er selbst noch ein Jugendlicher war – ein Trauma, über das Amos Oz erstmals in seinem Familienroman schreibt. Die finnische Feature-Autorin Barbro Holmberg besuchte Amos Oz 2008 in der israelischen Negev Wüste, wo Amos Oz den Großteil seines Lebens wohnte, sprach mit ihm über sein Leben und Werk, über die komplexe Geschichte Israels und seine Hoffnungen auf Frieden in der Region. Vor sechs Jahren, am 28.12.2018, ist Amos Oz in Tel Aviv gestorben. Produktion: Finnish Broadcasting Company/ORF/rbb 2008
picture alliance / Schoening
- Oh Tannenbaum. Wie der Weihnachtsbaum in die gute Stube kommt
Alle Jahre wieder der gleiche Stress. Am 24. Dezember soll ein Weihnachtsbaum leuchten. Von wegen Stille Nacht: es muss gekocht, geschmückt und gekauft werden. Und wo ist eigentlich der Weihnachtsbaumständer? Der Heilige Abend ist Großkampftag. Das Feature begleitet die letzten turbulenten Vorbereitungen in einer Familie. Es wird falsch gesungen, getrunken und ausgepackt. Gleichzeitig werden die wichtigsten Fragen rund um das zentrale Objekt des jährlichen Festes geklärt: den Tannenbaum. Woher kommt die Tradition des Weihnachtsbaumes? Wo wachsen die Bäume? Wer erntet sie? Warum hängen an ihnen Kugeln? Und warum heißt es Nordmanntanne? Regie: Nikolai von Koslowski Produktion: rbb 2019
Gert Weigelt
- Die Vollbluttänzerin – Sighilt Pahl
Sighilt Pahl hat als Ballett-Tänzerin mit den bedeutendsten Choreografen und Choreografinnen Europas zusammen gearbeitet: Tom Schilling, Birgit Cullberg, Mats Ek, Maurice Bejart und anderen. Dennoch ist die gebürtige Eberswalderin immer bescheiden geblieben. Nach ihrer Tänzerinnen-Karriere hat sie Jahrzehnte lang als Ballett-Trainerin gearbeitet. So hat auch Nathalie Nad-Abonji sie kennengelernt. Nathalie Nad-Abonji wurde später Feature-Autorin und erzählt in der folgenen Dokumentation von dem außergewöhnlichen Leben der Tänzerin Sighilt Pahl. Vor fünf Jahren, am 14. Dezember 2019 ist Sighilt Pahl verstorben.
picture alliance / empics | PA
- Winston Churchill - Auf dem Schlachtfeld der Worte
Zum 150. Geburtstag von Winston Churchill Winston Churchill – Auf dem Schlachtfeld der Worte von Christian Buckard 21. Mai 1940, Dünkirchen. 340.000 britische und französische Soldaten sind der deutschen Wehrmacht hilflos ausgeliefert. Wie soll Großbritannien auf diese Bedrohung reagieren? Während der britische Außenminister Halifax auf Verhandlungen setzt, ist Premierminister Churchill gegen jegliche Friedenskompromisse mit Hitler. Ein Duell zwischen Churchill und Halifax um Großbritanniens Zukunft beginnt. Churchills Karten stehen schlecht. Fast seine ganze Partei steht auf der Seite des Außenministers. Doch einige Tage später entscheidet Churchill diese Schlacht für sich. Er siegt Kraft seiner Persönlichkeit, Kraft seiner Worte. Und besiegelt damit den Untergang Nazi-Deutschlands. Vor 150 Jahren, am 30. November 1847, wurde der große Rhetoriker und Politiker Winston Churchill in Groß-Britannien geboren. Regie: Nikolai von Koslowski Redaktion: Gabriela Hermer rbb/DLF 2015
Nuria López Torres
- Queer, Katholisch, Mexikanisch. Die Muxes von Juchitán
Party. Ohrenbetäubende Salsa-Kombo. Auf der Tanzfläche paradieren Männer mit bestickten Kleidern und Blumen im Haar, andere stolzieren in Anzügen wie Pfauen umher. Berlin? San Francisco? Ein Event zum Christopher Street Day? Nein, ein kleiner Ort im Südwesten Mexikos - einem Land, das sonst eher für Machismo und Homophobie bekannt ist. Hier im erzkatholischen Juchitán werden die „Muxes“ gefeiert – das „dritte Geschlecht“: feminine Männer, Männer in Frauenkleidern, Trans-Frauen, homo- oder bisexuell orientiert. Der Großteil der Bevölkerung liebt ihre Muxes, ist stolz auf die Diversität, die als Teil der uralten Kultur der Zapoteken verstanden wird. Und doch ist Juchitán alles andere als ein queeres Paradies. Diskriminierung auch innerhalb der Familien und brutale Überfälle auf Muxe gehören hier zur Tagesordnung. Produktion: rbb/NDR 2019 Regie: Philippe Brühl Redaktion: Gabriela Hermer
picture alliance / SZ Photo | SZ Photo
- Luthers Lebensräume - Eine Reise in die Reformation
1983 - anlässlich des 500. Geburtstags Martin Luthers - begab sich der renommierte Radio-Essayist Horst Krüger auf eine Reise zu Luthers Wirkungsstätten – nach Erfurt, Eisleben, Wittenberg und Eisenach. Die Reise führte Krüger damals noch in ein anderes Land, in die DDR. Horst Krüger folgt Luthers Lebensstationen von Ort zu Ort und beschreibt dabei auch ein Stück DDR-Vergangenheit. Der Reisende ist aber vor allem auf der Suche nach Luther selbst, dem Menschen hinter dem Mythos. Sprecher: Der Autor Regie: Klaus Lindemann Redaktion: Barbara Enturp Produktion: SFB; DLF; BR; SWF 1983
- Express Beirut – Die Schriftstellerin und Malerin Etel Adnan
Etel Adnan war Kosmopolitin, eine intellektuelle Nomadin zwischen den Welten, die sich in Amerika, im Libanon und in Paris zu Hause fühlte. Den größten Teil ihres Lebens hat sie gemalt und geschrieben, besessen davon, ihre Gedanken und Gefühle in Worte und Bilder zu fassen. Doch erst 2012, als sie auf der Documenta in Kassel ihre Malerei präsentierte, erhielt sie internationale Anerkennung.
Seitdem wurden ihre Theaterstücke auf zahlreichen europäischen Bühnen inszeniert, der Literaturbetrieb lud sie zu Lesungen ein und zeichnete ihre Werke mehrfach aus. Der Autor Jean Claude Kuner hat Etel Adnan in Paris besucht, kurz vor ihrem neunzigsten Geburtstag und sechs Jahre vor ihrem Tod 2021.
Mit Gisela May, Almut Zilcher und Judica Albrecht Musik und Komposition: Frangiz Ali Sade, Gavin Bryars
Ton: Susanne Bronder, Peter Avar
Regieassistenz: Annika Erichsen
Regie: der Autor
Redaktion: Gabriela Hermer
Produktion: rbb, NDR, Deutschlandfunk Kultur 2014
IMAGO/ Bernd Friedel
- Werd ich mit Singen deutsch? - Ein Feature zur Einbürgerung
"Ich geh jetzt Neuköllner machen", sagt der Bürgermeister zweimal im Monat zu seiner Sekretärin. Er hängt sich seine Amtskette um und hält eine Rede auf der Einbürgerungsfeier, die mit dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne endet.
Es war an einem Dienstag, da wurde Herr S. Deutscher. Dafür musste er seine türkische Staatsangehörigkeit aufgeben. Frau H. wartet seit Monaten, ihr irakischer Pass ist abgelaufen. Wenn eine Person mit Migrationshintergrund die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten möchte, muss sie sich auf eine bürokratische Prozedur mit neuen Tests einstellen.
Die Sendung verfolgt den Weg von der Antragstellung bis zum feierlichen Gelübde.
AutorIn: Inge Braun und Helmut Huber
SprecherIn: Julia Hummer (Erzählerin), Katharina Zapatka (Zitatorin), Irm Hermann (Stimme)
Regie: Nikolai von Koslowski
Produktion: Deutschlandfunk Kultur, NDR, rbb 2009
Hörspiel | Fr 19:00 | So 14:00
Carsten Kampf
- White Passing
"Migrationshintergrund? Sieht man ja gar nicht!" Zwischen Savigny-Platz und Badstraße, Bushido, Hipster-Cafés und Hochkultur bewegt sich eine junge Frau in einer Nacht durch ein Berlin voller Widersprüche, zurück in ihre Kindheit, während über allem die Frage nach Zugehörigkeit und Identität schwebt.
Hörspiel von Sarah Kilter
Mit Sesede Terziyan, Hêvîn Tekin, Lili Zahavi, Tamer Tahan, Damir Avdic und Andreas Nickl
Regie: Nick-Julian Lehmann
Produktion: rbb 2022
picture alliance
- Ach du lieber Augustin, wie fröhlich ich bin
Zum 100. Geburtstag der Dramatikerin und Lyrikerin Inge Müller: Sie schreibt Kinder- und Jugendbücher, später zusammen mit Ehemann Heiner Müller Hörspiele und Theaterstücke. Doch erst ihre Gedichte - 20 Jahre nach ihrem Freitod veröffentlicht – rücken die Lyrikerin Inge Müller in den Vordergrund.
Der Hörspiel-Podcast mit Jella Haase nach dem berühmten Klassiker von Irmgard Keun: Doris ist jung, attraktiv und träumt von Aufstiegsmöglichkeiten im Berlin der Roaring Twenties. Doch für eine mittellose junge Frau wie sie ist es nicht leicht, sich über Wasser zu halten. Kann Doris auf dem harten Pflaster der pulsierenden Metropole ihren Traum vom Aufstieg verwirklichen?
Hatun Sürücü, 23, tot. Am 7. Februar 2005 wird die junge Frau an einer Bushaltstelle in Berlin-Tempelhof ermordet: drei Schüsse in den Kopf, aus der Waffe ihres jüngsten Bruders. Von Selbstjustiz im Rechtsstaat, Gewalt gegen Frauen, aber auch von rassistischen Vorurteilen und Misogynie in der deutschen Mehrheitsbevölkerung.
Von Barbara Kenneweg
Mit Gabor Biedermann, Tayfun Bademsoy, Kathrin Angerer u.a.
Komposition: Susanne Stelzenbach
Regie: die Autorin
Produktion: rbb 2011
picture alliance/ NurPhoto/ Jakub Porzycki
- Bei uns in Auschwitz
Der polnische Schriftseller Tadeusz Borowski wurde 1943 nach Auschwitz deportiert. Seine Schilderungen des Alltags im Konzentrationslager sind bis heute ein erschütterndes Zeugnis – menschlich, klar, gnadenlos. Hörspiel aus den Briefen an seine Geliebte.
Mit Vincent Leittersdorf, Patrycia Ziolkowska, Otto Mellies, Andreas Schmidt, Sven Plate
Buch: Tadeusz Borowski
Übersetzer: Friedrich Griese
Bearbeitung & Regie: Kai Grehn
Produktion: rbb 2008
picture alliance/AP Images/Gero Breloer
- Die wilde Freiheit - Der letzte Deutsche Comanche
Ein Apache mit blauen Augen? Der deutschstämmige Hermann Lehmann wird 1871 als 12-Jähriger in Texas entführt. Er wächst als "Herman Montechema" bei einem Comanchen-Stamm auf. Grausamkeiten der weißen Siedler gegen die Indigenen und umgekehrt gehören zur Tagesordnung.
Hörspiel mit Hermann Beyer, Laurids Schürmann, Axel Werner, Natascha Bondar, Dennis Katzmann, David Ali Rashed, Lars Rudolph, Victor Choulman, Kai Börne
1956 kehrt Mascha Kaleko zum ersten Mal seit ihrer Emigration in die USA zurück nach Deutschland: Die Akademie der Künste in West-Berlin will ihr den Fontane-Preis verleihen, doch als die Dichterin erfährt, dass der ehemalige SS-Führer Holthusen in der Jury saß, lehnt sie ab. Hörspiel mit Gedichten und Texten aus dem Nachlass Mascha Kalekos. Mit Winnie Böwe, Toni Jessen, Judith Rosmair, Bernhard Schütz// Gesang Winnie Brückner// Bearbeitung, Komposition & Regie Ulrike Haage// Produktion rbb 2024
Leyla Rabih
- Mein fremdes Land
Syrien vor und nach der Revolution: Eine junge Französin mit syrischen Wurzeln reist in das Land ihres Vaters; ein junger Syrer im Exil fährt zurück in seine Heimat. Beiden begegnet eine ungekannte Fremdheit, in einem von Diktatur und Krieg gepeinigten Land, das bald im Bürgerkrieg versinkt. Ein Hörspiel von Leyla Rabih und Mohammad Al Attar. Mit Leyla Rabih, Mehmet Ateşçi, Tilo Nest, Urs Fabian Winiger, Sesede Terziyan, Atheer Adel, Kenda Hmeidan. Regie Anouschka Trocker// Produktion rbb 2018
Thomas Ernst
- Den Hund begraben
Alisons treuer Begleiter muss unter die Erde. Doch wo die Asche des Vierbeiners begraben? Im Park, an der Lieblingslaterne, auf dem städtischen Friedhof? Hörspiel über Trauer und Abschied. Für Fans des schwarzen Humors. Mit Jutta Hoffmann, Katrin Wichmann, Luise Heyer, Benjamin Radjaipour, Rainer Reiners, Franziska Troegner, Toni Lorentz, Juno Walser, Hêvîn Tekin, Dunja Arnaszus// Musik Peta Devlin und Thomas Wenzel// Ton Peter Avar und Venke Decker// Regie Dunja Arnaszus// Produktion rbb 2024
picture alliance / akg-images
- Es wird schon nicht so schlimm
… So dachten 1933 noch viele. Auch Meta und Joachim Gottschalk, in den 30er Jahren Stars am Berliner Theater- und Filmhimmel. 1941 wählen sie den Freitod, gemeinsam mit ihrem 8-jährigen Sohn, um den Nazis zuvorzukommen. Hörspiel nach Hans Schweikarts verschollen geglaubter Novelle. Mit Manuel Bittorf, Paulina Bittner, Franziskus Claus, Robert Flanze, Tim Freudensprung, Linda Blümchen// Musik Peter Ehwald// Bearbeitung Christine Nagel & Carsten Ramm// Regie Christine Nagel// Produktion rbb 2019
Lebenswelten | So 09:00
Anne Winter
- Al Assad ist weg, es lebe Allah? Syrer in Deutschland
Am 8. Dezember 2024 feierten Tausende Syrer und Syrerinnen in Berlin den Sturz von Baschar Al Assad. Ein Vierteljahr später schauen vor allem Angehörige der religiösen Minderheiten mit Sorge in die Zukunft. Der neue Machthaber Ahmed Al Scharaa hat versprochen, alle Religionsgemeinschaften zu respektieren, dennoch gab es Massaker an Alawiten. Folgt auf die Freude über das Ende des Diktators jetzt die Angst vor einem islamistischen Regime?
Christiane Hög
- Bibelfeste Friedensfreunde - Die Mennoniten
1525 begann mit der ersten Erwachsenentaufe in Zürich die reformatorische Täuferbewegung. Dazu zählen auch die Mennoniten. Ihr Namensgeber, der nieder-ländische Theologe Menno Simons, rückte die Gewaltlosigkeit ins Zentrum des Glaubens. Die Erwachsentaufe und die Friedensarbeit machen bis heute das Selbstverständnis der evangelischen Freikirche aus. Wie leben die Berliner Mennoniten die überlieferten Grundsätze heute?
radio3
- Ungewisse Freiheit: Syrien nach dem Sturz von Assad
Am 8. Dezember 2024 hatten die Rebellen der HTS ganz Syrien erobert. Fluchtartig verließ Baschar Al Assad das Land. Euphorisch feierten die Menschen das Ende seiner Diktatur. In den Städten kehren Menschen in ihre vollkommen zerstörten Viertel zurück. Zugleich suchten viele verzweifelt im Foltergefängnis Sednaja nach Spuren ihrer vermissten Angehörigen. Und religiöse Minderheiten wie Christen und Alawiten sorgen sich, wie ihr Leben unter der islamistischen Herrschaft aussehen wird.
Dorette Deutsch
- Aus dem Meer gerettet, im Land nicht willkommen
2017 kam Khalifa auf der italienischen Insel Lampedusa an. Einer von Tausenden, die jedes Jahr in überfüllten Booten über das Mittelmeer nach Europa flüchten. Der Gambier hat eine feste Stelle und zahlt Steuern. Doch trotz Arbeitskräftemangel würde Regierungschefin Giorgia Meloni Migranten wie ihn am liebsten gar nicht erst ins Land lassen. Wie wirkt sich die fremdenfeindliche Politik der rechten Regierung auf die Betroffenen und auf die Stimmung in der Zivilgesellschaft aus?
radio3
- Wenn die Front durch die Gemeinde verläuft
In den jüdischen Gemeinden stammen die meisten aus der ehemaligen Sowjetunion, fast jeder Zweite hat familiäre Wurzeln, Freunde und Bekannte in der Ukraine. Sie sind durch den Krieg in der Ukraine oft persönlich betroffen. Die Frage nach den Kriegsursachen sorgt aber auch für Konflikte zwischen den Generationen.
radio3
- Der Jemen unter den Huthis
In Jemens Hauptstadt Sanaa ist die Solidarität mit Gaza allgegenwärtig: Meterhohe Plakate des getöteten Hamas-Chefs Sinwar säumen den Straßenrand. Am Tor zur Altstadt hängen Plakate, die den Tod Amerikas, den Tod Israels sowie den Boykott amerikanischer Produkte fordern. Zugleich ist die humanitäre Not groß. Viele Kinder sind chronisch unterernährt. Die Huthi scheint das nicht zu kümmern. Sie sind mit dem Iran verbündet und beschießen seit Monaten internationale Frachtschiffe im Roten Meer.
(Übernahme von SWR Kultur, Das Wissen, 4.2.2025)
picture alliance/ZB/Sascha Steinach
- Ein Leben gegen das andere? Der Paragraf 218 auf dem Prüfstand
Nach § 218 begeht eine Frau, die eine Schwangerschaft abbricht, eine strafbare Handlung, auch wenn diese innerhalb bestimmter Fristen straffrei bleibt. Eine Kommission zur Reform des § 218 kommt zu dem Schluss, dass die Regelung des Schwangerschaftsabbruchs durch das Strafrecht nicht haltbar sei. Doch in der Politik ist die Liberalisierung des Gesetzes umstritten.
picture alliance/dpa/Marijan Murat
- Da war doch mal Liebe - Wege aus der Gewalt
So manche Beziehung wird fortgeführt, obwohl die Liebe längst zum Alptraum geworden ist. Für die Opfer von häuslicher Gewalt ist es schwierig, sich zu trennen, selbst wenn sie in Beratungsstellen Unterstützung bekommen. Auch für Täter gibt es Angebote, sich mit dem eigenen Verhalten auseinanderzusetzen. Welche Wege führen Paare, Opfer und Täter aus dem Teufelskreis der Gewalt?
picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte
- Zwischen Schweigen und Aufarbeitung
Im Januar 2024 veröffentlichte der Forschungsverbund ForuM seinen Abschlussbericht zur "Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland". Welche Konsequenzen hat die evangelische Landeskirche in Berlin und Brandenburg daraus gezogen? Ein Jahr nach der ForuM-Studie tut sich die EKBO schwer mit der Kommunikation nach außen.
picture alliance/dpa/Kristin Palitza
- Deutsche Spuren in Namibia
Adler-Apotheke, Bismarck-Straße, Hansa-Hotel. In Swakopmund ist das Erbe der deutschen Kolonialzeit allgegenwärtig. 120 Jahre nach dem Völkermord der weißen Kolonialherren an den Nama und Herero kommt die Aussöhnung jedoch nur schleppend voran. Dass in Namibia immer noch Militär-Denkmale das unselige Wirken der deutschen Soldaten glorifizieren, trägt nicht zur Verständigung bei.
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