Gustave Adolphe Kerker: The Belle of New York © cpo
cpo
Bild: cpo

Musical in zwei Akten - Gustav Adolph Kerker: The Belle of New York

Bewertung:

Eine Kritik von Matthias Käther

Wenn Ihnen der Vogelhändler zu komplex erscheint, ist das ein guter Tipp für Sie! Ein musikalisches Bühnenwerk auf erstaunlich niedrigem Niveau (dagegen war Victor Herbert ein Offenbach): gleichförmige Rhythmen, extrem simple Nummernstruktur, kaum Ensemble, seltsam rasselnde Pseudo-Eingängigkeit, bei der alles nach Hits klingt, die man nach 20 Sekunden wieder vergessen hat.

Die Musik ist so verblasst, dass man sich bereits 1952, bei der Verfilmung mit Fred Astaire dazu durchrang, nicht zwei, nicht einen, nein, genau null Songs von Kerker zu übernehmen.

Wie oft seufzt der Kritiker: Schönes Werk, aber ungenügend interpretiert! Hier ist es genau umgekehrt. Tolle Sängerinnen und Sänger, die sich verzweifelt bemühen, aus der Exhumierung eine Wiederbelebung zu machen. Perfekte Balance zwischen Musical- und Operettengestus. Bezaubernde Nuancen und witzige Details, sympathisch zelebriert. Bedauerlicherweise ist das Stück tot wie ein Sargnagel.

Matthias Käther, rbbKultur