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"Fragile Ego" im NDR / Hamburg
Am Mikrofon: Henry Altmann
Ein "fragiles Ego" hat keinesfalls nur Nachteile. Es schärft auch die Sinne. 2019 war die Karriere von Kasia Pietrzko auf guter Fahrt. "Wir werden ihr wahrscheinlich noch Jahrzehnte lang zuhören", schwärmte das US-Magazin Downbeat. Dann kam die Bremse, der "Nebel" der Pandemie, wie sie selbst es ausdrückt.
Die 1994 geborene Pianistin hatte nach ihrer klassischen Ausbildung Jazz studiert und schon früh mit polnischen Stars wie Adam Bałdych und Tomasz Stańko gespielt. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über Sergej Prokofjew und seinen Einfluss auf den Jazz. Solche klassischen Einfärbungen machen den Reiz ihrer Kompositionen aus, die gleichermaßen kraftvoll wie verspielt sind.
Nach fünf Jahren kehrt sie nun zum NDR zurück, gemeinsam mit den grandiosen Gefährten Andrzej Święs und Piotr Budniak und dem neuen Album "Fragile Ego". "Mit der Musik erzähle ich Geschichten über mein Leben", sagt die 30-jährige, "über die besten und die schlimmsten Dinge." Kasia Pietrzko ist angekommen: beim renommierten Label Warner und als erste Frau in der seit 58 Jahren bestehenden Album-Reihe "Polish Jazz".