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Mario kommt aus der brandenburgischen Provinz, lebt aber in Berlin. Hier folgt er dem Junkie P. auf Schritt und Tritt. Ist es sein Vater, der sich doch eigentlich vor einen Zug geworfen hat? In präziser, raffinierter Sprache schildert Inga Machel Beziehungslosigkeit und Traumaverarbeitung. Dabei wird Berlin selbst nicht nur zur Kulisse für Menschen ganz unten, sondern zum Protagonisten.
Wie in einer Schnitzeljagd bewegen sich Mario und P. durch die Stadt, mit der Autorin hat sich Stephan Ozsváth auf die “Gleise begeben”, mitten rein in den Berliner Nahverkehr – in Gerüche, Geräusche und Gerempel. Eine erste Fassung ihres Debütromans ging ihr verloren, erzählt sie, ihr Laptop wurde geklaut – ein Alptraum für jede/n Autor/in.
Das Buch
Auf den Gleisen, Rowohlt 2024, 160 Seiten, 22 Euro.
Die Autorin
Inga Machel (Jg.1986) lebt in Berlin. Sie studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Freie Autorin für den Rundfunk und Lektorin. Ausserdem Heilpraktikerin für Psychotherapie. Ihre Erzählung “Lieber A” wurde mit dem New German Fiction Prize ausgezeichnet und ins Englische übersetzt. “Auf den Gleisen” ist ihr Debütroman. Er stand auf der SWR-Bestenliste und war nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2024.
Inga Machel empfiehlt:
Denis Johnson: Jesus´Sohn. Rowohlt, 176 Seiten.
Stephan empfiehlt:
Jörg Hartmann: Der Lärm des Lebens. Rowohlt, 304 Seiten.
Hör-Tipp:
Arbeit, Hörspiel-Podcast nach dem Roman von Thorsten Nagelschmidt.
https://www.ardaudiothek.de/sendung/arbeit/13217577