Der sehnlichste Wunsch des alten Königs ist es, seine Sammlung von Jagdtrophäen und Geweihen mit dem Horn des sagenumwobenen Einhorns zu krönen. Nacheinander schickt er seine Söhne auf die Jagd nach dem Tier, das noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat. Die ältesten Söhne, Maximilian und Siegbert, haben kein Glück und jeder versucht, den Vater mit einem gefälschten Horn zu betrügen.

Mit Schimpf und Schande werden sie aus dem Land gejagt. Übrig bleibt der jüngste Sohn Florestan, dessen Kinderfrau Jorinde ihm Wundersames von dem Einhorn erzählt. So reitet auch Florestan in den Wald hinaus. Was wird er tun?

Von Mario Göpfert – es liest Martin Seifert

Einsam steht in einem Burgmuseum eine alte Ritterrüstung. Sie ist nicht aus Gold, nicht aus Silber, sie ist nur aus Blech und obendrein noch innen hohl. "Wenn nur einer käme und mich füllte", denkt sie im Stillen.

Doch eines Tages wird das Warten ihr zu arg und sie stapft einfach los, sich einen Ritter zu suchen. Quer durch den Rittersaal stapft die Rüstung, die langen Gänge mit den Vitrinen entlang, die breite Treppe hinunter ins Erdgeschoss und mitten durchs Burgtor in den Sonnenschein hinaus. Fröhlich klappert ihr Visier, ihr Harnisch macht Blechmusik und ihre Beine quietschen wie Pumpenschwengel.

Wird sie ihren Ritter finden?