
Live aus dem Großen Sendesaal des rbb -
Was, wenn ein Zauberkünstler echte magische Fähigkeiten hätte? In seinem Debütroman "Beerholms Vorstellung" spielte Daniel Kehlmann diese Idee durch. Jetzt erscheint "Beerholms Vorstellung" neu. Am 9. März ist Daniel Kehlmann zu Gast im Großen Sendesaal des rbb und stellt als Deutschlandpremiere das Buch im Rahmen von "Die Schöne Lesung" vor. Den Abend moderiert rbb-Literaturagent Thomas Böhm, radioeins und radio3 übertragen live.
Der Zauberkünstler Arthur Beerholm sitzt hoch in einem Fernsehturm und blickt auf sein Leben zurück. Früh schon kam er in Kontakt mit der Täuschungskunst, entschied sich für ein Theologiestudium und ließ sich schließlich zum Magier ausbilden. Ihm gelingt ein kometenhafter Aufstieg, zum hofierten Publikumsliebling. Sein Traum ist, wie der sagenhafte Zauberer Merlin reale Schöpfungen hervorzubringen. Als es ihm tatsächlich gelingt, Schaufensterscheiben zersplittern zu lassen und in einem Park einen Busch in Brand zu setzen, ist er zutiefst verwirrt.
Als der Roman 1996 erschien, erkannte ein Kritiker darin einen "Fall von früher Meisterschaft". Trotzdem blieb der Erfolg für den damals 22-Jährigen aus. Obwohl in dem Buch viele Elemente von Kehlmanns späterem Werk schon zu finden sind: das Durchbrechen der Regeln der Wirklichkeit, romantische Ironie, Leichtfüßigkeit, Witz und die Eleganz seiner Prosa.
Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, wurde für sein Werk unter anderem mit dem Candide-Preis, dem Per-Olov-Enquist-Preis, dem Kleist-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis ausgezeichnet. Sein Roman "Die Vermessung der Welt" war eines der erfolgreichsten deutschen Bücher der Nachkriegszeit, und auch sein Roman "Tyll" stand monatelang auf den Bestsellerlisten und gelangte auf die Shortlist des International Booker Prize. Zuletzt gelang ihm mit dem Roman "Lichtspiel" ein weiterer, von der Kritik hochgelobter Bestseller.
"Beerholms Vorstellung" erschien als Neuauflage am 9. Januar 2025 im Zsolnay-Verlag, 240 Seiten, 25 Euro.