Eine Musikserie von Michael Struck-Schloen (3/26) -
Mit fünfzig Jahren hat Johann Sebastian Bach, nicht ohne dynastischen Stolz, eine Chronologie seiner Musikerverwandten niedergeschrieben, die er die "musicalisch-Bachische Familie" nannte. Er selbst firmiert hier als "No. 24", während "No. 1. Vitus Bach, ein Weißbecker in Ungern" ist. Vor religiöser Verfolgung floh er aus Ungarn nach Thüringen, woher die "Bäche" wohl ursprünglich stammen.
Städtische und fürstliche Kultur, der verheerende Dreißigjährige Krieg und der Wiederaufstieg des Musikerberufs im politisch zersplitterten Deutschland des 17. Jahrhunderts prägte das Leben der Vorfahren, dessen Werke Bach im "Altbachischen Archiv" respektvoll sammelte und als Fundament eigener Bemühungen nutzte.