Die Debatte mit Natascha Freundel, Thomas Lux und Linus Westheuser -
"Ungleichheit wird zu wenig emotionalisiert." (Thomas Lux)
Buchvorstellung und Diskussion in Kooperation mit der Stadtbibliothek Berlin-Lichtenberg
Aufgezeichnet am 21. November 2023 in der Anton-Saefkow-Bibliothek
Dieses Buch "Triggerpunkte, Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft" steht wie ein Wellenbrecher in der aufgewühlten Debattenlandschaft unserer Zeit: Auf der Grundlage repräsentativer Umfragen und Beobachtungen von Fokusgruppen stellen die Makrosoziologen Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser fest, dass die allgegenwärtige Rede von der "gespaltenen Gesellschaft" in die Irre führt. Die großen, grundlegenden Gegenwartsfragen beantworten die meisten Deutschen recht ähnlich: Sie sind für soziale Gerechtigkeit, für Diversität und Klimaschutz, auch für Migration.
Warum regen sich dann so viele Menschen über Vieles so sehr auf? Weil in der öffentlichen Debatte bestimmte "Triggerpunkte" wirken, also Reizthemen wie "das Lastenfahrrad", "der Genderstern" oder "die Migrationswelle". Solche Triggerpunkte werden von "Polarisierungsunternehmern" gezielt eingesetzt, so Lux und Westheuser. Dabei geraten reale Probleme der sozialen Ungleichheit, der Klassen- und Bildungsunterschiede aus dem Blickfeld.
Thomas Lux, geboren 1979 in Rudolstadt, forscht und lehrt im Bereich Makrosoziologie am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Er hat an der Freien Universität Berlin Soziologie, Psychologie und Erziehungswissenschaften studiert und an der Bremen International Graduate School of Social Sciences promoviert. Seine Forschung zur politischen Soziologie der Ungleichheit wurde unter anderem mit dem Preis der Fritz Thyssen Stiftung ausgezeichnet.
Linus Westheuser, geboren 1989 in Berlin, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Er hat an der Scuola Normale Superiore in Florenz promoviert und war Postdoc-Fellow am Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich sowie Gastforscher am International Inequalities Institute der London School of Economics and Political Science. Westheuser forscht zu politischen Konfliktstrukturen, Klassen und Moral.