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Friederike Sittler im Gespräch mit der Linguistin Luise F. Pusch
Aus 99 Lehrerinnen und einem Lehrer werden grammatikalisch 100 Lehrer. Frauen verschwinden hinter dem generischen Maskulinum noch mehr als unter einer Burka. So spitzt Luise F. Pusch ihre Kritik am Deutschen als Männersprache zu. Die inzwischen 80-Jährige gilt als eine der Begründerinnen feministischer Linguistik.
Mit ihren Büchern Mitte der 80er Jahre ruinierte sie ihre Karrierechancen an deutschen Hochschulen, ist seitdem freiberuflich als Autorin und Herausgeberin tätig, u.a. des bei Suhrkamp erscheinenden Kalenders "Berühmte Frauen". Den Beststeller "Sonja" veröffentlichte sie zunächst unter Pseudonym, denn es geht um lesbische Liebe, um Depressionen und das Leben mit einer Frau im Rollstuhl. Anfang der 80er Jahre eines der ersten Bücher, in denen überhaupt über weibliche Homosexualität offen berichtet wurde.
"Das ist wohl mein wichtigstes Buch" sagt Luise F. Pusch und erzählt im Gespräch mit Friederike Sittler, wofür das F. in ihrem Namen steht, wie sie selbst zu ihrer Identität fand, wie es ist, von Rechten angefeindet zu werden, und warum sie den Genderstern ablehnt.
Wiederholung vom 7.4.2019