"Ivo"-Regisseurin Eva Trobisch im Gespräch -
Am Mikrofon: Britta Bürger
Eindeutige Geschichten sind nicht das Ding von Eva Trobisch. Sie hält sie lieber in der Schwebe, bietet viele Deutungsmöglichkeiten an, hinterfragt moralische Erwartungen und den Zeitgeist. Dabei durchdringt sie in ihren filmischen Kammerspielen komplexe Themen. Im Debütfilm "Alles ist gut" erzählt Trobisch von einer selbstbewussten jungen Lektorin, die kein Opfer sein will. Auch nicht, nachdem ein Flirt in einer Vergewaltigung mündet.
In ihrem zweiten Langfilm "Ivo", der jetzt auf der Berlinale seine Weltpremiere hat, steht eine Palliativpflegerin im Mittelpunkt – täglich konfrontiert mit der Zeit zwischen Leben und Sterben. Eine der Patientinnen wird zur Freundin. Mit deren Mann teilt Ivo nicht nur die Fragen des Abschiednehmens, sondern auch eine Affäre.
Eva Trobisch, Jahrgang 1983 und geboren in Ostberlin, hat eine Affinität zum Theater. Dort entdeckt sie ihre grandiosen Hauptdarstellerinnen und inszeniert inzwischen auch selbst.