Joachim Gottschalk © picture alliance / akg-images
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Zum Jahrestag der Reichspogromnacht - Es wird schon nicht so schlimm

Meta und Joachim Gottschalk, in den 30er Jahren Stars am Berliner Theater- und Filmhimmel, wählen 1941 den Freitod, gemeinsam mit ihrem 8-jährigen Sohn, aus Not und um den Nazis zuvorzukommen. Hörspiel nach wahren Begebenheiten.

Haben wir nicht immer gesagt, das geht vorüber?

Gregor

Gegen die Müdigkeit, gegen die Nachgiebigkeit, gegen die Zugeständnisse, aus denen sich das Netz weben ließ, in dem sich ein ganzes Volk fing.

Gregor

Heute wissen wir es. Heute fassen wir diesen Sommer 1933 nicht und die Heiterkeit, mit der wir ihn erleben konnten.

Lilly

Vielleicht sterben wir nicht vergebens.

Gregor

Der Fall des Berliner Schauspielerehepaars Meta und Joachim Gottschalk erschüttert 1941 die Berliner Theater- und Filmkollegen: Er, ein gefeierter Ufa-Star, sie als Jüdin mit Berufsverbot belegt und zunehmend Repressionen ausgeliefert, nehmen sich gemeinsam mit dem 8-jährigen Sohn das Leben.

Der Regisseur und Autor Hans Schweikart beginnt kurz darauf mit der Arbeit an einer filmskizzenhaften Novelle. Erhellend zeigt sie auf, wie man die Situation zunächst unterschätzt und sich im Vollbesitz der künstlerischen Energien der 1920er Jahre nicht vorstellen kann, eines Tages nicht mehr frei sprechen und spielen zu können. Bis sich die Schlinge mehr und mehr zuzieht.

Eine literarische Wieder-Entdeckung, gespielt von Studierenden der Universität der Künste.

Von Hans Schweikart

Mit Paulina Bittner, Manuel Bittorf, Linda Blümchen, Franziskus Claus, Robert Flanze, Tim Freudensprung

Bearbeitung: Christine Nagel und Carsten Ramm
Komposition: Peter Ewald
Ton: Nikolaus Löwe und Benjamin Ihnow
Regie: Christine Nagel

Produktion: rbb 2019