Buchempfehlungen von Tsitsi Dangarembga - Novuyo Rosa Tshuma: "Haus aus Stein"
"Diese Geschichte gibt denen, die das Trauma des Völkermords erleben mussten, ihre Menschlichkeit zurück. Und gleichzeitig zeigt sie uns die Tiefe dieses Traumas." Tsitsi Dangarembga
Heute empfehle ich "Haus aus Stein" von Novuyo Rosa Tshuma. Der Roman handelt vom Völkermord, der sich zwischen den Jahren 1983 bis 1987 in Simbabwe ereignet hat. In diesem Völkermord fiel die Volksgruppe der Shona über das Volk der Ndebele her und tötete Zehntausende Menschen. Ich mochte dieses Buch gerne, weil es mit diesem schweren Thema Völkermord auf sehr leichte Weise umgeht. Die Hauptfigur ist ein junger Mann. Einer, der nicht besonders zuverlässig ist. Deswegen wissen wir nie so richtig, ob das, was er gerade tut, das ist, was wir von jemandem in so einer Situation wie einem Völkermord erwarten würden.
Diese Geschichte gibt denen, die das Trauma des Völkermords erleben mussten, ihre Menschlichkeit zurück. Und gleichzeitig zeigt sie uns die Tiefe dieses Traumas. Aber das alles wird mit so viel Energie und so frech erzählt, in der schönsten Sprache, die man sich vorstellen kann. Alle, die sich dafür interessieren, wie Literatur Geschichten erzählen kann, die zutiefst verstörend und trotzdem leicht und sogar lustig sein können, werden dieses Buch garantiert mögen. Eine meiner Lieblingsszenen in der gesamten Literatur überhaupt ist, als die Hauptfigur mit seinen Freunden zu einer Randale loszieht und ein Hotel betritt. Da essen gerade die Menschen aus der Oberschicht Bœuf Stroganoff. Und diese Gruppe junger Leute fängt an, dieses Rindergeschnetzelte überall im Hotelrestaurant herumzuwerfen. Ein absoluter Klassiker. Und solche Szenen gibt es viele. "Haus aus Stein" ist wirklich ein Muss!
Kommentar
Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.