"... es ist eigentlich ganz schön, weiterzuleben" -
Mit David Wagner und Heribert Prantl
Über 8.000 Patientinnen und Patienten in Deutschland warten auf ein Organ, gespendet wurden in diesem Jahr bis zum September nicht einmal 3.000 Organe. Jedes Jahr sterben Tausende Menschen, weil sie vergeblich auf ein gespendetes Organ gewartet haben. In Deutschland gilt: Nur wer schriftlich bestätigt hat, nach einem Hirntod ein Organ oder mehrere Organe zu spenden, darf für eine Transplantation freigegeben werden. Das soll sich ändern.
Seit Jahren gibt es Initiativen für die Änderung des Transplationsgesetzes: Zukünftig sollte jeder, der nicht zuvor widersprochen hat, Organspender sein. Die Widerspruchslösung gilt bereits in etlichen Staaten Westeuropas – beispielsweise in Österreich, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal.
Wäre mit der Widerspruchslösung die Menschenwürde angetastet? Nein, sagt der Schirftsteller David Wagner, der selbst mit einem gespendeten Organ lebt. Der Jurist und Autor Heribert Prantl sieht das, bei aller Empathie für die Wartenden, anders: Die Widerspruchslösung berühre die Menschenwürde und die Totenruhe.