Nikolaus Bernau; Foto: Carsten Kampf
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Was läuft schief? - Mehringplatz: Einst mondäne Mitte, heute Brennpunkt

Ein Gespräch mit Nikolaus Bernau, Architekturkritiker

Für den Mehringplatz gab es immer große Ideen: Die Viktoria, die Säule in der Mitte des Platzes, erinnert noch an die Zeit, als der Mehringplatz Belle-Alliance-Platz hieß und eine großbürgerliche Wohngegend war. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Platz komplett zerstört. Die zwei kreisrunden Wohnriegel, die den Platz bis heute prägen, hat Werner Düttmann Ende der 1960er Jahre gebaut. Sie waren als sozialer Wohungsbau geplant, mit Läden im Erdgeschoss, einer kleinen Fußgängerzone und einem zentralen Platz.

Seit Ende der 1990er gilt der Mehringplatz als sozialer Brennpunkt, in den letzten Jahren hat sich die Situation noch verschäft. Auch die Sanierung und Umgestaltung des Platzes vor ein paar Jahren hat daran nichts geändert. Wie kann es sein, dass ein Kiez in Berlins Mitte so verfällt? Nachdem wir mit unserer Reporterin Andrea Handels auf die aktuelle Situation geschaut haben und Anwohner:innen gehört haben, sprechen wir jetzt mit unserem Architekturkritiker Nikolaus Bernau? Was läuft da schief mit dem Mehringplatz - und welche Rolle spielt dabei die Architektur?