Auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2024 -
Eine Rezension von Frank Dietschreit
Erst Anfang August starb in Berlin-Mitte eine Radfahrerin, die nahe des Alexanderplatzes beim Abbiegen von einem Betonmischer erfasst wurde: eine 26-jährige junge Frau. Sie ist eine von über 25 Verkehrstoten, die dieses Jahr schon im Berliner Straßenverkehr ums Leben kamen. Und wenn man über solche Schicksale in den Zeitungen liest, fragt man sich, wie es wohl den Angehörigen jetzt geht.
Die Schriftstellerin Daniela Krien nimmt sich in ihrem heute neu erscheinenden Werk dieser Frage an - eine Frage, die auch die Jury des Deutschen Buchpreises beschäftigt. Denn mit "Mein drittes Leben" - der Geschichte einer Mutter und eines Vaters, die ihre Tochter durch einen Verkehrsunfall verlieren - hat sie es auf die diesjährige Longlist geschafft. Frank Dietschreit hat es gelesen.