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Bild: IMAGO/Stefan M. Prager

"Krieg und Frieden" - Die Magnum Fotografin Nanna Heitmann auf den Spuren des Krieges in Russland

Ein Beitrag von Christoph Scheffer

Militärparaden auf dem Roten Platz, junge Kadetten voll glühende Begeisterung – wenn der Krieg in Moskau sichtbar wird, dann mit Prunk und Protz und Nationalismus. Die russische Regierung tut alles dafür, dass die Verluste des Krieges in der Hauptstadt unsichtbar bleiben. Die Bilder der deutschen Fotojournalistin Nanna Heitmann zeigen andere Bilder, ein Land, in dem die Militarisierung früh beginnt und kleine Kinder von stolzen Eltern im Panzer fotografiert werden.

Nanna Heitmann ist eines der jüngsten Mitglieder der renommierten Fotoagentur Magnum in New York. Seit 2019 lebt sie in Moskau und hat miterlebt, wie sich die Bedingungen für Menschenrechtsorganisationen und Journalisten nach und nach verschlechterten, bis oppositionelle Stimmen ganz zum Verstummen gebracht wurden. Am 24. Februar 2022 war sie durch Zufall im damals bereits russisch kontrollierten Donezk, als die Invasion in die Ukraine begann. Ihr Foto eines russischen Panzers schaffte es auf den Titel des Time-Magazine. Seitdem sieht sie es als ihre Aufgabe, die Stimmung im Land einzufangen und vor allem die Spuren und den Tribut des Krieges sichtbar zu machen.