Klassik bis Zwei; © radio3
Bild: First Hand Recordings

Neue Aufnahmen - Shura Cherkassky: The Ambassador Auditorium Recitals

Eine CD-Kritik von Kai Luehrs-Kaiser

Der Pianist Shura Cherkassky (1909 -1995) sah nicht nur aus wie ein Zirkusdirektor. Er spielte auch so: übersprungshaft mit der eigenen Virtuosität prunkend, mit Effekten kokettierend, blendend gut. Er war in Berlin regelmäßig zu Gast.

Auf 5 CDs hat ein Liebhaber-Label jetzt seine gesammelten, in Pasadena (Kalifornien) mitgeschnittenen Live-Recitals herausgebracht: mit Häppchen von Chopin, Mendelssohn, Liszt, Hofmann und Cherkassky selber (denn er komponierte auch) sowie mit Schumanns "Carnaval", Tschaikowskys "Grand Sonata" op. 37 und Rachmaninoffs Corelli-Variationen.

Womit ein Virtuosentypus als Überrumpelungskünstler Wiederauferstehung feiert, für den Freiheit über sklavischer Notentreue, Unterhaltungskunst über Kunstpriesterschaft ging. So etwas gibt es heute überhaupt nicht mehr.