Musikalische Stolpersteine (2) -
Die 9. Musikklasse der Sophie-Scholl-Schule zeichnet das bewegte Leben Ursula Mamloks nach.
Verfolgte Musiker und Musikerinnen in der NS-Zeit – wie klingt ihre Musik? Wie verlief ihr Leben? Kann man ihre Musik heute wieder hörbar machen? Das sind die Leitfragen des Projekts "Musikalische Stolpersteine" des Landesmusikrats Berlin mit Unterstützung von radio3 und weiterer Organisationen.
Berliner Schülerinnen und Schüler erforschen dabei Biografien, fragen Zeitzeugen und Nachfahren, spielen die damals verbotenen Stücke. Die Ergebnisse stellen sie unter Anleitung von Kamilla Kaiser (radio3) in Podcast-Porträts vor und rufen so die Persönlichkeiten ins Gedächtnis.
Ursula Mamlok
wurde 1923 in Berlin geboren. Als Jüdin musste sie im Teenageralter mit ihrer Familie vor den Nazis fliehen. Zunächst fand sie in Ecuador Zuflucht, ging dann nach New York. Durch ein Stipendium konnte dort sie Musik studieren. Sie lebte fortan in den USA als Komponistin und lehrte Komposition. Nach dem Tod ihres Ehemanns Dwight kehrte sie 2006 nach Berlin zurück, wo sie 2016 verstorben ist.
2023 wurde der Ursula-Mamlok-Park in Berlin-Schöneberg nach der Komponistin benannt. Die 9. Musikklasse der Sophie-Scholl-Schule zeichnet das bewegte Leben Ursula Mamloks nach. Dafür hat sie die Mamlok-Expertin Bettina Brand befragt, aber auch im Klassenorchester Musik von Mamlok gespielt.
Herausgekommen ist die eindringliche Geschichte einer Frau, die der Unterdrückung und Vertreibung durch die Nazis ihren Mut, ihren Humor und ihre Musik entgegengesetzt hat.