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eine CD-Kritik von Kai Luehrs-Kaiser
Auf seinem neuen Album singt der französische Countertenor Philippe Jaroussky Lieder von Franz Schubert. Die Aufnahmen entstanden schon 2020, man hat mit der Veröffentlichung gezögert. Romantische Lieder, gesungen von hohen Männerstimmen, gibt es selten. (Jochen Kowalski begann damit, außer Andreas Scholl gibt es nur wenige Beiträge.) Die Stimme des heute 46-jährigen Jaroussky war noch dazu immer die ‚leichteste‘, man könnte sagen: soubrettenhafteste von allen. Sodass sich fragt, ob er das Ungewohnte eines solchen Zugangs durch künstlerische Gestaltungskraft, die ihm nie abzusprechen war, kompensieren kann? Oder ob’s eine Kuriosität bleibt.