Klassik bis Zwei; © radio3
Bild: La Boîte à Pépites

Album der Woche (Wh.) - Jeanne Leleu: "Une Consécration éclatante"

Eine Rezension von Antje Bonhage

Am 20. April 1910 gab es in der Salle Gaveau in Paris ein Konzert. Zwei Mädchen spielten Maurice Ravels "Ma Mère l’Oye" – es war die Uraufführung für Klavier zu vier Händen. Ravel selbst saß im Publikum. Vor allem von den Klavierkünsten des einen der beiden Mädchen war er so begeistert, dass er dem Kind kurz darauf ein Prélude widmete. Der Name des Mädchens: Jeanne Leleu. Geboren 1898 war sie als Pianistin ein wahres Wunderkind. Später wurde sie auch als Komponistin mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Ihre Werke wurden rege im französischen Radio gespielt. Jeanne Leleu starb 1979 – seither ist sie nahezu komplett vergessen.

Das französische Plattenlabel La boîte à pépites hat sich zur Aufgabe gemacht, in Vergessenheit geratene Komponistinnen wiederzuentdecken. Nun ist dort ein Album mit Musik von Jeanne Leleu herausgebracht – lauter Ersteinspielungen - unser "Album der Woche".

Antje Bonhage hat mit den Wiederentdeckerinnen von Jeanne Leleu gesprochen und stellt das Album vor.