Kino und Film in Berlin und Brandenburg - wir berichten von Premieren, aktuellen Eröffnungen und Ereignissen
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- Wie geht es weiter mit den Kinos am Potsdamer Platz?
Der Potsdamer Platz sollte einst ein Zentrum des Films werden: Mit Filmmuseum, dem Arsenal, dem Cinestar im SonyCenter, dem Cinemaxx und vielem mehr, gekrönt vom Boulevard der Stars. Heute ist davon nicht mehr so viel übrig, nur die Berlinale verbreitet ein Mal im Jahr noch cineastischen Glanz. Wie ist es dazu gekommen und welche Pläne gibt es, um die Situation zu verbessern? Eine Recherche von Nathalie Daiber.
Immer wieder wurde "Der Graf von Monte Christo" von Alexandre Dumas verfilmt - zum ersten Mal als Stummfilm im Jahr 1908. Es folgten sechs weitere Stummfilmverfilmungen, darunter auch eine Serie mit 15 Folgen. Die erste Tonfilmversion kam 1934 aus Amerika, es folgten Filme aus Mexiko, Ägypten, Argentinien, Italien, natürlich mehrere aus Frankreich, unter anderem mit Gérard Depardieu. Jetzt kommt eine neue französische Verfilmung in die Kinos - mit Pierre Niney in der Titelrolle und unter der Regie von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière. Unserer radio3-Filmkritikerin Anke Sterneborg hat den Film schon gesehen.
"Kundschafter des Friedens" – so nannte man in der DDR Spione, die gegen den Klassenfeind im Einsatz waren. "Kundschafter des Friedens" – so hieß auch ein Film, den der Berliner Regisseur Robert Thalheim vor einigen Jahren gedreht hat – eine launige Komödie um eine Truppe ehemaliger Ost-Agenten, die viele Jahre nach der Wende noch einmal gemeinsam aktiv werden.
Der Film, prominent besetzt mit Schauspielern wie Henry Hübchen, Thomas Thieme und Winfried Glatzeder, war so erfolgreich, dass nun ein zweiter Teil in die Kinos kommt. "Kundschafter des Friedens Teil 2" heißt er und unser Filmkritiker Carsten Beyer hat ihn bereits gesehen.
Am 13. Februar beginnt die 75. Ausgabe der Berlinale. Heute hat die neue Intendantin der Internationalen Filmfestspiele Berlin, Tricia Tuttle, das diesjährige Festivalprogramm vorgestellt. Insgesamt konkurrieren 19 Filme um die begehrten Bären. Eröffnet wird das Festival mit "Das Licht" von Tom Tykwer. Welche Filme gehen ins Rennen um den Goldenen und Silbernen Bären? Was erwartet Kinoliebhaber:innen bis zum 23. Februar? Darüber sprechen wir auf radio3 mit rbb-Reporterin Silke Mehring.
- Max Ophüls Festival-Eröffnung mit "MUXMÄUSCHENSTILLX"
"Muxmäuschenstill": Die Satire auf Spießbürgertum und Reality TV, mit einem kleinen Budget produziert, gewann 2004 in gleich vier Kategorien den Max Ophüls Preis. Das Drehbuch hatte Jan Henrik Stahlberg geschrieben und er war als "Mux" auch Hauptdarsteller. Jetzt eröffnet das Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken mit der Fortsetzung "Muxmäuschenstillˣ". Vor der Premiere spricht Frank Meyer mit Jan Henrik Stahlberg.
Der Film-Regisseur David Lynch ist tot. Er starb im Alter von 78 Jahren, wie die Familie des US-Amerikaners am Donnerstagabend mitteilte. Zu den bekanntesten Werken des Filmemachers zählt die Fernsehserie "Twin Peaks". Sie wurde unter anderem mit drei Golden Globes ausgezeichnet. Für "Wild at Heart" erhielt Lynch beim Filmfestival in Cannes die Goldene Palme. 2019 bekam er einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Über den Kultregisseur und seine Bedeutung in der Filmwelt sprechen wir auf radio3 mit unserer Filmkritikerin, Anke Sternborg.
- Regisseur David Lynch stirbt im Alter von 78 Jahren
"Wild at Heart", "Blue Velvet", "Twin Peaks": David Lynch schreckte ab und zog mit seinen Mystery-Geschichten genauso an. Jetzt ist der Kult-Regisseur im Alter von 78 Jahren gestorben, das haben Angehörige mitgeteilt. Ein Nachruf von Mia von Hirsch.
Letzte Woche wurden die Golden Globe Awards in Los Angeles vergeben. Unter anderem wurde Kieran Culkin für seine Leistung in Jesse Eisenbergs "A Real Pain" als bester Nebendarsteller geehrt. "A Real Pain" ist die zweite Regiearbeit von Jesse Eisenberg, der auch das Drehbuch zu dem Film schrieb und hier gemeinsam mit Kieran Culkin vor der Kamera steht. Eine Filmkritk von Christine Deggau.
Der norwegische Regisseur Halfden Ullmann Tøndel ist ein Enkel des legendären schwedischen Regisseurs Ingmar Bergmann und der norwegischen Schauspielerin Liv Ullmann. Tøndel, Jahrgang 1990, hat bisher Kurzfilme gedreht, jetzt kommt sein erster Spielfilm ins Kino. “Armand“ heißt er. Der Film hat letztes Jahr beim Filmfestival in Cannes gewonnen, jetzt ruhen auch die norwegischen Oscar-Hoffnungen als Bester Internationaler Film auf „Armand“. Bei uns kommt der Film diese Woche ins Kino. Simone Reber hat ihn gesehen.
Mit 94 will er es noch einmal wissen: Der US-amerikanische Schauspieler und Regisseur Clint Eastwood hat nun seinen vorerst letzten Film vorgestellt. In "Juror #2" muss ein Familienvater als Geschworener in einem Mordprozess die richtige Entscheidung treffen und kommt in ein moralisches Dilemma. Es ist ein Gerichtsdrama in amerikanischer Manier, und Kritiker sehen in dem Film sogar "einen der besten Hollywood-Spielfilmen der letzten Jahre". Ob unsere Filmkritikerin Anke Sterneborg das auch so sieht? Sie stellt uns den Film vor.
- Filmreihe der DEFA-Stiftung ab heute im Kino Krokodil
Die monatliche Filmreihe der DEFA-Stiftung findet ab Januar 2025 eine neue Heimat im sehr besonderen und sehr gemütlichen Kino Krokodil in der Greifenhagener Straße im Berliner Prenzlauer Berg. Zum Auftakt läuft heute Abend, am 13.01. um 19 Uhr, Gitta Nickels Dokumentarfilm "Konrad Wolf" von 1977. Es ist der Auftakt zum Konrad Wolf Jahr 2025 anlässlich seines 100. Geburtstages. Dazu sprechen wir mit Stefanie Eckert aus dem Vorstand der DEFA-Stiftung.
20 Jahre gibt es die "Ökofilmtour" schon, das Brandenburgische Festival des Umwelt- und Naturfilms ist zu einer Institution geworden. 69 Filme werden 2025 präsentiert, zu unterschiedlichsten Themen wie Biodiversität, Leben in Großstädten und Forschungsexpeditionen. Mit der Dokumentation über das deutsche Forschungsschiff Plarstern "Expedition Arktis 2" eröffnet das Festival heute. Shelly Kupferberg spricht mit der Leiterin der Ökofilmtour Katrin Springer über das Jubiläum und das diesjährige Programm.
Eine Welt ohne Gefängnisse - diese Utopie wird in der neuen ARD-Serie "A Better Place" Realität. Das Projekt TRUST in einer fiktiven Großstadt im Ruhrgebiet versucht, Straftäter*innen mit Hilfe von Therapien und sozialer Unterstützung tatsächlich wieder gesellschaftsfähig zu machen, ohne sie wegzusperren - egal ob es sich bei ihnen um gewalttätige Rechtsextreme oder Mörder handelt. Wir fragen Alexander Lindh, den Head-Autor der Serie, wieso es ihn gereizt hat, diese kontroverse gesellschaftliche Utopie zum Serienstoff werden zu lassen.
- Zum Filmstart von "September 5 - The Day Terror Went Live"
Der neue, dritte Film von Tim Fehlbaum, "September 5" erzählt vom Attentat der Terrorgruppe Schwarzer September auf das Viertel der israelischen Sportler im Olympiadorf in München 1972. Premiere feierte der Film auf dem Festival in Venedig, seitdem wird er hoch gehandelt. Den Golden Globe, für den er nominiert war, hat er am Sonntag zwar nicht bekommen, aber auch für die Oscar-Nominierungen, die am 17. Januar bekannt gegeben werden, ist der Film im Gespräch. Morgen kommt "September 5" in unsere Kinos. Darüber spricht die radio3-Filmkritikerin Anke Sterneborg.
Er hat viele Vorschuss-Lorbeeren erhalten, der neue Film des schwedischen Regisseurs Magnus von Horn. "Das Mädchen mit der Nadel" lief bereits im Wettbewerb des Filmfestivals von Cannes, er ist als bester nicht-englischsprachiger Film bei den Golden Globes nominiert und er geht auch ins Rennen um den Auslands-Oscar – allerdings nicht für Schweden, sondern für Dänemark, denn dort wurde der Film produziert und dort ist auch die Geschichte angesiedelt, um die es geht. Diese Woche kommt "Das Mädchen mit der Nadel" in unsere Kinos und Carsten Beyer stellt ihn vor.
In Hollywood hat die "Award Season" begonnen. In der Nacht wurden in Los Angeles die Golden Globes verliehen - in einer mehr als drei Stunden langen Zeremonie. 27 Film- und Fernsehsparten wurden gewürdigt. Über die wichtigsten Gewinner und Gewinnerinnen berichtet Nils Dampz.
- Hochglanzserie wird fortgesetzt - "Der Palast" im ZDF
Kurz nach Jahresbeginn präsentiert das ZDF eine neue Staffel der Hochglanzserie "Der Palast", in der es um den Berliner Friedrichstadtpalast geht. Die erste Staffel wurde vor zwei Jahren von mehr als sechs Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern gesehen. Damals ging es um die Zeit kurz vor dem Mauerfall. Die neuen Folgen berichten nun über die Jahre danach. Heute um 20.15 Uhr beginnt die Ausstrahlung im Fernsehen. Unsere Kritikerin Anke Sterneborg hat die Serie in der ZDF Mediathek gesehen, wo sie schon seit einigen Tagen abrufbar ist.
Aus den USA kommen vorwiegend große Hollywood-Filme zu uns nach Deutschland, nur selten richtet sich die Aufmerksamkeit auf kleinere Produktionen. Das "Unknown Pleasures"-Festival schließt genau diese Lücke und präsentiert zum inzwischen 15. Mal US-amerikanische Independent-Filme. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Erstlingswerken junger Nachwuchsfilmemacher. Frank Meyer spricht mit dem Kurator des Festivals Kristofer Woods.
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- Filmkritik: "Queer"
Mit der Romanverfilmung "Queer" wechselt James Bond-Darsteller Daniel Craig zurück ins Charakterfach - was ihm bereits eine Nominierung für den Golden Globe eingebracht hat. Craig spielt das Alter Ego des amerikanischen Beat-Schriftstellers William S. Burroughs. Das Mexiko-City der 50er ist die Kulisse für eine Erkundung von Bouroughs Innen- und Liebesleben.
Wie der italienische Regisseur Luca Guadagnino diesen Stoff umsetzt, das erzählt Filmkritikerin Christine Deggau.
Das Jahresende markiert in vielen Spielfilmen einen Wendepunkt im Leben seiner Hauptfiguren - manchmal sogar den Auftakt zu haarsträubenden Entwicklungen. Unsere Filmkritikerin Anke Sterneborg stellt ihre drei Favoriten für den besten Silvesterfilm vor.
In einem Jahr laufen in Deutschland bis zu 700 neue Filme an. Da eine Auswahl der besten Produktionen zu treffen, scheint fast unmöglich. Unsere Filmkritikerin Anke Sterneborg tut es dennoch und präsentiert ihre Höhe- und Tiefpunkte des Kinojahrs 2024, in Deutschland und international.
- Zum Filmstart von "Die Saat des heiligen Feigenbaums"
Dieser Film wurde lang erwartet in Deutschland: "Die Saat des heiligen Feigenbaums". In Cannes mit dem Spezial-Preis der Jury ausgezeichnet, dazu der Preis für die beste Regie bei den "Critics Choice Awards" in Los Angeles und bei den Auslands-Oscars für Deutschland im Rennen. Regisseur Mohammad Rasoulof konnte den Film im Iran nur heimlich drehen, dann floh er nach Deutschland. Im Zentrum des Films steht ein Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran, der sich nach dem Tod einer jungen Frau einer riesigen Protestbewegung im Land gegenübersieht. Er entscheidet sich für die Seite des Regimes und bringt damit das Gleichgewicht seiner Familie ins Wanken. Denn: seine Töchter sind auf der Seite des Widerstands. Anke Sterneborg stellt den Film vor.
Am 21. Dezember, am kürzesten Tag des Jahres, ist Kurzfilmtag. In ganz Deutschland laufen an diesem Tag Kurzfilmprogramme - an unterschiedlichen Orten: im Kino, auf dem Weihnachtsmarkt oder in der Schule. "Banden bilden" ist das Motto 2024. Seit 13 Jahren wird er von der AG Kurzfilm, dem Bundesverband Deutscher Kurzfilm, organisiert. Auf radio3 verrät Felix Völkel von der AG Kurzfilm, warum wir die Weihnachtsvorbereitungen kurz liegen lassen sollten, um Kurzfilme zu sehen.
- Serien-Rückblick und Serien-Tipps für die Weihnachtszeit
Es war ein tolles, reiches, vielfältiges Jahr für Serien, mit neuen Staffeln für Serien-Hits wie die Gourmetküchenserie "The Bear" oder das große Westernepos um die Rinderfarmerfamilie von John Dutton in Yellowstone. Aber auch viele originelle Neuheiten, in neuen Welten, Stilen, Genres. Unsere Film- und Serienkritikerin Anke Sterneborg lässt das Serienjahr Revue passieren, mit ein paar besonderen Tipps für die ruhigere Zeit der Feiertage, in denen man das eine oder andere nachholen kann.
- Ein Weihnachtswunder? Das Filmfördergesetz ist beschlossen
Der Filmstandort Deutschland ist in Gefahr. Das hat Regisseur Volker Schlöndorff am Mittwoch auf radio3 gesagt. Er und Kollegen wie Tom Tykwer und Wim Wenders hatten Sorge, dass der deutsche Bundestag das Filmfördergesetz nicht beschließen würde. Die Abstimmung hat am Donnerstag doch stattgefunden. Fast in letzter Minute hat der Bundestag eine Reform gebilligt, die die öffentliche Unterstützung für Filme und Drehbücher sichert. Moritz Reininghaus konnte mit Volker Schlöndorff nach der Debatte im Bundestag darüber sprechen, was er von den Beschlüssen hält.
Fritze Merz hat Olaf Scholz seinen CDU-Herausforderer diese Woche genannt. Und ihm damit einen Spitznamen verpasst, der diesem so gar nicht gefällt. Spitznamen können aber auch lieb gemeint sein oder einfach den Alltag erleichtern: Wer Thomas heißt, wird mitunter gern Thommy gerufen. Als Spitznamen für Elisabeth gelten Betti oder Lieschen. Und lange Namen wie Dorothea teilt man gern in entweder Doro oder Thea.
Thomas, Elisabeth und Dorothea sind auch drei Protagonisten in dem neuen Film "Der Spitzname" von Sönke Wortmann, einer Komödie um eine chaotische Großfamilie, die passend zur Weihnachtszeit zeigt, dass Familientreffen nicht immer eine nur lustige Angelegenheit sind. Christine Deggau hat ihn gesehen.
Auf staatliche Filmförderung hat der ungarische Regisseur Gábor Reisz von vorneherein verzichtet. Sein Film „Eine Erklärung für alles“ handelt von der tiefen Zerrissenheit Ungarns seit Viktor Orbán und seine Fidesz Partei an der Macht sind. In dem Film löst ein einziger, harmloser Satz eine Kaskade politischer Empörung aus. Der Regisseur hat den zweistündigen Film mit einem Etat von 100.000,- € privat finanziert. Er hat nicht nur Regie geführt, sondern auch gemeinsam mit Eva Schulze das Drehbuch geschrieben und beim Schnitt mitgearbeitet. Premiere feierte der Film im letzten Jahr beim Filmfestival von Venedig, dort hat er auch eine Preis gewonnen. Jetzt kommt „Eine Erklärung für alles“ bei uns ins Kino. Simone Reber hat ihn bereits gesehen.
ARD Degeto Film/MDR/BR/ORF/EIKON Media/epo Film/Ricardo Gstrein/Design: Julia Gaßmann/Franz-Paul Senftleben (MDR)
- "Bach - Ein Weihnachtswunder": Ein Gespräch mit der Filmkomponistin Martina Eisenreich
Am 25. Dezember 1734 führte der berühmte Thomanerchor in der Leipziger Nikolaikirche das erste Mal das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach auf. 300 Jahre später zeigt Das Erste heute Abend um 20:15 Uhr die mutmaßliche Vorgeschichte dieses Stückes. Denn über die Entstehung von Bachs Kompositionen ist nicht viel überliefert, aber Drehbuchautor Christian Schnalke und Regisseur Florian Baxmeyer liefern mit "BACH - Ein Weihnachtswunder" eine Geschichte, wie es gewesen sein könnte, als sich Bach - gespielt von Devid Striesow - mit seiner Musik damals gegen Widerstände durchsetzen musste. Neben dessen eigener Musik sind dabei auch motivische Verarbeitungen von der Filmkomponistin Martina Eisenreich zu hören. Sie wurde bereits zweimal mit dem Deutschen Filmmusikpreis ausgezeichnet, u.a. 2018 als erste Frau und in diesem Jahr gleich nochmal. Und mit ihr spricht Katja Weber über ihre Arbeit für den Bach-Film.
- Filmfördergesetz in Gefahr - Ein Gespräch mit Volker Schlöndorff
Im Filmstudio Babelsberg wurden Hollywood-Blockbuster wie "Inglourious Basterds" gedreht - gefördert mit deutschen Steuergeldern. Derartige Förderungen stehen derzeit allerdings auf der Kippe, denn was Filmförderung angeht, hat Deutschland im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern lange geschlafen. Morgen entscheidet der Bundestag über ein neues Filmförderungsgesetz, denn das bisherige Filmförderungsgesetz, genannt FFG, läuft Ende des Jahres aus. Tritt das neue Gesetz nicht rechtszeitig in Kraft, drohen Filmproduktionsfirmen ins Ausland abzuwandern. Kulturstaatsministerin Claudia Roth hatte schon länger Reformpläne. Durch das vorzeitige Ende der Ampelregierung haben sich die Vorzeichen für die Gesetzesnouvelle allerdings verschlechtert. Ohne Reform droht eine Lähmung der gesamten Branche und eine Abwanderung vieler Filmproduktionen ins Ausland. Auch die Zukunft der Studios in Babelsberg hängen von dieser Nouvellierung ab. Die drei international erfolgreichen Regisseure Tom Tykwer, Wim Wenders und Volker Schlöndorff sehen die Zukunft des deutschen Films deshalb in "höchster Gefahr". Sie wenden sich in einem Protestbrief direkt an das Parlament und rufen die Politik zum Handeln auf.
Darüber sprechen wir auf radiodrei mit dem Filmemacher Volker Schlöndorff, er hat den Brief mit initiiert.
Der Regisseur Wolfgang Becker ist tot. Nach langer Krankheit und trotzdem überraschend, wie seine Familie heute bekannt gegeben hat. Wolfgang Becker hat Anfang der 90er Jahre zusammen mit Tom Tykwer, Dani Levy und Stefan Arndt die Film-Produktionsfirma X Filme gegründet. Sein erster Film in diesem Produktionskollektiv war der Film "Das Leben ist eine Baustelle", ein Berlin-Film mit Christiane Paul und Jürgen Vogel in den Hauptrollen. Sein Film "Good Bye Lenin" wurde 2003 zum erfolgreichsten deutschen Film: mit über 6 Millionen Zuschauern. Wir sprechen mit dem rbb-Filmexperten Knut Elstermann über Wolfgang Becker.
- Die arte-Doku "Barbara Sukowa - Spielen wie ein Kind"
Sängerin konnte sie nicht werden, ihre Stimme war nicht gut genug. Und Ballett, das wollten die Eltern nicht. Nun ja, dann wurde Barbara Sukowa eben Schauspielerin, wurde in der Schulaufführung in den USA entdeckt. Und sie hat ihre Karriere genossen: Sie begann in den 1970er Jahren im Theater, Bremen und Salzburg, später hat sie Filmgeschichte geschrieben - zum Beispiel im Team mit Rainer Werner Fassbinder oder Margarethe von Trotta.
"Spielen wie ein Kind" - so heißt nun der neue ARTE-Film über Barbara Sukowa. Der stammt von Irene Höfer - und von unserer Filmkritikerin Anke Sterneborg.
Das kleine Slowenien verbindet die Alpen mit dem Mittelmeer. Und genauso vielfältig ist die slowenische Kinolandschaft, die von Blockbuster bis Experimentalfilm reicht. Um diese Vielfältigkeit auch nach Berlin zu bringen, startet heute im Kino Sputnik in Kreuzberg ein neues slowenisches Filmfestival. "SloVision" heißt es und wir sprechen jetzt auf radio3 mit dem Kurator des Festivals, Bernd Buder.
Aus dem Stand gleich mit dem allerersten Film in den Wettbewerb von Cannes - dieses kleine Kunststück ist Agathe Riedinger mit ihrem Film "Wilder Diamant" gelungen, über den dann auch gleich das amerikanische Branchenblatt "Variety" in höchsten Tönen schwärmte. Bei uns feierte der Film Premiere auf dem Münchner Filmfest und in Berlin auf der französischen Filmwoche. Morgen kommt "Wilder Diamant" in unsere Kinos und unsere Filmkritikerin Anke Sterneborg stellt den Film vor.
"Wicked“ ist eines der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten. Seit seiner Uraufführung im Oktober 2003 hat das Stück über zwei junge Hexen an der Zauberschule von Oz mehr als 3,5 Milliarden Dollar eingespielt. Am New Yorker Broadway, im Londoner Westend und auch bei uns in Deutschland wurde das Musical gezeigt - und nun kommt es auch ins Kino - aufwändig produziert und besetzt mit Stars wie Ariana Grande, Cynthia Erivo und Jeff Goldblum. Eine Filmkritik von Carsten Beyer.
Mit ihrem Film "Systemsprenger" landete Nora Fingscheidt einen Riesencoup. Es war ihr erster großer Spielfilm. Und ein großer Erfolg. Die Geschichte um ein kleines Mädchen, das sich nicht einordnen kann und will, bekam eine Oscar-Nominierung und acht Lolas – seitdem steht für Nora Fingscheidt die Welt des Films offen. Nach "Unforgiven", einem Film mit Sandra Bullock, kommt jetzt ihr zweiter englischsprachiger Film "The Outrun" mit Saoirse Ronan in die Kinos. Unsere Filmkritikerin Christine Deggau hat ihn gesehen.
Es ist ein Filmende, das in die Geschichte eingegangen ist. In dem Roadmovie "Thelma & Louise" von Ridley Scott jagen die beiden Frauen auf der Flucht vor der Polizei ihren Ford Thunderbird über die Klippen des Grand Canyon und können für Sekunden fliegen. Thelma und Louise, die beiden Rebellinnen, die sich gegen männliche Übergriffigkeit wehren, sind die Vorbilder für die Hauptfiguren in der schwarzen Komödie "Toni und Helene" des Regieduos Sabine Hiebler und Gerhard Ertl.
- Weltpremiere in Berlin: "Nosferatu - Der Untote"
Im Berliner Zoo Palast wurde gestern die Weltpremiere von "Nosferatu - Der Untote" gefeiert. Die Neuverfilmung stammt vom US-Regisseur Robert Eggers. In der Rolle des Blutsaugers, der Graf Dracula nachempfunden wurde, ist der schwedische Schauspieler Bill Skarsgård zu sehen. Rüdiger Suchsland hat sich die gruselige Produktion angeschaut.
- "Das kann Kino" - Abschiedsprogramm des Arsenals vor dem Umzug
Eine Ära geht zu Ende: Mitte Dezember schließt das Kino Arsenal am Potsdamer Platz - dort ist das Filmmuseum seit ein paar Wochen bereits zu. Ab Januar 2025 zieht das Kino Arsenal nach Berlin-Wedding am neuen Standort im silent green. Das Kino Arsenal verabschiedet sich gerade mit einem besonderen Programm "Was". Über die Reihe und den Umzug sprechen wir mit Milena Gregor, eine der beiden Leiterinnnen des Kinprogrammbereiches.
- "Nosferatu" - der Werdegang der Geschichte von 1922 bis 2024
1922 kam "Nosferatu" zum ersten Mal in die Kinos. Seitdem sind zwei weitere Filme entstanden. Einer davon feiert heute seine Weltpremiere in Berlin: "Nosferatu - Der Untote". Jahrelang waren die Rechte am Drehbuch geschützt, bis sie 2019 frei wurden und so der amerikanischen Neuverfilmung den Weg geebnet haben. Rolf Giesen hat bis dahin die Rechte vertreten und sich 20 Jahre lang intensiv mit Nosferatu beschäftigt. Auf radio3 hat er Frank Meyer erzählt, was der neue Film anders macht und wie die Macher des Films jetzt neue Rechte an Nosferatu schaffen.
- "Nosferatu - Der Untote": Weltpremiere im Zoo Palast
Als ob der Name Programm wäre: Der deutsche Schauspieler Max Schreck war 1922 der erste, der das absolute Grauen verkörperte. Er spielte in der legendären Stummfilmversion von Friedrich Wilhelm Murnau den Grafen Orlok, auch Nosferatu genannt. Seitdem ist der Stoff, der auf Bram Stoker's Schauerroman "Dracula" aus dem Jahr 1897 basiert, noch einmal 1979 mit Klaus Kinski verfilmt worden. Und heute kommt die dritte Variante dazu: "Nosferatu - Der Untote", eine US-Produktion mit dem schwedischen Schauspieler Bill Skarsgård in der Hauptrolle des Vampirs. Im Berliner Zoo Palast findet heute die Weltpremiere statt. Und Frank Meyer spricht anlässlich dessen darüber mit dem Kunsthistoriker Dr. Frank Schmidt vom Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der TU Dresden.
- Bedeutet das Aus der Ampel auch das Aus der deutschen Filmbranche?
Die langersehnte Reform der Filmförderung steht durch den Bruch der Ampelkoalition auf der Kippe. Für Filmschaffende in Berlin, die seit Wochen den Beschluss des Gesetzes fordern, hätte das dramatische Folgen. Es droht eine Lähmung der gesamten Branche und eine Abwanderung vieler Filmproduktionen ins Ausland. Von der Novellierung der Filmförderung hängt auch die Zukunft der Studios Babelsberg ab. Die Studio Babelsberg AG muss ein Darlehen von über 36,5 Millionen Euro zurückzahlen. Nathalie Daiber hat sich in der Branche umgehört, bei der Politik nachgefragt und erklärt die Hintergründe.
Eingeschlafenes Sexleben mit einem Vierer wieder in Schwung bringen? Darum geht es in "Der Vierer", dem deutschen Remake des spanischen Films "Amor en polvo". Florian David Fitz, Julia Koschitz, Lucía Barrado und Friedrich Mücke versuchen sich hier an diesem Experiment. Unser radio3-Filmkritiker Carsten Beyer hat den Film gesehen.
Das Musical "Emilia Pérez" über einen mexikanischen Drogenboss erhielt in Cannes bereits den Preis der Jury und die erste Schauspiel-Ensemble-Auszeichnung in der Geschichte des Festivals für die vier Hauptdarstellerinnen des Films. Morgen startet der Film von Jacques Audiard in den deutschen Kinos und Anke Sterneborg stellt ihn vor.
Der Künstler Jürgen Baldiga hat die sagenumwobene schwule West-Berliner Szene der 80er und frühen 90er Jahre auf radikale und komplexe Weise fotografisch festgehalten. Dabei hat er nicht nur seine Kunst gelebt, sondern war auch als Aktivist tätig im Kampf gegen AIDS und die Stigmatisierung schwuler Lebensentwürfe. Am 28. November kommt der Film "Baldiga - Entsichertes Herz" über Jürgen Baldiga in die Kinos. Der Regisseur Markus Stein spricht auf radio3 über sein Werk.
Wenn weißer Rauch aufsteigt, weiß die Welt, dass ein neuer Papst gewählt wurde. Zuletzt sah man diesen Rauch am 13. März 2013, nachdem Papst Franziskus aus der sogenannten Konklave hervorging, der offiziellen Papstwahl. Konklave - das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet “verschließbarer Raum”. Und was hinter den verschlossenen Türen im neuen Film und Vatikanthriller “Konklave” von Oscar-Gewinner Edward Berger passiert, das berichtet Christine Deggau.
Polyandrie - so heißt es, wenn eine Frau mehrere Männer heiratet. In Nepal gibt es noch einige Dorfgemeinschaften, in denen dies Brauch ist, damit das Erbe nicht unter mehreren Brüdern aufgeteilt werden muss. Jetzt kommt ein Spielfilm aus Nepal ins Kino, in dem es um die Komplikationen geht, die mit einer solchen Ehe verbunden sein können. Der Film "Shambhala" des nepalesischen Regisseurs Min Bahadur Bham war in diesem Jahr der erste nepalesische Spielfilm, der am Wettbewerb der Berlinale teilnahm. Simone Reber stellt ihn vor.
Beim Thema Finnland denken Filmliebhaber vermutlich erstmal an Aki und Mika Kaurismäki. Schließlich haben die beiden Brüder mit ihren melancholischen und oft ein bisschen schrägen Geschichten das finnische Kino der letzten vierzig Jahre geprägt. Im Schatten der Kaurismäkis aber ist längst eine neue, jüngere Generation von Filmemachern und Filmemacherinnen herangewachsen, die nun ebenfalls international auf sich aufmerksam macht. Miia Tervo beispielsweise kommt aus Rovaniemi, ist Jahrgang 1980 und wurde bereits für ihren Debütfilm „Aurora“ vor vier Jahren als beste Regisseurin und beste Drehbuchschreiberin des Landes ausgezeichnet. In dieser Woche kommt ihr neuer Film ins Kino. „Neuigkeiten aus Lappland“ heißt er und unser Filmkritiker Carsten Beyer hat ihn schon gesehen.
Iris Berben gehört zu den bekanntesten deutschen Schauspielerinnen. Dabei hatte sie einen schweren Start. Sie flog mehrmals von der Schule und wurde im Film anfangs nur wegen ihrer Schönheit und ihres komischen Talents gecastet. Seit den 80er Jahren werden ihr auch Charakterrollen angeboten. Ihr Spektrum reicht von gespielten Witzen bis zum Film "The Triangle of Sadness", der vor zwei Jahren in Cannes eine Goldene Palme erhielt. Auf Arte gibt es nun einen sehenswerten Porträtfilm über Iris Berben. Die Regie lag in den Händen von Irene Höfer und Anke Sterneborg, die Sie auch als radio3-Filmkritikerin kennen. Mit ihr sprechen wir über das, was die Schauspielerin Iris Berben ausmacht.
Wenn man die Filme von Ridley Scott anschaut, könnte man den Eindruck bekommen, er habe sich da jeden nur erdenklichen Jungendtraum erfüllt, von den Science-Fiction-Robotern in "Blade Runner", über das Monster aus dem All in "Alien", das mittelalterliche Ritterabenteuer in "Königreich der Himmel" oder zuletzt die napoleonischen Schlachten in "Napoleon". Dazu gehört auch der völlig unerwartete Ausflug ins damals längst abgeschriebene Genre der Sandalenfilme im Jahr 2000 mit "Gladiator", mit Zuschauerrekorden und fünffachen Oscarweihen, unter anderem für Ridley Scott und die beiden Darsteller Russell Crowe und Joaquin Phoenix.
Fast ein Vierteljahrhundert nach diesem Riesenerfolg legt der inzwischen siebenundachtzigjährige Regisseur nach mit "Gladiator 2". Anke Sterneborg stellt den Film vor.
- Akademie der Künste: "No Other Land" - Doku und Gespräch
Die Akademie der Künste Berlin hat gestern den Film "No Other Land" gezeigt - er dokumentiert Ereignisse in Masafer Yatta, eine Region im von Israel kontrollierten Westjordanland. Dort sollen Dorfbewohner weichen, da Israel dort eine militärische Sperrzone errichten will.
Der Film wurde u.a. mit dem Berlinale Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet und bei der Preisverleihung im Februar kam es zu einem Eklat. Auf der Bühne wurde von Filmemachern scharfe Kritik an Israel geübt, die daraufhin als einseitig und antisemitisch angeprangert wurde. Die Film-Vorführung gestern an der ADK hatte der kürzlich verstorbene Regisseur Thomas Heise (1955 – 2024), damaliger Direktor der Sektion Film- und Medienkunst der Akademie der Künste, noch angeregt. Denn er wollte den Film selbst in den Mittelpunkt der Debatte stellen und nicht die politischen Äußerungen der Regisseure. Ob dies gestern gelungen ist, weiß Barbara Behrendt.
Was gibt es Neues im italienischen Kino? Das Italian Film Festival Berlin bringt jedes Jahr im November aktuelle Spielfilme nach Berlin, die in Italien Erfolg beim Publikum oder den Kritiker:innen hatten. Zu jedem Film gibt es ein Publikumsgespräch mit den Filmschaffenden. Was bei dieser 11. Ausgabe zu erwarten ist, darüber sprechen wir mit Maria Severini vom Organisationsteam des Italian Film Festival.
Seit 2007 engagiert sich der gemeinnützige Kulturverein toucouleur e.V. für den interkulturellen Dialog zwischen Afrika und Deutschland. Mit dem Filmfestival "Afrikamera" will er das zeitgenössische afrikanische Filmschaffen in der Hauptstadt sichtbarer machen. Das Programm steht in diesem Jahr unter dem Motto "Believe" - mit Fragen über Glauben, Spiritualität und Selbstermächtigung. Frank Schmid spricht auf radio3 mit dem Leiter des Festivals, Alex Moussa Sawadogo.
Jede Menge aktuelle Filme und Begegnungen mit Filmschaffenden aus Osteuropa: Wenn in Cottbus das alljährliche FilmFestival stattfindet, wird die Stadt zur Filmkulturmetropole. radio3 sendet mitten aus dem Festival, zwei Stunden lang live aus der Stadthalle.
Carsten Beyer und Andrea Handels erwarten unter anderen die kroatische Schauspielerin und Jurymitglied Anja Matkovic, die die Hauptrolle in der Komödie "My Late Summer" spielt, die ukrainische Filmemacherin Inga Pylypchuk zu ihrem Film "Teen Angst", der die Situation ukrainischer Teenager spiegelt und die tschechische Regisseurin Lenka Tyrpáková , die das Programm "Der weibliche Blick: Neue Filme aus Tschechien" kuratiert hat.
Man findet ihn in jedem besseren Supermarkt: den Champagner „Veuve Clicquot“: der französische Klassiker mit dem unverkennbaren gelben Etikett. Kaum einer wird sich wohl über den Namen Gedanken machen… – „Veuve Clicquot“: übersetzt: Witwe Clicquot. Um sie geht es in dem gleichnamigen Biopic, das auch die Geschichte des berühmten Champagners erzählt.
Blitz – so nennen die Briten den deutschen Luftangriff auf London zwischen dem 7. September 1940 und dem 16.Mai 1941. Rund 45.000 Zivilisten verloren damals ihr Leben, 1,5 Millionen Menschen wurden aufs Land evakuiert. „Blitz“ so heißt jetzt der neue Spielfilm des britischen Regisseurs Steve McQueen. Sir Steve McQueen hat Kunst und Film studiert, hat den Turner Prize gewonnen und als erster schwarzer Regisseur aus Großbritannien einen Oscar für seinen Film „12 Years a Slave“.
Die "Weisheit des Glücks" ist ein Dokumentarfilm über den Dalai Lama, der morgen in unseren Kinos startet. Der sprituelle Führer der Tibeter gilt bis heute als weltweiter Botschafter des Mitgefühls. Bettina Paulecke hat den Film gesehen.
- Zum Start des Internationalen Kurzfilmfestivals INTERFILM 40
Gegründet 1982 in den besetzten Häusern Kreuzbergs ist INTERFILM das älteste und größte Kurzfilmfestival der Hauptstadt. Damit läuft es seit über vier Jahrzehnten und zieht jedes Jahr internationale Filmeschaffende und Filmfans gleichermaßen in die hiesigen Kinos. Darüber mehr im Gespräch auf radio3 mit Moritz Lehr, Mitglied des Festival-Kuratoriums.
- Vorhang auf für Osteuropäisches Kino: 24. FilmFestival Cottbus
"We love East European Cinema" - dieser Satz erscheint als erster auf der Website des FilmFestivals Cottbus. Kein leeres Bekenntnis: Rund 150 Filme aus 40 Produktionsländern sind von heute bis Sonntag in Cottbus zu sehen. Und bringen Thriller, Komödien, Horror- und Liebesfilme, nachdenkliche Betrachtungen und utopische Phantasien von Filmschaffenden aus Ländern wie Armenien, Serbien oder der tschechischen Republik nach Cottbus. Es gibt Wettbewerbe für Spielfilm, Kurzfilm, Jugendfilm und viele andere Sektionen. Ein Festival, das Cottbus mehrere Tage lang in Atem hält. Über das diesjährige Programm spricht radio3-Moderator Frank Meyer mit dem Festivalleiter Bernd Buder.
Der Countdown läuft. Nur noch zwei Tage kann man die Deutsche Kinemathek an ihrem traditionellen Standort im Sony Center am Potsdamer Platz besuchen. Am 31.10. werden das Museum und die Bibliothek geschlossen und ziehen ins E-Werk in der Mauerstraße um. Dort soll sie im Herbst 2025 mit einem kleineren Angebot wiedereröffnet werden. Die Dauerausstellung zur Filmgeschichte von der Stummfilmzeit bis in die Gegenwart wird nicht mehr zu sehen sein. Was kann die Deutsche Kinemathek in Zukunft bieten? Darüber sprechen wir mit Rainer Rother, dem Künstlerischen Direktor.
Was die unterschiedlichen Helden der Filme von Sean Baker verbindet, ist, dass sie an den Rändern der Gesellschaft leben, wo Kinogeschichten eher selten spielen: Chinesische Immigranten ohne Papiere in "Take out", Transgender-Prostituierte in "Tangerine L.A.", White Trash-Kids und ihre alleinerziehenden, prekären Mütter in einem billigen Motel am Rande von Disneyland, in "The Florida Project". Doch der Blick, den der Autor und Regisseur auf diese unterprivilegierten Menschen richtet, ist so liebevoll und zärtlich, dass man ihn fast für einen Sozialarbeiter halten könnte. Sein neuester Film "Anora" wurde auf dem Filmfestival in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Diese Woche kommt er in unsere Kinos, unsere Filmkritikerin Anke Sterneborg teilt ihre Meinung mit uns.
Im November 2021 hat Frankreich 26 Kunstgegenstände an den afrikanischen Staat Benin zurückgegeben. In der Hauptstadt Cotonou wurde die Ankunft der Artefakte als historisch bezeichnet. Aber was bedeutet Restitution eigentlich wirklich? Welche Gefühle und Hoffnungen sind mit der Rückgabe geraubter Kulturgüter verbunden. Das wollte die französiche Filmregisseurin Mati Diop wissen. Für ihren Film „Dahomey“ begleitete sie die Rückreise der 26 Objekte von Paris nach Benin. Bei den Berliner Filmfestspielen hat sie damit in diesem Jahr den Goldenen Bären gewonnen. Morgen kommt „Dahomey“ ins Kino. Simone Reber hat den Film gesehen.
- Das Ukrainische Filmfestival dreht sich um die Freiheit
In Berlin startet heute die fünfte Ausgabe das Ukrainian Film Festival unter dem Motto "The Art of Being Free". Mariya Zoryk vom Filmfestival stellt die die diesjährige Filmauswahl vor und erklärt unter welchen Bedingungen Filme in Kriegszeiten in der Ukraine entstehen.
Menschenrechtsverletzungen an Frauen sind ein globales Problem. Femizide, sexualisierte Gewalt oder ein schlechter Zugang zu gesundheitlicher Versorgung lassen sich überall auf der Welt finden. Das Filmfestival FrauenWelten richtet den Blick auf die unterschiedlichen Ausprägungen in verschiedenen Ländern. Morgen beginnt die 24. Ausgabe. Welche Themenschwerpunkte das Festival in diesem Jahr bereithält, weiß Festivalleiterin Sabrina Kürzinger.
- Filmkritik: "The Room Next Door" von Pedro Almodóvar
Nachdem der spanische Regisseur Pedro Almodóvar die Herzen seines Publikums mit vielen schrill schrägen Komödien erobert hat, wendet er sich jetzt in gehobenerem Alter anderen Aspekten des Lebens zu: dem Alter - wie 2019 in "Leid und Herrlichkeit", und in seinem neuen Film "The Room Next Door" mit Tilda Swinton und Julianne Moore in den Hauptrollen - dem Tod. Christine Deggau hat den Film gesehen.
Im Kino Babylon in Berlin-Mitte startet heute die achte Ausgabe des Roma-Filmfestivals. Zu sehen sind 23 Lang- und Kurzfilme, die aus sehr verschiedenen Blickwinkeln über das Leben der Community berichten - teils dokumentarisch, teils als Fiktion. Auch ein Musical ist dabei. Was dabei besonders spannend ist, berichtet Tomas Fitzel.
- Filmkritik "In Liebe, Eure Hilde" von Andreas Dresen
Andreas Dresen hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Wandlung durchgemacht. Bekannt geworden ist der Potsdamer Filmemacher mit turbulenten Beziehungskomödien wie "Halbe Treppe" oder "Sommer vorm Balkon". Dann aber hat er sich mehr und mehr der deutschen Geschichte zugewandt, hat beispielsweise Filme gedreht über den Liedermacher Gerhard Gundermann und über Rabiye Kurnaz, die Mutter eines jungen Deutschtürken, der jahrelang im Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba einsaß. Nun, für seinen jüngsten Film, hat sich Andreas Dresen wieder mit einer Person der Zeitgeschichte beschäftigt, mit Hilde Coppi, einer jungen Berlinerin, die im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv war und später hingerichtet wurde. "In Liebe, Eure Hilde" startet heute in den Kinos. Unser Filmkritiker Carsten Beyer hat den Film gesehen.
Von 2004 bis 2016 war Donald Trump Gastgeber einer Reality-TV-Show mit dem Titel "The Apprentice". Da traten Kandidaten mit einem unternehmerischen Projekt gegeneinander an, der Gewinner bekam einen mit 250.000 Dollar dotierten Einjahresvertrag in einem von Trumps Unternehmen, die Unterlegenen wurden mit einem Satz entlassen, den sich Donald Trump genüsslich auf der Zunge zergehen ließ: "You are fired!" Jetzt kommt ein Film in unsere Kinos, der ebenfalls "The Apprentice" heißt und im Frühjahr auf dem Festival in Cannes DER Aufreger war. Es geht um den jungen Donald Trump und seine Anfänge als Großunternehmer in New York in den 70er und 80er Jahren unter dem Einfluss des berüchtigten Anwalts Rob Cohen. Anke Sterneborg stellt den Film vor.
Der Roman "Der Buchspazierer" von Carsten Sebastian Henn avancierte während der Corona-Pandemie zu einem Erfolg. Es geht um einen Buchhändler, der seinen treuen Kunden die Bücher nach Hause bringt. Eines Tages heftet sich ein kleines Mädchen an seine Fersen und begleitet ihn bei seiner Lieferung. Gemeinsam begeben sie sich auf eine unerwartete Reise. Jetzt wurde das Buch von Ngo The Chau verfilmt mit Christoph Maria Herbst in der Titelrolle. Filmkritikerin Anke Sterneborg hat den Film schon gesehen.
Die Situation im Iran lässt wenig Hoffnung. Krieg und Unterdrückung prägen das Land. Das war einmal anders: Bis zur "Islamischen Revolution" 1979. Von der Zeit davor bis heute erzählt der Dokumentarfilm "Googoosh - Made of Fire" über das Leben der Sängerin und Schauspielerin Googoosh. Christine Deggau stellt ihn vor.
Bekannt wurde der amerikanische Regisseur Todd Phillips mit ausgelassenen Komödien wie "Hangover" und "Due Date", in denen er zum Teil recht zotige Gags mit großen Gefühlen servierte. 2019 hat er dann einen überraschend düsteren Tonfall angeschlagen, mit dem Comic-Stoff "Joker". Da beleuchtete er die Vorgeschichte des Batman-Gegenspielers. Wie wurde der erfolglose Komiker Arthur Fleck zum psychopathischen Killer-Clown? Jetzt erzählt Todd Philipps diese Geschichte weiter, in "Joker 2: Folie À Deux", der auf dem Festival in Venedig Premiere feierte, und prominent besetzt ist: wieder mit Joaquin Phoenix als Joker und mit der Sängerin und Schauspielerin Lady Gaga. Unsere Filmkritikerin Anke Sterneborg hat sich den Film angesehen.
- Filmkritik "Element of Crime: Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin"
Fünf Abende, fünf Berliner Clubs - und eine Band: Element of Crime. Charly Hübners Dokumentarfilm "Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin" ist eine Hommage an die großen Melancholiker des deutschen Pop und eine Verbeugung vor der Musikstadt Berlin. Film startet bundesweit am 3. Oktober und heute, am 1. Oktober, gibt eine Vorpremiere in ausgewählten Kinos. Unser Filmkritiker Carsten Beyer hat die Musikdokumentation gesehen.
Mit der Rolle der strengen Lady Violet Crawley in der Serie "Downton Abbey" und ihrer Darstellung von Professor McGonagall in den "Harry Potter"-Filmen wurde Maggie Smith mit 70 nochmal richtig berühmt. Eine beindruckende Karriere konnte die britische Schauspielerin aber auch schon vorher aufweisen: Für ihre Darstellung in "Die besten Jahre der Miss Jean Brodie" und "Das verrückte California-Hotel" bekam Maggie Smith zweimal den Oscar verliehen. Und: Maggie Smith darf den vom britischen Königshaus verliehenen Titel "Dame" tragen. Heute wurde bekannt, dass Maggie Smith im Alter von 89 Jahren in London gestorben ist. Ein Nachruf von Imke Köhler.
- Filmkritik: "Megalopolis" von Francis Ford Coppola
40 Jahre lang hat Regie-Legende Francis Ford Coppola an seinem Herzensprojekt "Megalopolis" gearbeitet. Dass der Film jetzt tatsächlich in die Kinos kommt, damit hätte schon fast niemand mehr gerechnet. Unzählige Male stand die Finanzierung des Mega-Projekts auf der Kippe, mitten in der Postproduktion ist Coppola das halbe Art Department abgesprungen, und in den USA wollte sich lange kein Verleih des Films annehmen. Nach seiner polarisierenden Premiere in Cannes ist "Megalopolis" ab heute in den deutschen Kinos zu sehen. Paula Schöber hat sich das Megaprojekt schon einmal angeschaut.
Rund eine Million Menschen sollen in Deutschland illegal arbeiten, die meisten von ihnen auf dem Bau. Ungefähr 13 % des Bruttoinlandsproduktes werden von Schwarzarbeit generiert. Das sind nur grobe Schätzungen, genaue Zahlen dieser Schattenwirtschaft liegen nicht vor. Der Spielfilm "Rohbau" des Münchner Regisseurs Tuna Kaptan spielt in dieser Welt der "Unsichtbaren", wie die illegalen Arbeiter in der Geschichte heißen. Bei den Internationalen Hofer Filmtagen gewann Tuna Kaptan mit "Rohbau" den Förderpreis "Neues Deutsches Kino" und diese Woche startet der Film bei uns. Simone Reber stellt ihn vor.
José Luis López-Linares ist einer der bekanntesten Dokumentarfilmer Spaniens. Vor ein paar Jahren nicht nur bei Festivals, sondern auch bei uns in den Kinos gefeiert: "Hieronymus Bosch - Garten der Lüste" ist. Eine bildgewaltige Interpretation des berühmten Bosch-Triptychons. In seinem neuen Film "Das Land der tausend Weine" widmet der Spanier sich einem der beliebtesten Export-Artikel seines Heimatlandes: dem Wein. Christine Deggau stellt den Film vor.
- Felix Maria Bühler zu seinem Film "Bis hierhin und wie weiter?"
Fünf Aktivist:innen, die sich entschlossen haben, gegen den Klimawandel zu kämpfen. Lina ist 19 und kann sich zu Beginn des Films kaum mehr bewegen. Sanitäter legen ihr nahe, endlich wieder zu essen. Sie hat sich am Hungerstreik beteiligt. Sie klebt sich auf den Straßen fest als Mitglied der Letzten Generation. Lässt sich beschimpfen und erlebt Gewalt, von Autofahrern, von der Polizei. Der Regisseur Felix Maria Bühler filmt sie und die vier anderen über ein Jahr lang, mischt sich unter die vielen Demonstrierenden in Berlin, Hamburg, Lützerath. Heute kommt sein Film "Bis hierhin und wie weiter?" in die Kinos.
Die Anti-Aging-Forschung boomt weltweit. Denn der Wunsch, für immer jung zu bleiben, ist fast so alt wie die Menschheit selbst. Genau dieses Thema bildet auch den Kern des neuen Films "The Substance", ein Science-Fiction-Horrorfilm über Schönheitsideale und Altersdiskriminierung. Es ist der zweite Film der Französin Coralie Fargeat, die dafür in Cannes schon mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet wurde. Und in der Hauptrolle feiert Hollywood-Star Demi Moore ihr Leinwand-Comeback. Ein Film, der dem Titel entsprechend an die Substanz geht. Unsere Filmkritikerin Anke Sterneborg hat ihn gesehen.
Wenn man als Schauspielerin in Hollywood so erfolgreich ist wie Kate Winslet, dann kann man sich auch mal was wünschen. Die britische Oscar- Gewinnerin wollte schon seit Jahren einen Film machen über die legendäre Fotografin Lee Miller – und dieser Wunsch ist nun in Erfüllung gegangen. Unter der Regie von Ellen Kuras spielt Winslet die Frau, die in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs mit ihrer Kamera die alliierten Truppen begleiten konnte und deren Aufnahmen um die ganze Welt gingen. Schlicht und einfach "Die Fotografin" heißt der Film, der morgen in unsere Kinos kommt - und unser Filmkritiker Carsten Beyer hat ihn schon gesehen.
Wenn man als Schauspielerin in Hollywood so erfolgreich ist wie Kate Winslet, dann kann man sich auch mal was wünschen. Die britische Oscar- Gewinnerin wollte schon seit Jahren einen Film machen über die legendäre Fotografin Lee Miller – und dieser Wunsch ist nun in Erfüllung gegangen. Unter der Regie von Ellen Kuras spielt Winslet die Frau, die in den letzten Monaten des zweiten Weltkriegs mit ihrer Kamera die alliierten Truppen begleiten konnte und deren Aufnahmen um die ganze Welt gingen. Schlicht und einfach „Die Fotografin“ heißt der Film, der morgen in unsere Kinos kommt - und unser Filmkritiker Carsten Beyer hat ihn schon gesehen.
Der Dokumentarfilm "Favoriten" der österreichischen Filmemacherin Ruth Beckermann lief dieses Jahr bereits auf der Berlinale in der Sektion Encounters, jetzt startet der Film bei uns in den Kinos. Mit einem Direct Cinema-Ansatz hielt Beckermann über drei Jahre hinweg den Alltag einer Volksschulklasse im Wiener Bezirk Favoriten fest. Der zehnte Bezirk im Süden Wiens wird unter anderem aufgrund seines hohen Migrationsanteils oft mit Berlin-Neukölln verglichen und bekommt regelmäßig den Stempel "sozialer Brennpunkt" aufgedrückt. Und aus diesem "Brennpunkt" heraus erzählt Ruth Beckermann mit der Kamera: 25 Schüler und ihre Lehrerin begleitet sie auf ihrem Weg von der zweiten bis zur fünften Klasse. Paula Schöber hat diese filmische Langzeitbeobachtung schon gesehen.
Bad Saarow ist bekannt für seine Thermalquelle, für den wunderschönen Scharmützelsee - und für sein Filmfestival! "Film ohne Grenzen" heißt es und findet in diesem Jahr zum 12. Mal statt Unter dem Motto "Jetzt" stehen Filmvorführungen, Talkrunden und Lesungen auf dem Programm. Ehrengast ist in diesem Jahr die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer. Anke Sterneborg war am Wochenende in Bad Saarow mit dabei.
- Filmkritik "Treasure - Familie ist ein fremdes Land"
Weltweit gibt es noch rund 245.000 Holocaust-Überlebende, wie die Jewish Claims Conference Anfang diesen Jahres bekanntgab. Ihre Zahl nimmt entsprechend dem Lauf der Zeit ab. Deshalb ist es umso wichtiger, gerade in diesen Zeiten die Erinnerung daran aufrechtzuerhalten. Das macht aktuell auch die Regisseurin Julia von Heinz mit ihrem heute erscheinenden Film "Treasure - Familie ist ein fremdes Land": eine Verfilmung des autobiographischen Romans "Zu viele Männer" der Bestseller-Autorin Lily Brett. Darin begibt sich eine Tochter mit ihrem Vater, einem Holocaust-Überlebenden, in Polen auf die Suche nach ihren jüdischen Wurzeln. Christine Deggau hat den Film gesehen.
- Morgen beginnt das Festival "Film ohne Grenzen" in Bad Saarow
In Berlin ist man es gewohnt, dass fast jede Woche ein größeres oder kleineres Filmfestival stattfindet. Aber auch Brandenburg kann sich mit einigen Festivals schmücken, darunter das internationale "Film ohne Grenzen"-Festival in Bad Saarow. Unter dem Motto "JETZT" findet das beliebte Publikumsfestival im Grünen vom 12. bis 15. September zum zwölften Mal statt. Wir sprechen mit der Gründerin und Festivalleiterin Susanne Suermondt über das diesjährige Programm und die erwarteten Gäste, aber auch über die politische Ausrichtung des internationalen Festivals.
In Berlin und Potsdam eröffnet heute filmPOLSKA, das größte Festival für polnischen Film außerhalb Polens. Insgesamt sieben Filme konkurrieren um den filmPOLSKA Award, viele weitere Dokumentar- und Spielfilme sind in der Retrospektive oder im Panorama zu sehen. Vor 20 Jahren hat Kornel Miglus das Festival ins Leben gerufen und seitdem künstlerisch geleitet. In diesem Jahr gibt es einen Generationenwechsel: Die 1991 geborene Dokumentarfilmerin und Kuratorin Natalia Zuch übernimmt. Wir sprechen mit Marie Ketzscher, Sprecherin des Festivals und Filmjournalistin.
- "Hausnummer Null" von Lilith Kugler: Doku über einen Wohnungslosen
Wohnungslose prägen das Stadtbild von großen Städten wie Berlin. Die meisten Menschen laufen an ihnen vorbei, als wären sie gar nicht da. Lilith Kugler dagegen ist auf Chris zugegangen, als er in ihrer Straße am S-Bahnhof Friedenau lebte, und hat ihn zweieinhalb Jahre mit der Kamera begleitet. Sie zeigt seinen Alltag, seinen Kampf gegen Drogensucht, seine Sehnsüchte und Rückschläge, aber auch die Hilfsbereitschaft der Nachbarschaft. Zum Kinostart und anlässlich des Tages der Wohnungslosen Menschen am 11.09. sprechen wir mit der Filmemacherin Lilith Kugler.
Auf dem Münchner Filmfest feierte im Sommer das Regiedebüt "Die Schule der Frauen" der Schauspielerin Marie Lou Sellem Premiere. Die titelgebende "Schule der Frauen" ist in diesem Dokumentarfilm die Folkwang-Schauspielschule in Essen. 36 Jahre nach ihrem Abschluss dort hat Marie Lou Sellem fünf ihrer damaligen Mitstudentinnen getroffen. Unsere Filmkritikerin Anke Sterneborg weiß mehr.
Corinna Harfouch hat derzeit einen richtigen Lauf: Gerade erst hat sie den deutschen Filmpreis gewonnen als beste Schauspielerin für ihre Rolle in dem Matthias Glasner-Film "Sterben". Kurz drauf kam noch der Hannelore-Elsner-Preis dazu, beim Fünf Seen Filmfestival in München - und jetzt ist sie schon wieder in einer Hauptrolle im Kino zu sehen: Zusammen mit Uwe Ochsenknecht spielt Harfouch in dem Film "Die Ironie des Lebens" ein altes Ehepaar, das eigentlich seit langem geschieden ist, das aber durch einen Schicksalsschlag wieder zusammenfindet. Carsten Beyer hat den Film schon gesehen.
Bildersturm Filmproduktion / Mit Genehmigung von Archiv Grünes Gedächtnis der Heinrich-Böll-Stiftung
- Dokumentation "Petra Kelly - Act Now!" - Ist Petra Kelly heute ein Vorbild?
Petra Kelly hat Geschichte geschrieben: als Gründungsmitglied der Partei "Die Grünen", als Symbolfigur der deutschen Umwelt- und Friedensbewegung und als eine, die auch gegen Wiederstände aus der eigenen Partei immer wieder für ihre Überzeugung eintrat. Nun erscheint der Dokumentarfilm "Petra Kelly - Act Now!". Morgen Abend ist im Delphi Filmpalast Vorpremiere - bei der anschließenden Diskussion ist auch Luisa Neubauer von fridays for future dabei, die auch im Film vorkommt. Auf radio3 erzählt sie, in wiefern Petra Kelly heute ein Vorbild sein kann.
Dave Bedrosian/Geisler-Fotopress / picture alliance
- Halbzeit bei den Internationalen Filmfestspielen Venedig 2024
Eines der Top3-Filmfestivals weltweit feiert Halbzeit: die 81. Filmfestspiele von Venedig. Mit Brad Pitt und George Clooney war gestern A-Prominenz auf dem roten Teppich. Die beiden haben ihren Film "Wolfs" vorgestellt. Aus deutscher Sicht spannend: die Premiere des Dokumentarfilms "Riefenstahl". Stoff genug für ein Venedig-Zwischenfazit mit unserer radio3-Kollegin Anna Wollner, die live in Venedig ist.
Im Zuge der #MeToo-Bewegung werden viele Frauen aus den dunklen Ecken der Geschichte von Musik, Kultur, Politik und Wissenschaft ans Licht geholt. Zu der Fülle von Geschichten, die auf die Leinwände drängen, gehört auch das Regiedebüt der Italienerin Margherita Vicario: "Gloria!" heißt ihr Spielfilm, der im Wettbewerb der Berlinale lief und jetzt in unsere Kinos kommt. Anke Sterneborg hat ihn bereits gesehen.
Mit der Inklusionskomödie "Die Goldfische" feierte Regisseur und Drehbuchautor Alireza Golafshan 2019 einen Überraschungserfolg. Die Geschichte wurde in inzwischen auch erfolgreich auch auf die Bühne gebracht. Nach der Single-Komödie "J.G.A. Jasmin. Gina. Anna", die im März anlief, kommt jetzt am Donnerstag nun der dritte Langfilm des gebürtigen Iraners ins Kino - die Erziehungskomödie "Alles Fifty Fifty" mit Moritz Bleibtreu und Laura Tonke in den Hauptrollen. Unser Filmkritikerin Christine Deggau hat den Film gesehen.
Vianney Le Caer/Invision/AP / picture alliance/dpa
- 81. Internationale Filmfestspiele von Venedig starten
Venedig ächzt unter den Touristenmassen, die sich Tag für Tag durch die Lagune schieben. Ab heute werden es noch ein paar mehr, denn ab heute versammelt sich die Filmwelt auf dem Lido, denn die 81. Biennale ist der inoffizielle Startschuss für die Filme, die im Herbst und Winter das Programmkinoprogramm dominieren und - wenn es zumindest nach den letzten Jahren geht - auch den ein oder anderen Oscarpreisträger hervorbringen wird, hatte doch im vergangenen Jahr hier der vierfach ausgezeichnete "Poor Things" seine Weltpremiere. Für radio3 auf dem Lido ist Filmkritikerin Anna Wollner.
- ARD-Doku: "Machen wir unsere Demokratie kaputt?"
"Machen wir unsere Demokratie kaputt?" - so lautet der Titel eines neuen Films von der "tagesthemen"-Moderatorin Jessy Wellmer und Filmproduzent Dominic Egizzi. Im Vorfeld der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September sowie der anstehenden Wahlen in Brandenburg am 22. September setzen sich die beiden Autor:innen mit dem Zustand der Demokratie in Deutschland auseinander und holen Stimmen von Menschen ein, die die Demokratie in Gefahr sehen. Über Erkenntnisse und Begegnungen während ihrer filmischen Reise quer durch Deutschland sowie Erfahrungen bei den Dreharbeiten spricht Jessy Wellmer auf radio3.
In ihrem Thriller "Blink twice" erzählt Zoë Kravitz die Geschichte einer Frau, die einem reichen Mann begegnet. Frida serviert Cocktails auf einer Spendengala und lernt dabei den Tech-Milliardär Slater King kennen. Sie wird auf seine Privatinsel eingeladen, wo einige von Slaters Freunden gemeinsam wilde Partys feiern. Als auf einmal seltsame Dinge passieren, beginnt Frida, die Realität infrage zu stellen ... Eine Filmkritik von Anke Sterneborg.
Zwei frühe Filme von Ernst Lubitsch, ein historischer Berlin-Film und die Komödie Saxophon-Susi - die UFA Filmnächte zeigen Stummfilmentdeckungen aus der Zeit der Weimarer Republik. Mit neu komponierter Musik, live aufgeführt. Über das diesjährige Programm spricht Susanne Papawassiliu im radio3-Studio mit dem Kurator der 14. UFA-Filmnächte Friedemann Beyer.
- Western-Saga: "Horizon" mit Kevin Costner startet
Fast 40 Jahre hat Kevin Costner an seiner Western-Saga "Horizon" gearbeitet und sich damit ein Herzensprojekt erfüllt, wie er selbst sagt. Rund 40 Millionen Dollar hat er deshalb auch von seinem privaten Vermögen in die Umsetzung investiert. Vier Teile sind es schlussendlich geworden - und Teil 1 kommt am Donnerstag in die deutschen Kinos. Nachdem der erste Teil in den USA fulminant gefloppt ist, berichtet Anke Sterneborg auf radio3, ob das auch hier zu erwarten ist oder ob sie der Western mitreißt.
- Alain Delon gestorben: Mann mit Charisma – auch ein guter Schauspieler?
Gestern ist der französische Schauspieler Alain Delon gestorben – mit 88 Jahren. Delon gehörte zu den ganz großen Stars des europäischen Kinos in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Ein Mann mit Charisma – aber auch ein wirklich guter Schauspieler?ein Gespräch mit unserem Filmkritiker Peter Claus.
Das Locarno Film Festival 2024 geht zu Ende. Das wichtigste Filmfestival der Schweiz und eines der renommiertesten in Europa hat in diesem Sommer zum 77. Mal stattgefunden. Peter Claus, radio3-Kritiker, war vor Ort dabei und berichtet über das Filmfestival, das in diesem Jahr stark von weiblichen Filmemacherinnen und Geschichten geprägt war.